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Dienstag, 15. Juli 2025

Die Geschichte der Burgruine Mandelberg

Der Eingangsbereich der Burgruine Mandelberg -  Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.frar.com
Der Eingangsbereich der Burgruine Mandelberg
Im September 2022 habe ich Euch von der Burgruine Mandelberg berichtet. Sie liegt in der Gemeinde Pfalzgrafenweiler im heutigen Baden-Württemberg. Heute sollt Ihr etwas zur Geschichte dieser Burg erfahren.

Die Burg ist sehr alt. Bereits im 11. Jahrhundert gab es an dieser Stelle eine Burganlage, die jedoch abgerissen und mit der heutigen Burg überbaut wurde. Das erste Jahr, aus dem wir von der Burg wissen, ist 1287. In diesem Jahr wird die Mandelberg zum ersten mal in einer Urkunde erwähnt.

Burgfried der Ruine Mandelberg - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.frar.com
Burgfried der Ruine Mandelberg
Im Jahr 1385 gehörte die Burg einem Hans Müller von Mandelberg. Ihren Namen hat die Burg aber wohl nicht von diesem Eigentümer. Eher dürfte es umgekehrt gewesen sein. Denn Untersuchungen haben ergeben, dass die Anlage einen mandelförmigen Grundriss hatte. Die Ausdehnung betrug 45 mal 32,5 Meter. Von dieser Form erhielten die Burg den Namen Mandelberg. Und so kam auch der Name des Burgherren zustande.

Hans Müller von Mandelberg verkaufte die Burg für 1.000 Gulden an den Grafen Wolf von Eberstein. Dieser behielt die Burg nur für 2 Jahre. 1387 wurde der Markgraf Rudolf von Baden dann Eigentümer der Burg.

Im Jahr 1525 kam es zu Aufständen der Bauern. Deren Unmut richtete sich auch gegen die Besatzung der Burg, weshalb sie diese angriffen. Die Burg wurde zerstört. Sie brannte so sehr aus, dass sie aufgegeben wurde.

Burghof der Mandelberg mit Zisterne - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.frar.com
Burghof der Mandelberg mit Zisterne
Das Gelände mit den Ruinen verfiel, geriet aber nicht in Vergessenheit. 1970 kaufte die Gemeinde Pfalzgrafenweiler die Reste der Gebäude. Der Wildwuchs der vergangenen Jahrhunderte wurde beseitigt, der Turm wurde renoviert und begehbar gemacht. Heute dient er als Aussichtspunkt in die Gegend.

Die Reste der Burg wurden umfangreich saniert, um sie vor dem weiteren Verfall zu schützen. In diesem Zusammenhang fanden Mitte der 1970er Jahre auch archäologische Untersuchungen statt. Die Leitung hatte seinerzeit das Landesdenkmalamt in Karlsruhe. Dabei konnte die bislang nur aus Quellen für 1525 bekannte Zerstörung der Burg nachgewiesen werden. Für eine Weiternutzung nach der Zerstörung gab es dagegen keine Spuren. Die Burg war also endgültig aufgegeben worden.

Samstag, 1. Juni 2024

Die Burgruine Mandelberg ist fast barrierefrei zu erreichen

Ich habe Dir vor einiger Zeit den Besuch der Burgruine Mandelberg empfohlen.

Heute möchte ich auf ein Detail zu sprechen kommen, das bei solchen Burgruinen nicht selbstverständlich ist: Die Burg Mandelberg ist fast barrierefrei zu erreichen.

Fahre mit dem Auto nach Bösingen. Dort biege an der Kirche ab in Richtung Mandelberg. Du kannst bis zum Sportplatz fahren. Dort sind Parkplätze, an denen Du selbst mit einem Rollstuhl problemlos aussteigen kannst. 

Es geht immer weiter geradeaus in den Wald. Auf dem Weg bis zur Burg gibt es keine nennenswerten Hindernisse. Geht es in das Burggelände hinein, sind Stufen zu überwinden.

Einzig wenn es in die Ruine rein geht, sind Treppen zu überwinden. Mir ist bewusst, dass das für Menschen mit Rollator oder Rollstuhl kaum zu überwinden sein kann. Ob Du das in Deiner konkreten Situation überwinden kannst, musst Du selbst beurteilen. Rechts habe ich ein Foto eingestellt, auf dem Du die Treppen sehen kannst. So kannst Du entscheiden, ob Du es versuchen möchtest.

Die Burgruine Mandelberg hat eine interessante Geschichte. Das ist auch für Menschen mit Einschränkungen bei der Mobilität interessant. Deshalb erscheint dieser Artikel. 


Samstag, 15. Oktober 2022

Besucht die Burguine Mandelberg

Auf dem Weg zur Burgruine Mandelberg - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.frar.com
Auf dem Weg zur Burgruine Mandelberg
In der Nähe von Pfalzgrafenweiler (Ortsteil Bösingen) liegt eine Burgruine, die frei zugänglich ist. Falls Du mal in der Gegend bist, solltest Du die Burgruine Mandelberg besuchen.

Der Eingang zur Burg Mandelberg mit Turm - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.frar.com
Eingang
Wie kommt man hin? Du fährst durch Bösingen durch. An der Kirche biegst Du ab in Richtung der Ruine. Kurz vor dem Waldweg zur Ruine kommt ein Sportplatz. Dort lässt Du den Wagen stehen und gehst den Rest des Weges zu Fuß.

Im Prinzip geht es immer geradeaus. Nach etwa 500 Schritten taucht auf der linken Seite die Burgruine Mandelberg auf. Der Weg ist eben, so dass er auch für Menschen zu bewältigen ist, die nicht so gut zu Fuß sind. Lediglich zum Betreten der Burganlage selbst müssen einige Stufen überwunden werden.

Der Hof der Burgruine Mandelberg - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.frar.com
Der Hof der Burgruine Mandelberg
Die Burg besteht aus einem umfriedeten Burghof mit Zisterne, dem Palas und dem Turm. Die Mauerwerke außerhalb der eigentlichen Burgmauern sind Reste der Vorburg.

Die Ruine ist 1525 zerstört worden. Im Jahr 1970 hat die Gemeinde Pfalzgrafenweiler den Turm renoviert. Heute dient er als Aussichtsturm. Über eine Treppe kann man hinauf. Von hier hast Du eine wundervolle Aussicht in die Gegend.

Samstag, 1. Oktober 2022

Was ist ein Palas?

Ein Palas gehört zu jeder großen Burg. Was bedeutet das?

In Zusammenhang mit Burgen aus dem Mittelalter taucht immer wieder das Wort Palas auf. "Palast" kennt jeder - aber was ist ein Palas?Unter einem Palas versteht man den repräsentativen Saalbau einer mittelalterlichen Pfalz oder Burg. Manche meinen sogar, dass alle Saalbauten auf einer Burg als Palas zu bezeichnen sind. In den Pfalzen war der Palas der Ort, an welchem der Kaiser oder König seine Hoftage abhielt. Ein solcher Bau sollte die Gäste nicht nur beeindrucken. Er musste vor allem auch eine große Anzahl von Personen fassen können.Ganz unumstritten ist diese Definition eines Palas nicht. Manche meinen, dass ein Burgsaal nur dann ein Palas sei, wenn er in der Zeit der Romanik (11. bis 13. Jahrhundert) erbaut wurde. In Google findest Du einige Seiten, die das heute so vertreten.Ich meine, dass man das nicht so scharf abgrenzen muss. Entscheidend ist die repräsentative Funktion des Gebäudes in der Burganlage. Der Zweck des Palas war, zu beeindrucken. Von daher finde ich es vertretbar, auch das Saalgebäude einer eher kleinen Burg als Palas zu bezeichnen.

Palas der Burgruine Mandelberg bei Pfalzgrafenweiler - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.roland-richter.de
Palas der Burgruine Mandelberg bei Pfalzgrafenweiler
So ein Palas musste unbedingt was hermachen. Alle Besucher sollten beeindruckt sein. Dabei war es egal ob es sich um einen anderen König oder um jemanden aus dem einfachen Volk handelte. Das galt übrigens auch bei kleinen Burgen. Deren Palas konnte mit großen Königsburgen natürlich nicht mithalten. Aber im Rahmen der Möglichkeiten sollte er unbedingt beeindrucken.Der Saal des Palas war meist erhöht gebaut. Oft waren im Souterrain Räume, die für den "Geschäftsbetrieb" im Saal gebraucht wurden. Also zum Beispiel die Küche, Vorratsräume oder ein Platz für die Wachen. Es konnte also gut sein, dass die Räume unter dem Palas einen ganz anderen Zweck haben. Sie dienten vielleicht der Speicherung von Getreide, hier hatte man schnell Zugriff auf den Weinvorrat oder in der Küche konnten die Köche die Lebensmittel bearbeiten, aus denen ein Festmahl gemacht wurde.Eine Burg war nicht nur eine militärische Anlage. Sie war ein Symbol der Macht. Hier ging es auch darum, zu beeindrucken. Der Palas war Mittel zu diesem Zweck, wenn Gäste empfangen wurden.

Oft hatte der Saal großzügige Rundbogenfenster. Diese konnten von Säulen getragen sein, was die Wirkung noch erhöhte. Manchmal wurden mehrere Säle übereinander gebaut. So hatten die Herrscher eine "gute Stube" in der sie besonders wichtige Gäste empfangen konnten.Heute haben wir viele Daten und Informationen über das Mittelalter. Wenn Du eine Information suchst, gibst Du das Schlagwort bei Google ein. Schon bekommst Du eine Website angezeigt, die Dir den Zugriff auf die nötige Information bietet. Vielleicht bist Du ja auch so auf diese Seite gekommen?Das war früher ganz anders. Brauchtest Du eine Information, dann warst Du darauf angewiesen, Kontakt zu einem anderen Menschen zu haben, der sie hatte. Das Google des Mittelalters waren Klöster, wo Gelehrte das Wissen ihrer Zeit horteten. Der Kontakt mit einem realen Menschen war die Art, wie Du Informationen bekommen konntest.Als Burgherr war es wichtig, informiert zu sein. Auch daraus leitet sich der Zweck eines Palas ab. Machte er was her, waren Besucher eher geneigt den Burgherren in ihrem Wissen teilhaben zu lassen.