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Donnerstag, 18. April 2024

Via di Nola in Pompeji: spektakuläre Entdeckung

Die Via di Nola war eine der Hauptstraßen von Pompeji. Die verlief von Osten nach Westen und war eine der Hauptverkehrsadern der Stadt. 

Archäologen haben jetzt Fresken freigelegt, die Szenen aus der Ilias zeigen. In Spiegel Online gibt es einen recht ausführlichen Beitrag dazu, auf den ich Euch heute hinweisen möchte.

Wer die Sache in einem Video sehen möchte, für den habe ich ein Video, welches das Magazin spot on news auf YouTube veröffentlicht hat. 



Sonntag, 18. Februar 2024

Rom: Spaziergang am Ufer des Tibers

Wenn Du nach Rom kommst, habe ich einen Tipp für Dich. Mach einen Spaziergang am Ufer des Tiber.

Rom: Blick vom Ufer des Tiber auf die Engelsburg - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.frar.com
Rom: Blick vom Ufer des Tiber auf die Engelsburg
Ich war wirklich erstaunt, wie wenige Menschen dort unterwegs sind. Auf dem Foto seht Ihr ein Foto der Engelsburg mit Engelsbrücke, das ich bei so einem Spaziergang gemacht habe.

Am Pfad, der am Tiberufer entlang führt, habe ich keine Personen wahrgenommen, von denen eine Gefahr ausgehen könnte. In der Nacht würde ich da nicht entlang laufen. Das gebe ich zu. Aber tagsüber ist das ein wirklich toller Spaziergang.

Mittwoch, 9. August 2023

Das Forum Romanum in Rom

Das Forum Romanum - Zentrum des antiken Rom

Die Zentren des öffentlichen Lebens im antiken Rom waren die Foren. Das älteste von ihnen ist das Forum Romanum.

Das Forum Romanum
Das Forum Romanum

Es beginnt unterhalb des Kapitols und reicht bis zu der Velia genannten Höhe, auf der wir den Titusbogen und den Tempel der Venus und der Roma finden. Kurz dahinter steht das Kolosseum

Auf dem Forum befinden sich zahlreiche historisch sehr bedeutsame Gebäude - oder zumindest deren Ruinen. 

Beeindruckend finde ich die Triumphbögen und die Überreste der vielen Tempel. Der Tempel der Vestalinnen war sehr wichtig, seine Anlage erinnert mich an spätere Klöster. Die Vestalinnen lebten hier ähnlich wie heute die christlichen Nonnen. Das Gebäude der Curia Iulia ist wieder aufgebaut, hier tagte früher der römische Senat. In der Nähe steht die Rostra, dort wurden die großen Reden an das Volk gehalten. 

Die auf dem Forum befindlichen Monumente lassen sich grob ein drei Gruppen einteilen:

  • Religiöse Gebäude
  • Weltliche Bauten des römischen Staates
  • Marktplätze

Es gab keine ausdrückliche Trennung der drei Funktionen. Im Saturn-Tempel wurde der römische Staatsschatz verwahrt. Im Tempel der Vesta haben die Römer ihre Testamente hinterlegt, damit diese nach ihrem Tod nicht „verschwinden“ konnten oder „geändert“ wurden.

Nachfolgend führe ich die wichtigsten Bauten auf. Im Laufe der nächsten Monate folgen zu einzelnen davon Beiträge im Blog.


Religiöse Gebäude

Die wichtigsten religiösen Stätten im Bereich des Forum Romanum waren:

  • Concordia-Tempel
  • Dioskuren-Tempel (Tempel des Castor und Pollux)
  • Doppeltempel der Venus und der Roma
  • Janus-Tempel
  • Juturna-Quelle
  • Tempel der Vesta
  • Tempel des Antoninus Pius und der Faustina
  • Tempel des Divus Iulius (Cäsar-Tempel)
  • Tempel des Romulus
  • Tempel des Saturn
  • Tempel des Vespasian und des Titus
  • Volcanal


Weltliche Bauten

Da das Forum Romanum das politische Zentrum Roms war, finden sich hier viele Bauten mit staatlicher Funktion. Hier sprechen wir nicht nur von Orten der staatlichen Macht wie der Rostra oder der Curia Julia. Auf dem Forum gibt es auch mehrere Triumphbögen, mit denen Feldherren geehrt wurden (die dabei aber auch eine propagandistische Funktion hatten). Die wichtigsten weltlichen Bauten sind:

  • Carcer Tullianus
  • Comitium
  • Curia Iulia
  • Phokas-Säule
  • Rostra
  • Triumphbogen des Septimius Severus
  • Triumphbogen des Titus


Wirtschaftsgebäude

Die Funktion als Marktplatz hat das Forum Romanum nie verloren. Das sehen wir an Basiliken, die wir uns als große Markthallen vorstellen dürfen:

  • Basilica Aemilia
  • Basilica Iulia
  • Maxentius-Basilica

In den kommenden Monaten werde ich über einzelne dieser antiken Stätten schreiben.

Sonntag, 16. Juli 2023

Titus hat den Tempelschatz von Jerusalem geplündert

Im Mai habe ich in einem Beitrag vom Titusbogen auf dem Forum Romanum erzählt. Er wurde für Kaiser Titus errichtet. Titus hat den Aufstand in Judäa niedergeschlagen und den Tempel in Jerusalem zerstört.

Darstellung der Plünderung des Tempels von Jerusalem im Titusbogen
Darstellung der Plünderung im Titusbogen

Heute möchte ich auf diese Plünderung eingehen. Im Titusbogen gibt es ein Relief, auf dem die Beute der Römer zu sehen ist. 

Auf dem Bild seht Ihr römische Soldaten, die jüdische Sklaven zwingen, die Beute aus dem Tempel fortzuschaffen. 

Auffällig ist vor allem der siebenarmige Leuchter, die goldene Menora. Solche Leuchter sind ja bis heute noch in Gebrauch, nicht nur bei Juden.

Über den späteren Verbleib des Tempelschatzes gibt es ja die wildesten Spekulationen. Manche meinen, er sei dem Hunnenkönig Attila als Beigabe mit ins Grab gelegt worden. Andere meinen, der Gotenkönig Alarich habe den Tempelschatz aus Rom mitgenommen. Weitere Spekulationen will ich gar nicht wiedergeben.

Persönlich glaube ich, dass der Tempelschatz zum größten Teil von den Römern ausgegeben und verbraucht wurde. Anders ist es nicht möglich, einen Bau wie zum Beispiel das Kolosseum aus ihm zu bezahlen. Auch der Templum Pacis (Friedenstempel) in Rom und das Theater von Daphne bei Antiochia sind aus Mitteln des Tempelschatzes finanziert worden. All diese Bauten wären nicht möglich gewesen, wenn der Schatz beisammen geblieben wäre.

Möglicherweise sind besonders repräsentative Teile des Schatzes aufbewahrt worden. Ob davon etwas bis in die heutige Zeit überdauert und je wieder der Öffentlichkeit bekannt wird, ist ein anderes Thema. Das wäre ein sehr großer Zufall. 

Sonntag, 14. Mai 2023

Der Titusbogen in Rom

Auf dem Forum Romanum steht ein ganz besonderer Triumphbogen. Er wurde zu Ehren des Kaisers Titus errichtet und erinnert an seinen Sieg über die Aufständischen in Judäa

Der Titusbogen auf dem Forum Romanum
Der Titusbogen auf dem Forum Romanum

Im Jahr 70 n.Chr. eroberte Titus Jerusalem und zerstörte Stadt und Tempel. Den Tempelschatz plünderte Titus, damit konnte die Errichtung des Kolosseums finanziert werden.

Hierbei handelt es sich um den älteren Triumphbogen, der aus dem antiken Rom noch erhalten ist. 

Dieser Bogen ist eintorig. Ein zweiter Bogen - mit drei Toren - soll schriftlichen Quellen zufolge in der Nähe des Circus Maximus gestanden haben. Dessen Fundamente sind erst 2014/15 im Rahmen von Ausgrabungen entdeckt worden. 

Mit Titus Sieg im Judäischen Aufstand endete in gewisser Hinsicht  die Existenz Israels in antiker Zeit. Judäa wurde eine selbständige römische Provinz. Der Tempel wurde zerstört, die Juden verloren ihr kulturelles und religiöses Zentrum. Es gab keinen Hohepriester mehr, die vom Priesteradel getragene Gruppierung der Sadduzäer verschwand. Sehr viele Juden wanderten aus, sowohl in übrige Römische Reich als auch nach Persien.

Eine interessante Geschichte zu diesem Bogen gibt es aus der Neuzeit.

Als der Staat Israel in der Nacht des 14. Mai 1948 ausgerufen wurde, versammelte sich die jüdische Gemeinde Roms mit dem italienischen Oberrabbiner unter dem Titusbogen. Die Menschen hielten hier eine Gedenkfeier für Israel ab.

Heute ist der Jahrestag der Gründung des Staates Israel. Mit diesem Beitrag über den Titusbogen möchte ich nicht nur von diesem erzählen. Vor allem geht es mir heute um die Versammlung der Juden Roms im Jahr 1948. Ich finde, das ist eine sehr schöne Geschichte.

Mittwoch, 1. März 2023

Volcanal auf dem Forum Romanum

Der Gott Vulkan (Vulcanus) hatte in der Götterwelt der Römer eine ähnliche Funktion wie Hephaistos in der Religion der Griechen. Auf dem Forum Romanum gab es ein sehr wichtiges Heiligtum für ihn. Das ist der Volcanal.

Volcanal auf dem Forum Romanum
Volcanal

Ursprünglich war der Volcanal war ein offener Bereich auf dem Forum, Dort wurden Rituale und Opfergaben für den Gott durchgeführt. An diesem Ort hatte übrigens auch der römische Kalender seinen Ursprung.

Im Laufe der Zeit sind rund um den Volcanal verschiedene Gebäude errichtet worden. Eines von ihnen war das Comitium, in dem die römischen Senatoren zusammenkamen, wenn sie öffentliche Angelegenheiten zu besprechen hatten.

Der Volcanal blieb immer ein wichtiger und heiliger Ort auf dem Forum Romanum. Während der gesamten Antike sind mehrere Tempel errichtet wurden, um hier den Gott Vulcanus zu ehren.

Der Tempel war ein wichtiger Treffpunkt für die römischen Handwerker und Handelsleute. Sie betrachteten Vulcanus als ihren Schutzpatron. Im Laufe der Jahrhunderte ist er mehrmals restauriert wurden. Nach der Christianisierung wurde er jedoch mehr oder weniger zum Steinbruch für andere Bauten in Rom. Daher sind auf dem Forum Romanum nur noch Überreste des Tempels zu sehen.

Auf dem Forum Romanum kann man sich einen Eindruck davon machen, wie wichtig die Religion für die antiken Römer war. Hier gab es sehr viele Tempel und Kultorte für die verschiedenen Gottheiten, die es in der antiken Vorstellungswelt gegeben hat.

In der Antike gab es viele Tempel, die dem Gott Vulkan geweiht waren. Bei den Griechen hieß er Hephaistos. In Athen könnt Ihr den Tempel des Hephaistos heute noch bewundern. Man nennt ihn auch das Thesion. Er ist einer der am besten erhaltenen Tempel aus der Antike, die ich kenne.

Mittwoch, 22. Februar 2023

Die Porta Nigra in Trier

Die Porta Nigra ist ein antikes römisches Stadttor und ein bedeutendes Wahrzeichen der Stadt Trier in Deutschland. Das Besondere an der Porta Nigra ist, dass sie eines der am besten erhaltenen römischen Stadttore weltweit ist und ein eindrucksvolles Beispiel der römischen Architektur darstellt.

Die Porta Nigra in Trier
Die Porta Nigra in Trier
Die Porta Nigra ist als Stadttor erbaut worden. Der Baubeginn war wahrscheinlich im Jahr 170 nach Christus. Das Tor bildete den nördlichen Zugang nach Augusta Treverorum, wie das heutige Trier damals hieß. Der Baubeginn kann aufgrund der dendrochronologischen Untersuchung auf das Jahr 170 festgelegt werden. Gefundene Holzreste aus der Zeit der Errichtung der Porta Nigra konnten datiert werden. Danach wurden die dazu gehörenden Bäume 169/70 gefällt.

Die Baumeister haben etwa 7200 Steinquarder verbaut. Sie wurden durch Metallklammern zusammengehalten, die im Mittelalter aber gestohlen worden sind. 

architektonisches Detail der Porta Nigra: Die Säulen ganz oben
architektonisches Detail: Die Säulen ganz oben
Porta Nigra bedeutet schwarzes Tor. Die Färbung kommt vom verbauten Kordeler Sandstein, der schnell verwittert ist. Die antiken Menschen nannten die Porta auch das Marstor.

Die Dauer der Errichtung können wir nur schätzen. An verschiedenen Stellen finden sich in den Stein eingemeißelte Zeichen. Einige von ihnen stehen auf dem Kopf. Dabei dürfte es sich um Zeichen der Steinmetze handeln. Mit Hilfe dieser Markierungen wussten die am Bau beteiligten Arbeiter, wie die Quader zusammenzusetzen waren. Berücksichtigt man, dass im Winter nicht gebaut wurde, dann lässt sich eine Dauer von zwei bis vier Jahren bis zur Fertigstellung des Rohbaus errechnen. Endgültig fertig gestellt wurde die Porta Nigra nicht. So sind Bohrungen zur Aufnahme der Türangeln für die Stadttore zu sehen. Die Quader in der Drehachse der Tore sind aber nicht fertig bearbeitet. Ein bewegliches Tor konnte hier niemals eingebaut werden.

Trier war Kaiserstadt. Da das Tor nicht fertig gestellt wurde, kann man vermuten, dass es nicht der Sicherheit der Stadt gedient haben kann. Wäre das die Hauptfunktion der Porta Nigra gewesen, hätte sie verschließbare Stadttore haben müssen. Da das nicht der Fall ist, die Porta andererseits auch sehr aufwändig begonnen wurde, diente sie wohl eher repräsentativen Zwecken. Dass sie nicht fertig gestellt worden ist, kann durch spätere finanzielle Engpässe erklärt werden.

Das antike Trier hatte insgesamt vier Stadttore:
  • Nordseite: Porta Nigra (schwarzes Tor)
  • Ostseiten: Porta Alba (weißes Tor)
  • Südseite Porta Media (Mitteltor)
  • An der Römerbrücke über die Mosel: Porta Inclyta (berühmtes Tor)
Die drei anderen Tore sind heute nicht mehr vorhanden. Sie wurden im Mittelalter als Steinbruch verwendet, um Baumaterialien für neue Gebäude zu gewinnen. Von der Porta Alba und der Porta Media sind immerhin die Reste der Fundamente gefunden worden. Auf welcher Seite der Mosel die Porta Inclyta stand, ist bis heute nicht geklärt. Ihre Fundamentreste sind nicht gefunden worden.

ein Raum innerhalb der Porta Nigra
ein Raum innerhalb der Porta Nigra
Im Mittelalter wohnte ein Einsiedler in der Porta Nigra. Der aus Sizilien stammende Mönch kam 1028 hierher und blieb bis zu seinem Tod im Jahr 1035. Anschließend wurde er im Erdgeschoss der Porta Nigra bestattet. Der Trierer Erzbischof Poppo bewirkte, dass der Papst den Mönch noch im selben Jahr heiligsprach. Die Porta Nigra wurde zu einer Kirche umgebaut.

In der Neuzeit begann man damit, die historische Substanz wieder freizulegen. Napoleon Bonaparte hielt sich im Oktober 1804 in Trier auf und befahl, die kirchlichen Anbauten wieder zu entfernen. Nach dem Ende Napoleons führten die Preußen diese Arbeiten weiter. Seit 1817 ist das römische Tor wieder zu sehen. Um an die Nutzung als Kirche zu erinnern, ließ man den unteren Teil der mittelalterlichen Apsis stehen.

1986 wurde die Porta Nigra zusammen mit anderen römischen Kulturdenkmälern in Trier und Umgebung ein Teil des UNESCO Weltkulturerbes.

Wenn Ihr nach Trier kommt, lohnt sich ein zumindest kurzer Abstecher zur Porta Nigra. Archäologie-Fans haben hier die Gelegenheit, ein erhaltenes Gebäude aus der römischen Antike anzuschauen.



Mittwoch, 1. Februar 2023

Der Obelisk auf der Piazza del Popolo in Rom

Einer der berühmtesten Plätze in Rom ist die Piazza del Popolo. Wenn Du mal in der ewigen Stadt bist, geh hin.

Der Obelisk auf der Piazza del Popolo in Rom
Der Obelisk

Über die Herkunft des Namens gibt es unterschiedliche Meinungen. Manche sagen, dass es der Platz des Volkes sei, mit dessen Geld der Platz gebaut wurde. Andere meinen, der Name erinnere an Pappeln die früher hier standen. Nach einer dritten Ansicht soll der Name Popolo in die frühchristliche Zeit weisen und eine frühe Christengemeinde bezeichnen. Ich kann es selbst nicht beurteilen. Mir gefällt die Erklärung mit den Pappeln am besten.

An eine Pappel erinnert mich auch der Obelisk, der mitten auf dem Platz steht. Er ist über 3.000 Jahre alt und für mich eines der Highlights, die man in Rom sehen kann.

Es ist der Obelisco Flaminio, der mit Basis und Kreuz etwa 36,5 m hoch ist. Er wiegt 263 Tonnen. 

Der Obelisk stammt aus dem alten Ägypten. Er wurde von Sethos I in Auftrag gegeben, der von 1290 bis 1279 v.Chr. regierte. Etwa um 30 v.Chr. wurde der Obelisk nach Rom gebracht, nachdem Ägyptens Königin Kleopatra endgültig besiegt war. 

Zunächst hat man ihn im Circus Maximus aufgestellt. Dort blieb er bis ins frühe Mittelalter stehen, dann wurde er irgendwann unter Schutt begraben und vergessen. Im Jahr 1471 hat man ihn bei Bauarbeiten auf der Piazza Navona wieder entdeckt.1589 stellte man ihn dort auf, wo wir ihn heute noch sehen können: Auf der Piazza del Popolo.

Die Piazza del Popolo

Was ist die Piazza del Popolo? Sie ist ein großer Platz in Rom. Die Piazza del Popolo liegt am nördlichen Ende der Via del Corso. Das ist - nicht nur für Touristen - eine der interessantesten Einkaufsstraßen Roms.

Piazza del Popolo - Santa Maria dei Miracoli, Santa Maria in Montesanto und der Obelisk
Piazza del Popolo

Die Piazza del Popolo ist bekannt für ihre drei Kirchen und den antiken Obelisken in seiner Mitte. Zum Obelisken habe ich oben alles gesagt.

Sehr auffällig sind auf der einen Seite die beiden Kirchen Santa Maria dei Miracoli und Santa Maria in Montesanto. Sie bilden eine symmetrische Einheit.

An der nordwestlichen Ecke - auf dem Bild ist das links - steht eine dritte Kirche, die Chiesa di San Giovanni Battista, Sie ist auch unter dem Namen San Rocco bekannt.

Als Tourist in Rom

Ich finde, jeder Tourist in Rom sollte einmal an der Piazza des Popolo vorbeischauen und sie auf sich wirken lassen. Das ist genauso ein Muss wie das Kolosseum, das Forum Romanum oder der Vatikan mit seinem Petersdom.

Die Piazza del Popolo ist ein beliebtes Touristenziel und ein wichtiger Treffpunkt in der Stadt Rom. Vom Platz aus hat man auch eine beeindruckende Aussicht auf die umliegenden Sehenswürdigkeiten.


Samstag, 24. Dezember 2022

Rom: Engel auf der Brücke vor der Engelsburg

Rom: Die Engelsbrücke vor der Engelsburg

Am 1. Oktober habe ich Euch von der Engelsburg in Rom erzählt.

Brücke vor der Engelsburg in Rom: Der Engel mit dem Kreuz
Der Engel mit dem Kreuz
Heute möchte ich mit Euch einen Blick auf die Brücke werfen, die sich vor der Engelsburg über den Tiber spannt.

Bernini und seine Schüler haben 10 wundervolle Statuen geschaffen, welche die Brücke schmücken.

Grund dafür war, dass man die Brücke passend zur dahinter passenden Burg - der Engelsburg - gestalten wollte. Zwei der Statuen sind übrigens Kopien.

Die Apostel Petrus und Paulus stehen - ebenfalls als Marmorstatuen - am Eingang der Brücke. Man hat sie dort im 19. Jahrhundert aufgestellt.

Die Brücke heißt heute Engelsbrücke. Erbaut wurde sie in der Antike unter Kaiser Hadrian. Damals hieß sie Pons Aelius. Sie galt schon in der Antike als schönste Brücke der Welt. Ich persönlich finde, dass sich diese Schönheit bis heute gehalten hat.

Donnerstag, 15. Dezember 2022

Der Tiber in Rom

Rom: Der Tiber fließt durch die Ewige Stadt 

Durch Rom fließt ein großer Fluss. Sein deutscher Name ist Tiber. Die Italiener nennen ihn den Tevere, bei den Römern hieß er Tiberis.

Der Tiber in Rom -  il Tevere a Roma - The Tiber in Rome - Ο Τίβερης στη Ρώμη - Тибр в Риме
Der Tiber in Rom
Mit einer Länger von 405 km ist der Tiber nach Po und Etsch der drittlängste Fluss Italiens.  Wenn er die ewige Stadt erreicht, hat der den größten Teil seines Weges schon hinter sich. Westlich der Stadt mündet er ins Meer.

Die Geschichte der Stadt Rom ist untrennbar mit dem Tiber verbunden. Die Gründer der Stadt waren die Zwillinge Romulus und Remus. Sie wurden auf dem Tiber ausgesetzt und im Bereich des späteren Forum Boariums an Land gespült. Romulus war es, der die Stadt Rom im Jahr 753 v.Chr. gegründet hat.

Über den Tiber gibt es noch viel mehr zu berichten. Dazu bringe ich zu einer anderen Zeit etwas.

Dienstag, 22. November 2022

Wie viele Menschen sind im Kolosseum zu Tode gekommen?

Rom: Im Kolosseum sind sehr viele Menschen gestorben 

Im August habe ich einen Beitrag zum Kolosseum in Rom geschrieben. Heute möchte ich auf einen Aspekt eingehen, an dem man auch denken muss. In ihm sind viele Menschen zu Tode gekommen.

Blick vom Forum Romanum auf das Kolosseum
Blick auf das Kolosseum vom Forum Romanum
Es war das Unterhaltungszentrum seiner Zeit. In ihm fanden die Spiele statt: Gladiatoren kämpften, Tiere wurden gehetzt und zum Tode verurteilte Menschen kamen hier sehr zur Unterhaltung eines breiten Publikums zu Tode. Ob hier auch Christen gezielt zu Tode gebracht wurden, ist wissenschaftlich nicht belegt. Am Anfang fanden hier sogar Schiffskämpfe statt. Das alles war spektakulär für die Zuschauer, für die Beteiligten aber in der Regel tödlich.

Von einem Wert des Menschen sprach man damals allenfalls, wenn dieser einen Preis hatte der zu bezahlen war.

Genaue Zahlen darüber, wie viele Menschen hier zu Tode gekommen sind, gibt es nicht. So etwas hat man in der Antike vielleicht für die teuren Gladiatoren notiert, die Stars der damaligen Unterhaltungsbranche. Menschen, die zum Tode verurteilt wurden, waren keine Notiz wert. Die Aufzeichnungen, die es gegeben haben mag, sind allesamt verloren gegangen. 

Einige Historiker schätzen, dass im Kolosseum zwischen 300.000 und 500.000 Menschen ums Leben gekommen sind. Andere halten die Zahl für übertrieben, da die Gladiatorenkämpfe oft nicht tödlich für den Unterlegenen ausgingen. Auf jeden Fall hat es zahlreiche Hinrichtungen gegeben. Für die 450 Jahre seiner Nutzung darf zumindest von einer sechsstelligen Anzahl von Menschen ausgegangen werden, die im Kolosseum zu Tode kamen.

Das ist nur eine Seite des Kapitels über Menschen, die in römischen Amphitheatern starben. Solche gab es ja überall im Imperium Romanum, auch im heutigen Deutschland. Frei zugänglich ist das Gelände des früheren Kohortenkastells Arnsburg / Altenburg in der Nähe von Lich. In Xanten könnt Ihr ein wieder aufgebautes Amphitheater des archäologischen Parks sehen. Wie viele Menschen in den Theatern in der Provinz ihr Leben lassen mussten, habe ich bislang nicht herausfinden können.

Freitag, 18. November 2022

Der Petersdom in Rom - Erinnerungsort für den Heiligen Petrus

Rom: Der Petersdom im Vatikan

Der Petersdom in Rom ist DER Ort, an dem Christen an den Heiligen Petrus denken. Hier ist das Zentrum der katholischen Kirche. "Richtig" heißt die Basilika Sankt Peter im Vatikan oder auf Italienisch San Pietro in Vaticano.

Der Petersdom in Rom
Der Petersdom in Rom
Den Grundstein für den heutigen Bau hat der Papst Julius II am 18. April 1506 gelegt. Er war der Meinung, dass der etwa 1200 Jahre alte Vorgängerbau nicht angemessen und monumental genug sei, um ihm selbst als Grabmal dienen zu dürfen. Also: Weg damit und neu gebaut.

Der Bau dauerte sehr lange. Erst im Jahr 1626 war der Dom so weit fertig gestellt, dass er am 18. November geweiht werden konnte. 

An dieses Ereignis möchte ich mit diesem Beitrag erinnern.

Wirklich fertig gestellt war der Dom zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht. Die gewundenen Säulen des Baldachins mussten erst noch gebaut werden, auch waren die Glockentürme noch zu errichten. Der heute sehr beeindruckende Petersplatz war ebenfalls noch nicht gebaut.

Die Seite help-tourists-in-rome.com berichtet von etwa 55.000 Besuchern, die jeden Tag den Petersdom aufsuchen. Wenn Ihr mal in Rom seid, empfehle ich Euch den Besuch in den frühen Morgenstunden, vor 9 Uhr.

Bitte denkt daran, dass der Petersdom kein Eventzentrum für neugierige Touristen ist. Es ist der Erinnerungsort an den Heiligen Petrus schlechthin, der hier begraben ist. Achtet auf eine angemessene Kleidung.

Dienstag, 1. November 2022

Die Engelsburg in Rom

Rom: Die Engelsburg in der Nähe des Vatikan

Ursprünglich wurde sie als Mausoleum für Kaiser Hadrian gebaut:  Die Engelsburg.

Die Engelsburg in Rom
Die Engelsburg in Rom
Die Italiener nennen sie das Castel Sant’Angelo. Die Burg wurde noch zu Lebzeiten Hadrians begonnen und im Jahr 139 beendet. Neben Hadrian selbst wurden hier noch sechs weitere Kaiser beigesetzt.

Ab dem 10. Jahrhundert befand die Engelsburg sich im Besitz der Päpste. Mal diente sie ihnen als Zufluchtsort bei Gefahr. Mal war sie Gefängnis. Zeitweise sicher auch beides.

Heute befindet sich oben ein kleines Museum. Und vom Dach aus hat man einen wundervollen Blick über Rom.

Die Engelsburg ist auf ihre Weise wirklich einzigartig. Erbaut wurde sie als Mausoleum und Grabstätte mehrerer römischer Kaiser. Dann war sie Fluchtburg der Päpste. Heute ist sie ein verdammt beeindruckender Bau, den zu besuchen sich lohnt. Nicht umsonst ist es Teil des UNESCO Weltkulturerbes.



Dienstag, 6. September 2022

Touristen in Rom und ihre Menüs

Tourist-Menu: Ein Ärgernis in Rom

Die Gastwirte in Rom buhlen um Kundschaft. Touristen sind eine sehr beliebte Zielgruppe. 

Schild eines Wirts in Trastevere: Gegen Krieg und Tourist-Menu
Wir sind gegen Krieg und Touristen-Menü
Aber nicht jeder Gastwirt will diesen Unsinn mitmachen. 

In Trastevere habe ich einen Wirt gesehen, der ein Schild zu dem Thema an sein Lokal gehängt hat. 

WE ARE AGAINST WAR AND TOURIST MENU
wir sind gegen Krieg und Touristen-Menü

In der Tat bekam man bei ihm kein vorausgewähltes Menü angeboten. Die Speisen und Getränke durfte man sich selbst aus der Karte auswählen.

Ich fand das sehr sympathisch. Die Qualität war nicht besser oder schlechter als bei den Wirten in der Nachbarschaft (die ich mit deren Menüs auch probiert habe). Und teurer war es auch nicht.

Der September ist ein sehr guter Monat, um nach Rom zu reisen. Wenn Ihr umherlauft, dann geht doch mal über den Tiber nach Trastevere. Die Aufnahme ist schon etwas älter. Vielleicht findet Ihr ja auch so ein Schildchen an einer Wirtschaft.

Montag, 1. August 2022

Das Kolosseum in Rom

Das Kolosseum ist Vorbild aller modernen Arenen der Erde.

Der Prototyp aller Amphitheater im Römischen Reich war das Kolosseum in Rom. Das Kolosseum war DIE Arena der Antike. Heute ist es eine der Sehenswürdigkeiten, die man in Rom überhaupt nicht übersehen kann. 

Das Kolosseum in Rom - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden)
Das Kolosseum in Rom
Im gesamten Imperium Romanum gehörten solche Amphitheater zur Mindestausstattung einer Siedlung oder Garnison. Das können wir in Deutschland zum Beispiel in Xanten sehen (z.T. wieder aufgebaut) oder im Kohortenkastell Arnsburg / Alteburg in der Nähe von Lich (man sieht in der kalten Jahreszeit die Umrisse am Boden. Zu einem guten römischen Standort gehörte auch immer eine Arena, in der Gladiatoren gegeneinander antragen.

DAS Amphitheater im römischen Reich war das Kolosseum in Rom. Bis heute werden Arenen und Stadien nach seinem Muster gebaut. Nicht umsonst ist es Teil des UNESCO Weltkulturerbes.

Es steht noch heute und ist ein wahrhaft beeindruckender Bau. Bis heute ist es das größte Amphitheater, das jemals auf dieser Erde errichtet worden ist. 

Nicht ohne Grund steht das Kolosseum gleich hinter dem Forum Romanum. In Sichtweite des politischen Zentrums war das Zentrum der Volksunterhaltung. Zudem war es nahe dem Palatin, auf dem Roms Elite wohnte.

Das Kolosseum ist ein sehr beeindruckendes Bauwerk. Man vergisst leicht, dass hier sehr viele Menschen gestorben sind. Die Schätzungen liegen zwischen 300.000 und 500.000 Gladiatoren, Verurteilten und anderen Unglücklichen, die in ihm umgekommen sind. Lest mehr darüber in einem eigenen Beitrag, in dem ich der Frage nachgehe, wie viele Menschen im Kolosseum zu Tode gekommen sind.


Erbaut auf Neros Palastgrundstück, finanziert aus der Beute im Jüdischen Krieg

Der Grund und Boden, auf dem das Kolosseum steht, gehörte zuvor Kaiser Nero. Hier hatte er seinen Palast, die Domus Aurea.

Nach Neros trat Vespasian die Nachfolge als Kaiser an. Das von Nero im Herzen Roms beanspruchte Gelände gab der neue Kaiser demonstrativ der Öffentlichkeit zurück. Vespasian begründete die Kaiser-Dynastie der Flavier. Daher nennt man das Kolosseum auch das Flavische Amphitheater.

Das Kolosseum wurde zwischen 72 und 80 n. Chr. erbaut. Zur Einweihung gab es ein großes Fest mit Spielen über 100 Tage. Wie viele Gladiatoren und andere Menschen dabei um ihr Leben kämpften und es verloren, ist nicht überliefert. Der Glanz dieses imposanten Baus überstrahlt das.

Finanziert hat der Kaiser seinen Bau unter anderem mit der Beute aus dem Jüdischen Krieg. Vermutlich hat er den im Jahr 70 geplünderten Schatz aus dem Tempel in Jerusalem dafür verwendet. 

Die Arena war auch sehr zentral im alten Rom gelegen. Die Reichen und Mächtigen konnten auf dem Forum Romanum ihren Geschäften nachgehen. Dann amüsierten sie sich im Kolosseum ehe sie sich auf ihre Villen begaben, die vielleicht auf dem Palatin standen.


Eine Arena für bis zu 50.000 Zuschauer

Rom: Die Reste der Zuschauerränge im Kolosseum - Foto von F. Roland A. Richter - www.frar.com
Die Reste der Zuschauerränge im Kolosseum
Es wird geschätzt, dass bis zu 50.000 Zuschauer auf den Rängen des Kolosseums Platz fanden. Das ist eine unglaubliche Menge. Das System der Wege in der Arena war ausgeklügelt. Binnen kürzester Zeit fanden die Menschen ihren Platz oder konnten das Amphitheater wieder verlassen. Auf den heute noch zu sehenden Rängen waren Konstruktionen mit den Sitzen angebracht. Diese sind im Laufe der Jahrhunderte jedoch "verschwunden". 

Die Kehrseite des begeisterten Publikums waren diejenigen, die in der Arena das ihnen zugedachte Schicksal entgegen zu nehmen hatte. Ein Menschenleben zählte nicht viel. Gladiatoren kämpften miteinander oder mit wilden Tieren. Das waren die Stars der Arena. Gladiatoren waren nur zum Teil Sklaven. Auch Freie waren unter ihnen, die mit diesem Beruf ihr Geld verdienten. Unter den Gladiatoren kamen die wilden Tiere. Diese wurden aufeinander gehetzt oder auf Menschen. Es gab auf den Kampf mit Tieren spezialisierte Gladiatoren. Aber viele Menschen, die sich den Tieren stellen mussten, waren keine Gladiatoren.

Im antiken Rom gab es die Todesstrafe. Die wurde für bestimmte Verbrechen verhängt. Die Hinrichtung im Kolosseum sollte nicht nur unterhalten, Die Todesstrafe diente auch dazu, andere Täter abzuschrecken. Man sagt, dass auch Christen im Kolosseum den wilden Tieren zum Fraß vorgeworfen worden sind. Ob das stimmt, ist heute in der Wissenschaft umstritten. Harte Belege für diese Geschichte gibt es nicht.

Das Hypogäum des Kolosseums

Das Kolosseum in Rom: Blick in das Hypogäum - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.frar.com
Blick in das Hypogäum
Unter einem Hypogäum versteht man einen unterirdischen Bau. Der Begriff stand im Griechischen schlicht für "Keller". In anderen Sprachen bezeichnete er jede unterirdische Anlage unter einem Bauwerk. In der Antike galt das Hypogäum des Kolosseums als eines der bekanntesten Beispiele seiner Art. 

Das Kolosseum hatte ein gewaltiges Untergeschoss. Im Unterbau der Arena gab es mehr als nur eine Ebene. Dort befand sich ein verzweigtes und kompliziertes System von Gängen, Falltüren und Flaschenzügen. Dieses ermöglichte erst die Bühnentechnik, die Gladiatoren oder wilde Tiere durch eine sich plötzlich öffnende Tür im Boden der Arena in diese brachte. Schien ein Kampf bereits zu Gunsten eines Gladiators beendet zu sein, ging er so weiter und sein Ende war offen. Unter dem Kampfplatz der Arena eilten die vielen helfenden Hände von einer Ebene zur nächsten Ebene, um die folgende Attraktion für ihren Einsatz vorzubereiten.

Im Hypogäum waren auch die Kerker für die Menschen, die zum Tode verurteilt wurden und die in der Arena ihr Ende finden sollten. Direkt neben dem Kolosseum stand die Gladiatorenkaserne, das Ludus Magnus. Über einen unterirdischen Gang von der Kaserne zum Hypogäum der Arena konnten die Gladiatoren in das Kolosseum gelangen, ohne durch die außen befindliche Menschenmenge laufen zu müssen.


Modernste Bühnentechnik ermöglichte eine hochklassige Unterhaltung

Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass das Herz des Kolosseums die Zuschauer waren. Oder aber die Gladiatoren, die ihn ihm kämpften. Die wilden Tiere oder die Verurteilten, die zur Belustigung des Publikums zu Tode gebracht wurden, will ich gar nicht erst nennen.

Das Kolosseum in Rom: Blick in den Unterbau der Arena - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.frar.com
Blick in den Unterbau der Arena
Das stimmt aber nicht. Das Herz des Kolosseums ist die modernste Bühnentechnik, die es in der damaligen Welt gab. Ohne diese Bühnentechnik waren die Spiele nicht möglich.

Während der 100 Tage dauernden Spiele zur Einweihung gab es nicht nur Gladiatorenkämpfe und Tierhetzen. Auch hat man im Kolosseum eine Seeschlacht veranstaltet. Die hatten im Kolosseum aber keine Zukunft. Denn der Bereich unterhalb der Arena wurde unterkellert und mit einer hochmodernen Bühnentechnik ausgestattet.

Kolosseum in Rom: Modell der Hebebühnentechnik - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.frar.com
Modell der Hebebühnentechnik
Man unterteilt das Kolosseum heute in mehrere Korridore, Für den Korridor B konnte ein ganzes System von Aufzügen nachgewiesen werden. 28 Käfige dienten dazu, Tiere bis zur Größe eines Bären oder einer Raubkatze hochzuziehen und in der Arena freizulassen.

Der Effekt für Zuschauer und Kämpfer war eine große Überraschung. Sie wussten nicht, ob, wann und wo sich der Untergrund des Kolosseums auftun und eine neue Schar von wilden Tieren in das Geschehen eingreifen würde. Im Kolosseum wird ein Modell dieser Hebebühnentechnik gezeigt, das ich für Euch fotografiert habe. 

Die Dampfmaschine oder ähnliche Antriebstechniken waren noch nicht erfunden. Was es gab, war billige Muskelkraft. Hunderte Sklaven und Arbeiter bedienten die Winden und sorgten so im Hintergrund dafür, dass die Spiele reibungslos funktionierten.

Die Konstruktion des Unterbodens war aus Holz. Im Jahr 217 n. Chr. schlug ein Blitz im Kolosseum ein und verursachte einen Brand. Die Arbeiten zur Widerherstellung der Arena zogen sich über fast 20 Jahre hin. Zunächst mussten die Mauerzüge im Untergeschoss stabilisiert werden. Die bisherigen Aufzugsysteme waren schon dadurch nicht mehr zu gebrauchen. Eine Winde je Aufzugkäfig nahm zu viel Platz weg. Jetzt wurden größere Winden konstruiert, die mehrere Käfige hochziehen konnten. 


Das Kolosseum im Mittelalter

Im Mittelalter war das Kolosseum keine Arena mehr, in der Gladiatoren ihren Tod fanden. Zumindest ein Teil des Kolosseums wurde anders genutzt. Forscher haben Überreste einstiger Geschäfte und Wohnungen freigelegt. Hier gab es einen regelrechten Marktplatz,

Aber das war noch mehr. Forscher haben ein Kelterbecken entdeckt. Im Kolosseum wurde also Wein hergestellt und ganz sicher auch verkauft. Eine Herdstelle belegt das, was wir heute ein Fast Food Restaurant nennen würden. Reste von Muscheln, Schnecken und sogar Schildkröten deuten auf das hin, was hier zubereitet und verzehrt worden ist. Münzen und Keramikscherben belegen, dass das Amphitheater im 12. und 13. Jahrhundert als Gebäude zum Wohnen, Arbeiten und Einkaufen diente.

Es gibt sogar Berichte, wonach im Kolosseum ein Krankenhaus untergebracht war.


Erdbeben, Schäden, Steinbruch

Die Steine des Kolosseums wurden durch Metallklammern zusammen gehalten. So konnte das Gebäude auch Erschütterungen stand halten, die von Erdbeben ausgingen. Verwendet wurden Blei und auch Eisen. Und da dies begehrte Rohstoffe waren, wurden die Metall-Elemente im Laufe der Jahrhunderte entfernt. Das hatte für die Statik des Kolosseums natürlich Folgen. In den Jahren 847 und 1349 gab es schwere Erdbeben, die das Kolosseum beschädigten. Renovierungsarbeiten wurden nicht mehr durchgeführt. Im Mittelalter bedienten die römischen Bauherren sich vom Material des Kolosseums. Es wurde regelrecht zum Steinbruch.Papst Benedikt XIV machte dem ein Ende. Er ordnete den Erhalt des Kolosseums an. Er war der Ansicht, dass im Kolosseum zahlreiche Christen wegen ihrer Religion gestorben sind. Er erklärte das Kolosseum zur geweihten Märtyrer-Stätte. Auch richtete er einen Kreuzweg mit Kapellen ein. Im Jahr 1744 erließ er ein Edikt, das den Erhalt des Kolosseums anordnete.


Denkmal gegen die Todesstrafe

Seit dem Jahr 1999 dient das Kolosseum auch als Denkmal gegen die Todesstrafe. Wenn ein verhängtes Todesurteil irgendwo auf der Welt ausgesetzt wird, wird das Kolosseum 48 Stunden lang in bunten Farben angestrahlt. Das geschieht auch, wenn ein Staat dieser Welt die Todesstrafe gänzlich abschafft.


Das Kolosseum war fast 450 Jahre in Betrieb

Als Arena war das Kolosseum fast 450 Jahre in Betrieb. Bei den Spielen kamen zahllose Menschen und Tiere ums Leben. Spiele, bei denen Menschen getötet wurden, sind zu Beginn des 5. Jahrhunderts verboten worden. Die letzte Tierhetze im Kolosseum ist für 523 n. Chr. aus Quellen belegt. 


Heute ist das Kolosseum DIE Sehenswürdigkeit für Touristen

Von außen kann das Kolosseum zu jeder Tages- und Nachtzeit besichtigt werden. Möchtest Du rein, musst Du ein Ticket kaufen. Ich empfehle unbedingt, das vorab zu erledigen. Tickets sind ganz einfach online zu bekommen. 

Man kann ein Kombiticket zusammen mit anderen Sehenswürdigkeiten kaufen. Das letzte mal, als ich in Rom war, kaufte ich ein Ticket am Forum Romanum. Damit konnte ich erst das Forum und anschließend das Kolosseum besichtigen.


Ein Ticket für den Eintritt ins Kolosseum

Ich empfehle Euch, ein Ticket für das Kolosseum online zu buchen. Im Internet habe ich einen Hinweis gelesen, dass man vor Ort kein Ticket mehr kaufen könne.

Teuer sind die Eintrittskarten nicht. Bürger unter 18 Jahre kommen derzeit kostenlos rein. Zwischen 18 und 25 Jahren gibt es für EU-Bürger einen ermäßigten Eintritt. Ihr müsst unbedingt zum Nachweis Eures Alters einen Personalausweis dabei haben.

Ich habe im Internet viele verschiedene Anbieter gefunden, die Online-Tickets für das Kolosseum anbieten. Dabei habe ich gesehen, dass die Preise dafür auch unterschiedlich hoch sind. Daher empfehle ich, den Eintritt über die offizielle Seite des Kolosseums zu lösen. Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, auch Kombitickets mit anderen archäologischen Attraktionen in Rom. Bitte schaut Euch die Sache genau an, ehe Ihr ein Ticket bucht.



Dienstag, 14. Juni 2022

Das Museum für Antike Schifffahrt in Mainz schließt zum 30. Juni 2022

Ende Juni könnt Ihr die römischen Schiffe noch sehen, ab dem 1. Juli nicht mehr.

Das Museum für Antike Schifffahrt in Mainz
Der Eingang zum Museum für Antike Schifffahrt

Das Museum für Antike Schifffahrt schließt. Denn es wird modernisiert und umgestaltet. 

Ich war heute dort und die Dame am Empfang sprach davon, dass das Museum unter anderem auch barrierefrei gemacht werden soll. Das finde ich ganz hervorragend. 

Denn Menschen mit Rollstuhl oder Rollator können es derzeit nur mit Einschränkungen besuchen. 

Was wird in diesem Museum gezeigt? Kurz gesagt: Römerschiffe.

Der Innenbereich des Museums für Antike Schifffahrt in Mainz
Der Innenbereich des Museums
1981 sind in Mainz die Überreste von Schiffen aus der Römerzeit gefunden worden. Das war eine Sensation, handelte es sich doch um Militärschiffe. Diese Wracks beweisen, dass auf dem Rhein römische Patrouillenboote fuhren. Er bildete die Grenze zum freien Germanien und wurde kontrolliert.

Diese Schiffe sind aber nicht einfach nur konserviert und ausgestellt worden. Die Holzreste wurden so ausgelegt, wie sie einst im Schiff zusammengefügt waren. In der zum Museum gehörenden Werkstatt sind zwei Nachbildungen gebaut worden. Die kann man ebenfalls im Museum sehen, und sie sind wirklich sehr eindrucksvoll. 

Im Jahr 2020 musste das Museum aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen werden. In dieser Zeit hat die Allgemeine Zeitung aus Mainz einen virtuellen 360-Grad Rundgang erstellt, auf den ich Euch abschließend noch hinweisen möchte.

Beim anstehenden Umbau geht es nicht nur darum, das Museum behindertengerecht zu machen. Die Dauerausstellung wird auch neu gestaltet. Mehr über diesen Umbau erfahrt Ihr auf den Seiten des Museums.

Während der Umbauphase ist das Museum für Euch aber nicht unerreichbar. Im Blog werde ich in den nächsten Monaten das eine oder andere interessante Exponat vorstellen, das ich dort gesehen habe.