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Dienstag, 1. August 2023

Reste einer römischen Signalstation in Bad Nauheim

Signalstation des römischen Limes in Bad Nauheim.

Direkt bei Bad Nauheim liegt der Johannisberg. Wenn Du hoch gehst, kommst Du zu den Resten eines Turms aus der Römerzeit. Er ist Teil des Limes und damit Teil des UNESCO Weltkulturerbes.

Fundament des römischen Signalturms in Bad Nauheim
Fundament der römischen Signalstation
auf dem Johannisberg in Bad Nauheim

Hier war ein Signalturm. Der Limes wurde von solchen Türmen gesichert, den denen eine kleine Mannschaft stationiert war. 

Die Türme befanden sich in Sichtweite. Die Wachen haben sich regelmäßig Signale gegeben. So wussten die anderen, dass alles in Ordnung war. Und war Gefahr in Verzug, so konnten die Mannschaften sich im Turm verschanzen und ein Zeichen an den nächsten Turm geben. So wussten die dort stationierten Soldaten Bescheid, konnten helfen oder weitere Truppen herbeirufen. In der Nähe gab es mehrere Kastelle, zum Beispiel die Saalburg oder das Kohortenkastell Arnsburg.

Freitag, 20. Januar 2023

Das Amphitheater am Kohortenkastell Arnsburg / Alteburg bei Muschenheim

Die Gemeinde Lich liegt in Hessen. Im Ortsteil Muschenheim kannst Du die Überreste des Kohortenkastells Arnsburg / Alteburg sehen.

Modell des Amphitheaters bei Muschenheim im Kohortenkastell Arnsburg / Alteburg - Foto von F. Roland A. Richter - www.frar.com
Modell des Amphitheaters bei Muschenheim
Es lohnt sich auf jeden Fall, dort vorbei zu gehen. Das Gelände ist frei zugänglich. Eintritt oder Öffnungszeiten gibt es nicht.

Spannend ist, dass Du dort die Umrisse des einstigen Amphitheaters sehen kannst. Denn auch hier in der Provinz gab es eine solche Miniaturausgabe des Kolosseums in Rom.

Ein solches Amphitheater diente der Unterhaltung der Menschen. Hier kämpften Gladiatoren gegeneinander oder mit wilden Tieren. Auch sind zum Tode verurteilte Menschen hier vor einem begeisterten Publikum getötet worden. Aus heutiger Sicht ist das eine furchtbare Sache. Aber letzten Endes sehen wir in solchen Amphitheatern den Beginn der modernen Unterhaltungsindustrie.

Ganz so modern wie das Kolosseum war das Amphitheater von Muschenheim aber nicht. Unter dem Kolosseum gab es mehrere Untergeschosse. Den Unterbau eines Amphitheaters nennt man Hypogäum.  Hier war die Bühnentechnik installiert, welche die große Show in der Arena erst möglich gemacht hat. 

Das Amphitheater beim Kohortenkastell Arnsburg Alteburg bot nur die Kampfarena. Einen Unterbau zur Erzeugung besonderer Effekte gab es hier nicht. 

Wenn Du in der Gegend bist, geh einfach mal vorbei. Auf dem Gelände steht ein Miniaturmodell aus Metall. Auf dem kannst Du sehr gut nachvollziehen, wo welches Gebäude stand.

Am besten gehst Du in der kalten, feuchten Jahreszeit dort vorbei. Denn am Platz des früheren Amphitheaters ist heute ein Feld, auf dem Getreide angebaut wird. In der kalten Jahreszeit ist das Feld abgeerntet. Und die Feuchte des Bodens macht die Umrisse des Theaters sichtbar. Das ist wirklich ein faszinierender Anblick.

Samstag, 13. August 2022

Ein Modell der Anlage aus der Römerzeit: Das Kohortenkastell Arnsburg / Alteburg wird wieder lebendig

Ein Tisch aus Metall erzählt Dir alles über das Kastell der Römer bei Muschenheim.

Der Tisch mit dem Modell der Anlage des Kohortenkastells Arnsburg / Alteburg bei Muschenheim - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.frar.com
Der Tisch mit dem Modell der Anlage
Mein Bericht über das Kohortenkastell Arnsburg / Alteburg ist auf viel Interesse gestoßen. Er gehört zu den meist gelesenen Beiträgen. In der Statistik, die Blogger mir liefert, werden weit über 2.000 Zugriffe auf den Text angezeigt. Das ist für meinen Blog eine ganze Menge an Seitenaufrufen.

Auf dem Gelände des Kastells steht ein Tisch aus Metall. Auf dem Tisch ist ein Modell der Anlage zu sehen, wie sie zur Zeit der Römer ausgesehen hat.

Mir hat jetzt ein Leser auf Facebook geschrieben, dass er dort gewesen sei. Den Tisch habe er aber auf dem Gelände nicht gefunden. Aus diesem Grund greife ich das Thema heute noch einmal auf.

Fundamente des eigentlichen Kohortenkastells Arnsburg / Alteburg bei Muschenheim - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.frar.com
Fundamente des eigentlichen Kohortenkastells
Was er gesehen hat, waren die Fundamente, die ich in meinem Betrag auf einem Foto gezeigt habe.

Die Fundamente gehören zum eigentlichen Kastell. Die gesamte Anlage war in den Zeiten, als die Römer über diesen Teil von Germanien geherrscht haben, deutlich größer. Neben dem eigentlichen Kastell gab es ein Vicus (Dorf). Und zur Unterhaltung der Römer gab es sogar ein Amphitheater.

Der Tisch mit dem Modell der Anlage steht etwas abseits vom eigentlichen Kastell. Von den Fundamenten aus muss man an dem kleinen Wäldchen vorbei auf das freie Feld gehen. Auf dem ersten Foto oben könnt Ihr den Standort des Tisches gut sehen.

Dieser Tisch ist nichts geringeres als eine 3D-Visualisierung des Kohortenkastells im Maßstab 1:200. Er wurde auf Anregung der Abteilung hessenARCHÄOLOGIE am Landesamt für Denkmalpflege Hessen konstruiert. Du kannst auf dem Tisch sowohl das Kastell als auch das Lagerdorf und einen großen Teil der Lagerumgebung zur Zeit der Römer sehen. Das Landesamt für Denkmalpflege hat auf seiner Seite das Werden dieses Tisches und die daran beteiligten Personen vorgestellt. Auch gibt es eine Seite mit Fotos, die sein Entstehen von der Idee bis zum fertigen Modell zeigen. Offiziell eingeweiht wurde der Tisch mit dem Modell am 17. Oktober 2020.

Übrigens: Es ist nicht erlaubt, hier einfach auf eigene Faust loszuziehen um eigene Funde zu machen. Das Gelände ist ein Bodendenkmal und steht unter Schutz. Zufallsfunde sind an die Denkmalbehörde zu melden. 

Das Modell ist wirklich toll. Denn dank seiner Hilfe kann sich vor Ort gut vorstellen, wie es hier vor 1.800 Jahren ausgesehen haben könnte.


Donnerstag, 16. Juni 2022

Das Kohortenkastell Arnsburg/Alteburg bei Muschenheim

Bei Muschenheim in der Nähe von Lich kannst Du die Reste eines Militärlagers aus der Zeit der Römer sehen.

Gleich neben dem Örtchen Muschenheim liegt das Kohortenkastell Arnsburg/Alteburg. Es ist frei zugänglich. Deshalb lohnt sich für Freunde der römischen Antike ein Abstecher hierher. Als Teil des Obergermanisch-Raetischen Limes ist dieses Kastell seit 2005 UNESCO Weltkulturerbe.

Römerkastell Arnsburg / Alteburg bei Muschenheim: In der Antike stand hier das Kastell
An dieser Stelle stand das Kohortenkastell
In der Antike befanden sich an diesem Ort neben einem Limeskastell der Römer noch Thermen, ein Vicus sowie ein Friedhof. Selbstverständlich war auch für Unterhaltung gesorgt: Es gab ein Amphitheater.

Heute sieht man auf den ersten Blick nicht mehr viel. Da sind nur Wiesen, Felder und ein paar Steine.

Aber es gibt ein tolles Modell aus Metall, das eine sehr genaue Vorstellung von dem erlaubt, was hier einmal war.

Kohortenkastell Arnsburg: Modell der gesamten Anlage
Modell der gesamten Anlage
Das Kastel wurde unter der Regentschaft des Kaisers Domitian errichtet. Er war von 81 n.Chr. bis zu seinem Tod im Jahr 96 Kaiser des Römischen Reiches. Wahrscheinlich wurde es vor 90 v.Chr. errichtet, genauer wissen wir es nicht. 

Aufgegeben wurde das Kastel beim Fall des Limes im Jahr 260.

Original erhaltene Gebäude sieht man hier nicht. Dort, wo einst das Amphitheater stand, kann man im Herbst und Winter dessen Umrisse im Boden sehen. Im Eingangsbereich des Kastells gibt es auch einige rekonstruierte Fundamente. In der Nähe des zum Süden gerichteten Lagertors lag die Therme. Den Römern war Hygiene sehr wichtig, dafür benötigten sie ihre heißen Bäder und Saunen. Auch die umliegende Zivilbevölkerung dürfte Zutritt gehabt haben.

Kohortenkastell Arnsburg: rekonstruierte Fundamente im Bereich des damaligen Eingangs zum Kastell
rekonstruierte Fundamente im
Eingangsbereich zum Kastell
Ursprünglich bestand das Kastell vollständig aus Holz. Später sind dann Bauten auch aus Stein hinzugekommen. 1893 sind einige Fundamente gefunden worden. Im Jahr 2007 hat man sie ergänzt, so sind sie heute zu sehen.

Neben dem eigentlichen Kastell lag ein kleines Dorf, das Vicus. Hier lebten die Familien der Soldaten, es gab Handwerksbetriebe und Gaststätten. Auch sind Steinfundamente gefunden worden, die vermutlich zu Tempeln gehört haben. Außerhalb des Dorfs lag der Friedhof. 

Modell der Arena beim Kohortenkastell Arnsburg
Modell des Amphitheaters
Südöstlich des Kastells ist ein Amphitheater entdeckt worden. Solche Arenen gehörten zum üblichen Unterhaltungsprogramm im römischen Reich, auf das auch in der Provinz sehr viel wert gelegt wurde. Das Amphitheater ist nicht ganz kreisförmig, der Durchmesser liegt zwischen 31 m und 32 m. Ich gehe davon aus, dass hier Gladiatoren gekämpft haben, und dass es auch Tierkämpfe gegeben haben könnte.

Der Prototyp eines solchen Amphitheaters ist übrigens das Kolosseum in Rom. Es ist gut möglich, dass Menschen, die im Kohortenkastel Kämpfe angeschaut haben, das auch in Rom getan haben.

Heute hatten wir einen Feiertag, den ich für einen Besuch in Muschenheim genutzt habe. Die Anlage ist toll, man braucht aber viel Fantasie um sich vorzustellen, wie es früher hier aussah. 

Zu Fuß ist das Kastell gut über den Kulturhistorischen Wanderweg Muschenheim zu erreichen. Oder Ihr parkt das Auto im Ort und lauft rüber.