Am 28. Oktober 1940 sagte der griechische Diktator Ioannis Metaxas Nein zu einer Forderung des faschistischen Italiens, den Truppen der Achsenmächte den Einmarsch in Griechenland zu erlauben.
Das Wort 'nein' heißt auf Griechisch όχι. In lateinischen Buchstaben schreibt man das ochi.Samstag, 28. Oktober 2023
28. Oktober: Ochi-Tag in Griechenland.
Dienstag, 3. Oktober 2023
Oktober ist ein toller Monat für einen Besuch auf Santorin
Freitag, 15. September 2023
Schiff vom Typ Neumagen auf einer Münze
Im Museum für Antike Schifffahrt in Mainz sind einige römische Münzen ausgestellt, auf denen Schiffe zu sehen sind.
Heute zeige ich Euch eine Münze, auf der ein Schiff vom Typ Neumagen zu sehen ist. Im Gegensatz zur Abbildung auf dem Grabrelief werden darauf aber keine Weinfässer transportiert. Dieses Schiff war im militärischen Einsatz, für den dieser Schiffstyp auch konzipiert war.
Es handelt sich um einen Quinar des Allectus. Er wird auf 294 n.Chr. datiert. Die Abbildung auf einer Münze macht Sinn, wenn viele Menschen den Typus dieses Schiff erkennen.
Allectus versuchte den ganz großen Griff nach der Macht. Er wollte Kaiser werden. Er gilt als Ursupator, er wollte ein Gegenkaiser sein zu Diokletian und Maximian. Damit die Menschen seine Macht erkennen konnten, ließ er Münzen prägen, auf denen Militärschiffe zu sehen sind. Letzten Endes scheiterte er und musste seine Ambitionen mit dem Leben bezahlen.
Sonntag, 3. September 2023
Das Neumagener Weinschiff
Im März habe ich Euch die Darstellung eines kleinen Frachtbootes gezeigt, auf dem Weinfässer transportiert wurden. Heute möchte ich auf ein größeres Schiff eingehen, das in römischer Zeit vermutlich Wein transportiert hat.
Im Museum für Antike Schifffahrt in Mainz ist die Replik des Neumagener Weinschiffs zu sehen. Es handelt sich um die Bekrönung eines Grabmals. Gefunden wurde das Relief 1878 in Neumagen.
Das Neumagener Weinschiff |
Zu sehen ist ein Schiff mit mehreren Personen und mit Weinfässern darauf. Diese Komposition lohnt einen näheren Blick.
Das Schiff ist von seinem Typ her ein Kriegsschiff, kein Transportschiff. Das erkennt man an seinem schlanken Bau, den Rudern und den Fabeltieren an beiden Schiffsenden. Ein Transportschiff wäre breiter gebaut, um mehr Fracht aufnehmen zu können. Zudem hätte es Segel, keine Ruderer. Denn die nehmen wertvollen Frachtraum weg.
In den Fässern wurde vermutlich Wein transportiert. Das war die wertvollste Fracht für Fässer. Theoretisch denkbar wären auch Bier oder Schüttgut. Aber da hier relativ wenige Fässer von Ruderern transportiert wurden, nehme ich an, dass es sich um das wertvollste Frachtgut gehandelt haben muss: Wein. Dieser Aufwand würde sich sonst nicht lohnen.
Die dargestellten Personen sind wahrscheinlich Ruderer. Dass die Proportionen nicht stimmen, ist für Abbildungen in der damaligen Zeit nicht ungewöhnlich.
In welchem Zusammenhang das Schiff eingesetzt wurde, ist unbekannt. Möglicherweise hat das römische Militär Wein zur Versorgung der eigenen Truppen transportiert. Dagegen spricht aber, dass das Relief Teil eines Grabes war. Es muss ein Bezug zu der Person gegeben haben, die dort beigesetzt wurde. Ich vermute, dass hier ein Fernhändler beerdigt wurde, der mit dem Militär enge geschäftliche Beziehungen pflegte. Sein Leben und Wirken ließe sich mit diesem Relief gut zusammen fassen.
Sonntag, 20. August 2023
Müll am Strand - ein Phänomen nicht nur in Griechenland
Santorin: Müll am Strand gibt es auch hier
Anfang Juli 2022 habe ich Euch vom tollen Strand in Perissa auf Santorini vorgeschwärmt.Müll am Strand |
Im Großen und Ganzen ist der Strand sehr sauber. Ich habe dort aber auch schon Müll liegen sehen. Das seht Ihr auf dem Foto.
Sonntag, 13. August 2023
Fossil eines großen Säugetiers in der Grube Messel entdeckt
Wissenschaftler des Hessischen Landesmuseums haben in der Grube Messel das Fossil eines großen Säugetiers entdeckt.
Modell eines Urpferds in der Grube Messel |
Das Echo aus Darmstadt vermutet, dass es sich möglicherweise um das Fossil eines Urpferds handelt. Was sich im Artikel als Gewissheit liest, ist laut der Meldung des Hessischen Landesmuseums aber allenfalls eine Vermutung.
So ganz abwegig ist diese Vermutung aber nicht. In der Grube Messel sind schon mehrere Fossilien der Vorläufer moderner Pferde gefunden worden. Diese Urpferde bezeichnen die Wissenschaftler als Equidae.
Das Wort "Equidae" möchte ich mich "pferdeähnlich" übersetzen. Die Familie dieser Tiere ist sehr alt, vermutlich 56 Millionen Jahre. Sie war früher sehr vielfältig, heute gibt es aber nur noch wenige Arten. Einmal haben wir die Pferde, hier ist als Besonderheit das Przewalski-Pferd zu nennen. Dann gibt es noch die Esel- und Zebraarten.
Um was für ein Tier es sich genau handelt, das in der Grube Messel gefunden wurde, ist nicht klar. Derzeit wird es präpariert und wissenschaftlich ausgewertet. Vermutlich werden wir im Herbst mehr wissen.
Mittwoch, 9. August 2023
Das Forum Romanum in Rom
Das Forum Romanum - Zentrum des antiken Rom
Die Zentren des öffentlichen Lebens im antiken Rom waren die Foren. Das älteste von ihnen ist das Forum Romanum.
Das Forum Romanum |
Auf dem Forum befinden sich zahlreiche historisch sehr bedeutsame Gebäude - oder zumindest deren Ruinen.
Beeindruckend finde ich die Triumphbögen und die Überreste der vielen Tempel. Der Tempel der Vestalinnen war sehr wichtig, seine Anlage erinnert mich an spätere Klöster. Die Vestalinnen lebten hier ähnlich wie heute die christlichen Nonnen. Das Gebäude der Curia Iulia ist wieder aufgebaut, hier tagte früher der römische Senat. In der Nähe steht die Rostra, dort wurden die großen Reden an das Volk gehalten.
Die auf dem Forum befindlichen Monumente lassen sich grob ein drei Gruppen einteilen:
- Religiöse Gebäude
- Weltliche Bauten des römischen Staates
- Marktplätze
Es gab keine ausdrückliche Trennung der drei Funktionen. Im Saturn-Tempel wurde der römische Staatsschatz verwahrt. Im Tempel der Vesta haben die Römer ihre Testamente hinterlegt, damit diese nach ihrem Tod nicht „verschwinden“ konnten oder „geändert“ wurden.
Nachfolgend führe ich die wichtigsten Bauten auf. Im Laufe der nächsten Monate folgen zu einzelnen davon Beiträge im Blog.
Religiöse Gebäude
Die wichtigsten religiösen Stätten im Bereich des Forum Romanum waren:
- Concordia-Tempel
- Dioskuren-Tempel (Tempel des Castor und Pollux)
- Doppeltempel der Venus und der Roma
- Janus-Tempel
- Juturna-Quelle
- Tempel der Vesta
- Tempel des Antoninus Pius und der Faustina
- Tempel des Divus Iulius (Cäsar-Tempel)
- Tempel des Romulus
- Tempel des Saturn
- Tempel des Vespasian und des Titus
- Volcanal
Weltliche Bauten
Da das Forum Romanum das politische Zentrum Roms war, finden sich hier viele Bauten mit staatlicher Funktion. Hier sprechen wir nicht nur von Orten der staatlichen Macht wie der Rostra oder der Curia Julia. Auf dem Forum gibt es auch mehrere Triumphbögen, mit denen Feldherren geehrt wurden (die dabei aber auch eine propagandistische Funktion hatten). Die wichtigsten weltlichen Bauten sind:
- Carcer Tullianus
- Comitium
- Curia Iulia
- Phokas-Säule
- Rostra
- Triumphbogen des Septimius Severus
- Triumphbogen des Titus
Wirtschaftsgebäude
Die Funktion als Marktplatz hat das Forum Romanum nie verloren. Das sehen wir an Basiliken, die wir uns als große Markthallen vorstellen dürfen:
- Basilica Aemilia
- Basilica Iulia
- Maxentius-Basilica
In den kommenden Monaten werde ich über einzelne dieser antiken Stätten schreiben.
Dienstag, 8. August 2023
Eine Kithara aus Elfenbein
Ich habe Euch im Mai einige Funde vorgestellt, die im Archäologischen Nationalmuseum in Athen ausgestellt sind. Mit dieser kleinen Reihe möchte ich fortfahren.
Eine Lyra aus Elfenbein |
Konkret geht es um eine Kithara aus Elfenbein. Der Klangkörper unten zeigt zwei Sphinxe. Eine wunderschöne Arbeit, die damals eine wunderschöne Musik ermöglicht haben dürfte.
Die beiden oberen Enden der Kithara sehen aus wie Stierhörner. Sie sehen für mich aus wie das Zeichen der Minoer auf Kreta.
Einen ausführlichen Beitrag über dieses Musikinstrument lest Ihr im Hellas Blog.
Dienstag, 1. August 2023
Reste einer römischen Signalstation in Bad Nauheim
Signalstation des römischen Limes in Bad Nauheim.
Direkt bei Bad Nauheim liegt der Johannisberg. Wenn Du hoch gehst, kommst Du zu den Resten eines Turms aus der Römerzeit. Er ist Teil des Limes und damit Teil des UNESCO Weltkulturerbes.
Fundament der römischen Signalstation auf dem Johannisberg in Bad Nauheim |
Hier war ein Signalturm. Der Limes wurde von solchen Türmen gesichert, den denen eine kleine Mannschaft stationiert war.
Die Türme befanden sich in Sichtweite. Die Wachen haben sich regelmäßig Signale gegeben. So wussten die anderen, dass alles in Ordnung war. Und war Gefahr in Verzug, so konnten die Mannschaften sich im Turm verschanzen und ein Zeichen an den nächsten Turm geben. So wussten die dort stationierten Soldaten Bescheid, konnten helfen oder weitere Truppen herbeirufen. In der Nähe gab es mehrere Kastelle, zum Beispiel die Saalburg oder das Kohortenkastell Arnsburg.
Sonntag, 16. Juli 2023
Titus hat den Tempelschatz von Jerusalem geplündert
Im Mai habe ich in einem Beitrag vom Titusbogen auf dem Forum Romanum erzählt. Er wurde für Kaiser Titus errichtet. Titus hat den Aufstand in Judäa niedergeschlagen und den Tempel in Jerusalem zerstört.
Darstellung der Plünderung im Titusbogen |
Heute möchte ich auf diese Plünderung eingehen. Im Titusbogen gibt es ein Relief, auf dem die Beute der Römer zu sehen ist.
Auf dem Bild seht Ihr römische Soldaten, die jüdische Sklaven zwingen, die Beute aus dem Tempel fortzuschaffen.
Auffällig ist vor allem der siebenarmige Leuchter, die goldene Menora. Solche Leuchter sind ja bis heute noch in Gebrauch, nicht nur bei Juden.
Über den späteren Verbleib des Tempelschatzes gibt es ja die wildesten Spekulationen. Manche meinen, er sei dem Hunnenkönig Attila als Beigabe mit ins Grab gelegt worden. Andere meinen, der Gotenkönig Alarich habe den Tempelschatz aus Rom mitgenommen. Weitere Spekulationen will ich gar nicht wiedergeben.
Persönlich glaube ich, dass der Tempelschatz zum größten Teil von den Römern ausgegeben und verbraucht wurde. Anders ist es nicht möglich, einen Bau wie zum Beispiel das Kolosseum aus ihm zu bezahlen. Auch der Templum Pacis (Friedenstempel) in Rom und das Theater von Daphne bei Antiochia sind aus Mitteln des Tempelschatzes finanziert worden. All diese Bauten wären nicht möglich gewesen, wenn der Schatz beisammen geblieben wäre.
Möglicherweise sind besonders repräsentative Teile des Schatzes aufbewahrt worden. Ob davon etwas bis in die heutige Zeit überdauert und je wieder der Öffentlichkeit bekannt wird, ist ein anderes Thema. Das wäre ein sehr großer Zufall.