Samstag, 29. Oktober 2022

Der Hellas Blog ist online

Heute habe ich eine Meldung in eigener Sache. Meine griechischen Themen findest Du jetzt in einem eigenen Blog. 

hellas.blog - unter dem Motto Tzatziki und Akropolis blogge ich über Griechenland - mehr: htttps://hellas.blog
Im Juli habe ich darüber geschrieben, dass ich mit meinen griechischen Themen einen eigenen Blog starten werde.

Der ist nun online.

Du bist herzlich eingeladen, den Hellas Blog zu besuchen.

Ich habe ihn unter das Motto Tzatziki und Akropolis gestellt. Wie es dazu kam, habe ich unter dem vorstehenden Link beschrieben. 

Ich freue mich sehr über Deinen Besuch auf dem Hellas Blog.

Samstag, 15. Oktober 2022

Besucht die Burguine Mandelberg

Auf dem Weg zur Burgruine Mandelberg - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.frar.com
Auf dem Weg zur Burgruine Mandelberg
In der Nähe von Pfalzgrafenweiler (Ortsteil Bösingen) liegt eine Burgruine, die frei zugänglich ist. Falls Du mal in der Gegend bist, solltest Du die Burgruine Mandelberg besuchen.

Der Eingang zur Burg Mandelberg mit Turm - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.frar.com
Eingang
Wie kommt man hin? Du fährst durch Bösingen durch. An der Kirche biegst Du ab in Richtung der Ruine. Kurz vor dem Waldweg zur Ruine kommt ein Sportplatz. Dort lässt Du den Wagen stehen und gehst den Rest des Weges zu Fuß.

Im Prinzip geht es immer geradeaus. Nach etwa 500 Schritten taucht auf der linken Seite die Burgruine Mandelberg auf. Der Weg ist eben, so dass er auch für Menschen zu bewältigen ist, die nicht so gut zu Fuß sind. Lediglich zum Betreten der Burganlage selbst müssen einige Stufen überwunden werden.

Der Hof der Burgruine Mandelberg - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.frar.com
Der Hof der Burgruine Mandelberg
Die Burg besteht aus einem umfriedeten Burghof mit Zisterne, dem Palas und dem Turm. Die Mauerwerke außerhalb der eigentlichen Burgmauern sind Reste der Vorburg.

Die Ruine ist 1525 zerstört worden. Im Jahr 1970 hat die Gemeinde Pfalzgrafenweiler den Turm renoviert. Heute dient er als Aussichtsturm. Über eine Treppe kann man hinauf. Von hier hast Du eine wundervolle Aussicht in die Gegend.

Mittwoch, 12. Oktober 2022

Haben die Maya ihre Menschenopfer geknebelt?

Bekannt ist, dass die Maya ihren Göttern Menschen geopfert haben. Auf den prächtigsten Pyramiden mussten die Unglücklichen ihr Leben lassen, zum Beispiel auf der Nohoch-Mul-Pyramide in Cobá. Aber auch Höhlen waren geeignete Orte für die rituellen Tötungen.

Ort für Menschenopfer: die Nohoch-Mul-Pyramide
Wissenschaftler haben jetzt herausgefunden, dass die Opfer möglicherweise geknebelt waren. So berichtet es der Deutschlandfunk in seinen Wissenschaftsmeldungen vom 12.10.2022 (ab 03:10).

2006 hat man in Belize eine Höhle entdeckt, in der die Knochen von 118 Menschen gefunden wurden. Schnell zeigte sich, dass diese Knochen eindeutige Spuren aufwiesen: Das waren Menschenopfer. So berichtete es 2015 die Washington Post. Diese Leute sind nicht auf einer Pyramide, sondern wahrscheinlich in dieser Höhe geopfert worden.

Auch wenn der Fund schon viele Jahre zurück liegt: Jetzt gibt es eine neue Entdeckung. Forscher haben die Zähne untersucht, weil sie sich erhofften, darüber etwas über die Ernährung dieser Menschen herausfinden zu können. Was sie fanden waren: Blaue Baumwollfasern. Bekannt ist, dass Blau bei den Ritualen der Maya eine wichtige Farbe gewesen ist.

Das Maya-Blau ist ein Pigment, dessen Nutzung für rituelle Zwecke durch die Maya ab 800 nach Christus bekannt ist. Man kennt es von Gemälden und Figuren. Aber auch Menschenopfer sind blau angemalt worden. Den Maya gelang es durch ein ganz besonderes Verfahren, den blauen Farbstoff aus dem Indigo-Pigment in einer sehr haltbaren Form herzustellen.

Die Theorie ist: Die Menschenopfer hatten über einen längeren Zeitraum blau gefärbte Knebel aus Baumwolle im Mund. Wahrscheinlich waren diese Menschen vor ihrer Opferung für längere Zeit in Gefangenschaft. Nur durch eine lange Zeit der Knebelung lässt sich erklären, dass Fasern der Baumwolle im Zahnstein der betroffenen Menschen enthalten ist.

Herausgefunden haben dies Amy M. Chan, James E. Brady und Linda Scott Cummings. Die Ergebnisse ihrer Forschung haben sie am 20. September 2022 im International Journal of Osteoarchaeology veröffentlicht. Durch einen Klick auf den Link kannst Du diese Veröffentlichung nachlesen und Dir Deine eigene Meinung bilden.

Für mich persönlich gibt es dazu nur eine Erklärung: Die Opfer mussten für eine längere Zeit vor ihrer Tötung schweigen. Ginge es nur darum, ihre Schreie zu unterdrücken, hätte eine Knebelung kurz vor und während der Opferzeremonie ausgereicht. Wenn sie aber über einen längeren Zeitraum geknebelt waren, dann ist das nur so zu erklären, dass sie auch während dieser Zeit nicht sprechen oder andere Laute von sich geben durften.

Zu dem Thema habe ich auch ein Video gemacht. Schaut es Euch gerne an:






Montag, 3. Oktober 2022

Öffentliche Kunst in Fira auf Santorin

Kunst auf einem Dach in Fira
Fira ist die Inselhauptstadt von Santorin. Man merkt das an einigen Details. Denn die Bewohner machen ihre Perle an Stellen schön, die man gar nicht vermutet. 

Es lohnt sich auf jeden Fall, den Blick mal nach rechts oder nach links zu wenden, wenn man durch die Gassen der Stadt geht.

Oder nach oben.

Da sah ich diesen Typen auf dem Dach eines Hauses sitzen. Und war begeistert.

Diesen Beitrag nutze ich, um Euch etwas Neues anzukündigen. Zu meinen griechischen Themen werde ich in Kürze einen eigenen Blog starten. Die Adresse gibt es schon: hellas.blog

Derzeit laufen noch die Vorbereitungen für den neuen Blog. Wenn er online geht, erfahrt Ihr das auch auf diesen Seiten.

Samstag, 1. Oktober 2022

Was ist ein Palas?

Ein Palas gehört zu jeder großen Burg. Was bedeutet das?

In Zusammenhang mit Burgen aus dem Mittelalter taucht immer wieder das Wort Palas auf. "Palast" kennt jeder - aber was ist ein Palas?Unter einem Palas versteht man den repräsentativen Saalbau einer mittelalterlichen Pfalz oder Burg. Manche meinen sogar, dass alle Saalbauten auf einer Burg als Palas zu bezeichnen sind. In den Pfalzen war der Palas der Ort, an welchem der Kaiser oder König seine Hoftage abhielt. Ein solcher Bau sollte die Gäste nicht nur beeindrucken. Er musste vor allem auch eine große Anzahl von Personen fassen können.Ganz unumstritten ist diese Definition eines Palas nicht. Manche meinen, dass ein Burgsaal nur dann ein Palas sei, wenn er in der Zeit der Romanik (11. bis 13. Jahrhundert) erbaut wurde. In Google findest Du einige Seiten, die das heute so vertreten.Ich meine, dass man das nicht so scharf abgrenzen muss. Entscheidend ist die repräsentative Funktion des Gebäudes in der Burganlage. Der Zweck des Palas war, zu beeindrucken. Von daher finde ich es vertretbar, auch das Saalgebäude einer eher kleinen Burg als Palas zu bezeichnen.

Palas der Burgruine Mandelberg bei Pfalzgrafenweiler - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.roland-richter.de
Palas der Burgruine Mandelberg bei Pfalzgrafenweiler
So ein Palas musste unbedingt was hermachen. Alle Besucher sollten beeindruckt sein. Dabei war es egal ob es sich um einen anderen König oder um jemanden aus dem einfachen Volk handelte. Das galt übrigens auch bei kleinen Burgen. Deren Palas konnte mit großen Königsburgen natürlich nicht mithalten. Aber im Rahmen der Möglichkeiten sollte er unbedingt beeindrucken.Der Saal des Palas war meist erhöht gebaut. Oft waren im Souterrain Räume, die für den "Geschäftsbetrieb" im Saal gebraucht wurden. Also zum Beispiel die Küche, Vorratsräume oder ein Platz für die Wachen. Es konnte also gut sein, dass die Räume unter dem Palas einen ganz anderen Zweck haben. Sie dienten vielleicht der Speicherung von Getreide, hier hatte man schnell Zugriff auf den Weinvorrat oder in der Küche konnten die Köche die Lebensmittel bearbeiten, aus denen ein Festmahl gemacht wurde.Eine Burg war nicht nur eine militärische Anlage. Sie war ein Symbol der Macht. Hier ging es auch darum, zu beeindrucken. Der Palas war Mittel zu diesem Zweck, wenn Gäste empfangen wurden.

Oft hatte der Saal großzügige Rundbogenfenster. Diese konnten von Säulen getragen sein, was die Wirkung noch erhöhte. Manchmal wurden mehrere Säle übereinander gebaut. So hatten die Herrscher eine "gute Stube" in der sie besonders wichtige Gäste empfangen konnten.Heute haben wir viele Daten und Informationen über das Mittelalter. Wenn Du eine Information suchst, gibst Du das Schlagwort bei Google ein. Schon bekommst Du eine Website angezeigt, die Dir den Zugriff auf die nötige Information bietet. Vielleicht bist Du ja auch so auf diese Seite gekommen?Das war früher ganz anders. Brauchtest Du eine Information, dann warst Du darauf angewiesen, Kontakt zu einem anderen Menschen zu haben, der sie hatte. Das Google des Mittelalters waren Klöster, wo Gelehrte das Wissen ihrer Zeit horteten. Der Kontakt mit einem realen Menschen war die Art, wie Du Informationen bekommen konntest.Als Burgherr war es wichtig, informiert zu sein. Auch daraus leitet sich der Zweck eines Palas ab. Machte er was her, waren Besucher eher geneigt den Burgherren in ihrem Wissen teilhaben zu lassen.

Dienstag, 27. September 2022

Die Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen vor 200 Jahren

Vor 200 Jahren gelang Jean-François Champollion etwas, das bis dahin niemand geschafft hat. Er konnte die Hieroglyphen des antiken Ägypten lesen. Am 27. September 1822 präsentierte er der Fachwelt die Ergebnisse seiner Forschung.

ägyptische Hieroglyphen - www.frar.com
ägyptische Hieroglyphen
Die Grundlage dieser Leistung bildete ein Fund, der am 15. Juli 1799 während Napoleons Feldzug durch Ägypten gemacht wurde: Der Stein von Rosette.

Dass dieser Stein gefunden und auch seine Bedeutung erkannt wurde, war purer Zufall. In der Nähe des Ortes Rosette im Nildelta ließ der französische Pionieroffizier Pierre François Xavier Bouchard Schanzarbeiten durchführen. Hierbei wurde ein Stein mit einer Inschrift in drei Sprachen gefunden. 

1808 bekam Champollion eine Abschrift des Steins von Rosette. Hier gelang es ihm zunächst, das demotische Alphabet zu lesen. Das war schon eine hervorragende wissenschaftliche Leistung. Ein Teil der damals bekannten ägyptischen Papyri konnte jetzt gelesen werden. 

1822 gelang ihm dann endgültig der Durchbruch. Er konnte jetzt auch die Hieroglyphen lesen.

Am 27. September 1822 stellte Champollion die Ergebnisse seiner Forschung an der Académie des inscriptions et belles-lettres in Paris vor. Seine Ergebnisse wurden zunächst bezweifelt, stellten sich aber als richtig heraus. 

Mehr und ausführlich zu dieser wissenschaftlichen Leistung könnt Ihr im Hellas Blog lesen. 

Dienstag, 13. September 2022

Lamanai in Belize - Entdeckt die Perle der Maya im Dschungel am New River

Lamanai in Belize: Eine Hochburg der Maya

Im August habe ich Euch von den Maya in Mittelamerika berichtet. Heute nehme ich Euch mit nach Lamanai in Belize. Dort habe ich faszinierende Tempel gesehen.

Die Maya-Ruinen von Lamanai befinden sich an einer Lagune des New River in Belize. Die Anreise war sehr spanend: Mit dem Boot über einen großen See.


Was bedeutet der Ortsname Lamanai?

Das Wort Lamanai kommt aus der Sprache der Maya. Wir kennen den Namen, weil er von frühen spanischen Missionaren aufgezeichnet wurde. 

Lamanai - Blick über den Dschungel zum New River - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.frar.com
Blick über den Dschungel zum New River
In einer alten Maya-Inschrift ist er als Lam'an'ain dokumentiert. Seine Bedeutung ist untergetauchtes Krokodil.

Der Zusammenhang mit dem New River ist deutlich. Lamanai liegt an dessen Ufer. Und im New River kommen Krokodile vor. Krokodile ziehen ihre Beute gerne unter Wasser, um sie zu ertränken. Die Namensgebung legt nahe, dass es am Anfang der Besiedelung eine Begegnung zwischen Mensch und Krokodil gegeben haben muss, die für die ersten Maya vor Ort sehr unangenehm und gefährlich gewesen sein dürfte. Aber für die Menschen muss es gut ausgegangen sein. Denn sonst hätten sie anderen nicht berichten und sie vor dem untergetauchten Krokodil warnen können. 

Diese Geschichte muss für die ersten Maya in der Region so bedeutsam gewesen sein, dass sie ihre neue Siedlung am Ufer des (heute so genannten) New River danach benannt haben.


Lamanai ist für die Maya eine ganz besondere Stadt

Meiner Meinung nach ist Lamanai etwas ganz Besonderes. Das hat schon mit der bereits geschilderten Entstehung des Ortsnamens zu tun. Aber auch mit dem, was hier nach Entstehung der Maya-Siedlung passiert ist. Lamanai war über gut 3000 Jahre lang durchgehend besiedelt. Auf dem Höhepunkt der klassischen Periode lebten hier um die 20.000 Menschen. Das war etwa um 700 n.Chr. Im Gegensatz zu anderen Orten im südlichen Tiefland wurde Lamanai nicht während des präkolumbianischen Kollaps im 10. Jahrhundert aufgegeben.

Die Maya lebten noch in Lamanai, als die Spanier im 16. Jahrhundert die Gegend unterworfen haben. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts sollen hier Maya gelebt haben. Vom Herrlichkeit der alten Inka-Stadt war zu diesem Zeitpunkt aber kaum mehr etwas übrig. Der Dschungel hatte sich die Stadt zurück erobert.


Sehenswerte Tempel und Pyramiden

In Lamanai gibt es drei sehr berühmte Bauten. Einen Ausschnitt des Masken-Tempels seht Ihr unten auf dem Bild. Dann gibt es den Hochtempel (High Temple) und den Jaguar Tempel. Diese drei Bauten werde ich Euch in den nächsten Monaten hier im Blog vorstellen.


Lamanai ist für mich eine der faszinierendsten antiken Städte der Welt

Roland vor dem Maskentempel in Lamanai

Lamanai gehört damit zu den am längsten durchgehend bewohnten Städten der Maya.

Die meisten Städte der Maya waren aufgegeben worden, als die Spanier im 16. Jahrhundert die Gegend erobert haben. Nicht so Lamanai. 

Im 17. Jahrhundert waren die allermeisten Menschen weg, die Stadt wurde vom umliegenden Dschungel zurück erobert. 

Der Amateurarchäologe Thomas Gann hat die Ruinen 1917 wieder entdeckt. Dann ist erst einmal nicht viel passiert, aber zwischen 1974 und 1988 gab es systematische Ausgrabungen. Seit 2006 läuft ein Programm zur Analyse gefundener Artefakte.

Für mich ist Lamanai eine der faszinierendsten antiken Städte, die ich je gesehen habe. Gewiss, Pompeji in Italien oder Akrotiri auf Santorin sind auch faszinierende Orte, in denen die Antike erhalten geblieben ist. Für mich spielt Lamanai genau in dieser Liga.


Dienstag, 6. September 2022

Touristen in Rom und ihre Menüs

Tourist-Menu: Ein Ärgernis in Rom

Die Gastwirte in Rom buhlen um Kundschaft. Touristen sind eine sehr beliebte Zielgruppe. 

Schild eines Wirts in Trastevere: Gegen Krieg und Tourist-Menu
Wir sind gegen Krieg und Touristen-Menü
Aber nicht jeder Gastwirt will diesen Unsinn mitmachen. 

In Trastevere habe ich einen Wirt gesehen, der ein Schild zu dem Thema an sein Lokal gehängt hat. 

WE ARE AGAINST WAR AND TOURIST MENU
wir sind gegen Krieg und Touristen-Menü

In der Tat bekam man bei ihm kein vorausgewähltes Menü angeboten. Die Speisen und Getränke durfte man sich selbst aus der Karte auswählen.

Ich fand das sehr sympathisch. Die Qualität war nicht besser oder schlechter als bei den Wirten in der Nachbarschaft (die ich mit deren Menüs auch probiert habe). Und teurer war es auch nicht.

Der September ist ein sehr guter Monat, um nach Rom zu reisen. Wenn Ihr umherlauft, dann geht doch mal über den Tiber nach Trastevere. Die Aufnahme ist schon etwas älter. Vielleicht findet Ihr ja auch so ein Schildchen an einer Wirtschaft.

Donnerstag, 1. September 2022

Santorin: Die Ruinen von Akrotiri

Akrotiri: Das Pompeji der Ägäis auf Santorini

Beim Abbau von Bimsstein entdeckte ein französisches Unternehmen auf Santorin Ruinen einer untergegangenen Stadt. Das war im Jahr 1867. 

Die Ruinen von Akrotiri sind überdacht. Das schützt sie nicht nur vor der Witterung. Auch die Touristen sind vor der prallen Sonne geschützt, der sie sonst ausgesetzt wären.
Die Ruinen von Akrotiri
Die Grabungsstelle lag in der Nähe des Ortes Akrotiri. Von ihm erhielt die Grabungsstätte ihren Namen.

Fragst Du heute jemanden nach Akrotiri, wird er Dir von den Ruinen erzählen. Die Einwohner des Ortes können gut damit leben, dass ihr Dorf selbst nicht vergleichbar berühmt ist. Schließlich bieten die Ausgrabungen und die Touristenströme vielen Menschen ein Auskommen.

Dass es sich um die Reste einer Siedlung aus der Zeit vor der großen Eruption handelt, war den Ausgräbern zunächst noch nicht klar. Mit vielen, teils spektakulären Funden änderte sich das aber. Tatsächlich ermöglicht Akrotiri einen faszinierenden Blick auf eine längst untergegangene Zivilisation.

Einige Gebäude sind noch gut erhalten. Man kann durch den Rundgang in den Ruinen von Akrotiri ein gutes Gefühl dafür bekommen, wie es in Akrotiri früher einmal war.
Ein Blick in die Vergangenheit durch die Haustür

Die Ruinen werden gelegentlich als das Pompeji der Ägäis bezeichnet. Das passt nur teilweise. Die Bewohner Pompejis wurden vom Vulkanausbruch und seiner Intensität überrascht. Viele sind ums Leben gekommen, was durch zahlreiche Leichenfunde auch archäologisch nachgewiesen ist. Auf Santorin sind keine Toten gefunden worden. Daraus lässt sich schließen, dass die Einwohner Vorzeichen des Ausbruchs bemerkt und die Insel rechtzeitig verlassen haben.

In einem Gebäude habe ich viele Urnen gesehen, die dort noch so stehen, wie sie vor 3.500 Jahren verlassen worden sind. Offenbar hatten die Menschen damit gerechnet, dass sie zurückkommen können. Akrotiri ist spannend. 

In der touristischen Saison sind die Ruinen von 8.30 Uhr bis 15.30 Uhr geöffnet. Besuch sie auf jeden Fall, wenn Du mal in Santorini bist.

Als ich 2014 in Akrotiri war, habe ich ein spontanes Video vor Ort gedreht. Ich habe es Du kannst es auf meinem YouTube Kanal veröffentlicht. Du kannst es auch hier anschauen.



Freitag, 26. August 2022

Der Binger Mäuseturm

Bingen: Der Mäuseturm ist ein Wahrzeichen im Rhein 

Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde im Rhein am Binger Loch ein Turm erbaut. Heute nennt man ihn den Mäuseturm.

Der Binger Mäuseturm - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.frar.com
Der Binger Mäuseturm

Zweck des Turms war die Kontrolle des Rheins. Wer hier vorbeifahren wollte, musste Zoll zahlen. 

Die eigentliche Kontrolle des Rheins wurde von der Burg Ehrenfels ausgeübt. Mit dem Turm konnte der Rhein von der Burg aus gesperrt werden. So ließen sich die "Zollpflichten" der Schiffe auf dem Rhein durchsetzen.

Der Turm hatte noch eine zweite Funktion. Das heutige Binger Loch gab es damals noch nicht. Ein aus Quarzit bestehendes Riff quert hier den Rhein, was für die Schiffe auch ohne die Zöllner ein Hindernis war. Insofern war es problematisch, wenn Schiffe sich genau hier begegneten. 

Vom Turm aus gab die Besatzung Signale an die Schiffe. So konnten sie sicherstellen, dass die Schiffe sich nicht gegenseitig behinderten oder gar zum Kentern brachten.

Das geschah natürlich im eigenen Interesse. Kam es hier zu Havarien, war der Rhein gesperrt. Waren würden sich einen anderen Weg suchen, die Einnahmen aus dem Zoll fielen weg. Um das Geschäft am Laufen zu halten, mussten die Mannschaften in Burg und Turm dafür sorgen, dass es keine Probleme auf dem Rhein gab.