Montag, 17. März 2025

Diana mit Hunden aus Elfenbein

Im Liebieghaus Frankfurt gibt es eine wunderbare Elfenbeinsammlung. In ihr ist eine Schnitzerei zu sehen, welche die römische Göttin Diana mit zwei Hunden zeigt.

Diana mit zwei Hunden
Diana mit zwei Hunden

Die Figur wird der Schule von Leonhard Kern zugeschrieben. Er kam am 22. November 1588 (gregorianischer Kalender: 2. Dezember) in Forchtenberg zur Welt.

Leonhard Kern war ein bedeutender Bildhauer des Barock. Bekannt ist er für seine meisterhaften Kleinplastiken aus Elfenbein, Alabaster und Holz. 

Die Bildhauerei bei seinem Bruder Michael Kern. Michael war - wie auch der Vater - ein bedeutender Bildhauer und hatte seine Werkstatt in Würzburg.

Nach seiner Ausbildung reiste Leonhard nach Italien, wo er die Kunst der Renaissance studierte. Überwiegend hielt er sich in Rom auf. Allerdings ist auch bekannt, dass er einen Abstecher nach Nordafrika gemacht hat.

Als er 1614 nach Deutschland zurück kehrte, heiratete er zunächst Amalia Zöllner. Mindestens 14 Kinder hatte er mit ihr, viele von ihnen starben aber früh.

Zunächst arbeitete er wieder bei seinem Bruder in Würzburg, später am Hof des Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz in Heidelberg. Aufgrund der Situation im Dreißigjährigen Krieg verlies er Heidelberg und ging nach Schwäbisch Hall. Dort gründete er 1620 eine eigene Werkstatt. 

Seine Werke stellten oft religiöse und mythologische Szenen dar. Sie waren hochgeschätzt und er machte ein kleines Vermögen. Von diesem konnte er sich sogar das Schlösschen von Tullau kaufen.

Am 4. April (gregorianischer Kalender: 14. April) 1662 starb Leonhard Kern in Schwäbisch Hall. 

Leonhard Kern Kunst zeigt eine außergewöhnliche handwerkliche Präzision. Sein Vermächtnis prägt die europäische Kleinplastik bis heute. Die Diana mit Hunden ist ein wunderbares Exemplar seines Könnens.

Die römische Göttin Diana

Diana war eine der wichtigsten Göttinnen der römischen Mythologie. Verehrt haben die Menschen sie als Göttin der Jagd, der Natur und des Mondes verehrt. 

Diana
Diana

Ihr griechisches Pendant ist Artemis. Aber die Römer sehen in ihr mehr noch als die Griechen eine besondere Verbindung zur Wildnis und zur Frauenwelt. 

Oft stellen die Bildhauer der Antike Diana mit Pfeil und Bogen dar. Sie ist Diana die Beschützerin der Wälder und der Tiere. 

Zudem gilt sie als Wächterin von Frauen in Geburt und Kindheit. 

Wird sie nicht mit Pfeil und Bogen dargestellt, begleiten sie entweder Hirsche oder Hunde.

Ihre unabhängige, furchtlose Natur hat sie zu einem Symbol der Stärke und Freiheit gemacht.

Die Hunde der Diana

In dieser Skulptur sehen wir Diana mit zwei Jagdhunden. 

Die Hunde der Diana
Die Hunde der Diana

Oft wird Diana in Begleitung von Hirschen oder Hunden dargestellt. Beide Tiere haben eine tief symbolische Verbindung zu ihrer göttlichen Identität.

Die Hirsche stehen für die ungezähmte Wildnis und die mystische Verbindung Dianas zur Natur. Als Hüterin der Wälder spiegeln Hirsche ihre Rolle als Beschützerin der Tierwelt wider. Zudem symbolisieren sie Anmut und Flucht vor Gefahr – Eigenschaften, die Diana als Göttin der Jagd meisterlich verkörpert.

Hunde hingegen repräsentieren Treue und Stärke, wesentliche Qualitäten für einen erfolgreichen Jäger. Sie zeigen die Verbindung zwischen Diana und ihren Anhängern, die sich oft ihrer Schutzkraft anvertrauten. In der Jagdmythologie dienen Hunde auch als Mittler zwischen Mensch und Natur – eine Rolle, die Diana perfekt verkörpert.

Diese Tiere sind also weit mehr als dekorative Begleiter: Sie illustrieren die komplexe und kraftvolle Beziehung Dianas zur Welt der und zu ihren Anhängern unter ihnen. 

Eine Darstellung der Göttin mit Hirschen oder Hunden verkörpert somit eine Harmonie zwischen Wildheit der Tiere und Kontrolle durch die Göttin, zwischen Freiheit und Schutz.

Montag, 10. März 2025

Goldene Schmuckscheibe mit Darstellung eines männlichen Kopfes

Im Archäologischen Museum Frankfurt seht Ihr eine goldene Schmuckscheibe aus Gold. 

Schmuckscheibe aus Gold aus dem heutigen Iran
Schmuckscheibe aus Gold aus dem heutigen Iran
Leider ist der Fundort dieser wundervollen Scheibe nicht bekannt. 

Wir wissen, dass sie aus dem Nordosten des heutigen Iran stammt. Gefertigt hat man sie gegen Ende des 2. Jahrtausends vor Christus oder zu Anfang des 1. Jahrtausends vor Christus.

Auf der Schmuckscheibe sehen wir einen männlichen Kopf. Wer das sein soll, ist leider auch nicht bekannt. 

Marlik heißt ein archäologischer Fundort im Norden des Iran. Er besteht aus mehreren Hügeln. In den Jahren 1961/62 ist hier ein Friedhof freigelegt worden, der gut 3000 Jahre unberührt geblieben war. Die Forscher haben mehrere tausend Kunstobjekte gefunden, davon einige hundert aus Gold. 

Weiter haben die Archäologen Tonfiguren gefunden, die Frauen und Männer zeigen. Ebenfalls gehören Kunstwerke aus Glas zu den Funden, ebenso sehr viel Werkzeug aus Metall. 

Leider kam es zu Diebstählen und Schmuggel. Das hatte ein Ende der Grabungen in Marlik zur Folge. 

In Deutschland kann man nicht viele der dort gefundenen Objekte sehen. Aus diesem Grund meine ich, dass die goldene Schmuckscheibe im Archäologischen Museum Frankfurt etwas ganz besonderes ist.

Samstag, 1. März 2025

Dingle in Irland

Blick auf Dingle im Westen Irlands
Blick auf Dingle im Westen Irlands
Im Westen Irlands liegt die Dinge-Halbinsel mit der kleinen Stadt Dingle.

Wie alt Dingle ist, ist nicht bekannt. Im Jahr 1607 wurde der Stadt von König Jakob I ein Statut gegeben, das die von Königin Elisabeth I im Jahr 1585 in Aussicht gestellten Stadtrechte bewilligte. Die Stelle wurde jedoch weit früher besiedelt.

In einem Dokument von 1290 wird der Name der Stadt mit Dengynhuysse angegeben. Im 13. Jahrhundert kamen hier normannische Siedler an, im 14. Jahrhundert entwickelte die Stadt sich zu einem Handelshafen für Butter, Wolle, Häute, Fisch und Fleisch. Weiter war sie Importplatz für Kohle, Salz, Kleidung und Wein.

Heute ist Dingle eine schöne Stadt in einer touristisch sehr attraktiven Gegend. Wenn Ihr mal dort seid, trinkt ein Crean's Lager. Es schmeckt sehr gut.