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Freitag, 2. August 2024

Frachtschifffahrt auf dem Rhein zur römischen Zeit

Im Museum für antike Schifffahrt in Mainz sind zwei sehr interessante Reliefs zu sehen. Auf beiden sind Männer zu sehen, die ein Schiff beladen. 

Das Relief mit den Fassrollern von Mainz - zu sehen im Museum für antike Schifffahrt - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.frar.com
Das Relief mit den Fassrollern von Mainz
Auf dem ersten Relief sind drei Männer zu sehen, die mit einer Tunika bekleidet sind. Das weist sie als Männer der Römerzeit aus. Zwei Männer rollen ein Fass auf ein Schiff. Der dritte Mann folgt hinter ihnen. Er trägt einen Sack auf seiner Schulter, der vermutlich ebenfalls auf das Schiff gebracht wird.

Das Schiff ist nicht wirklich zu sehen. Aber da das Fass über eine Planke hoch gerollt wird, ist die Sache klar. Auch ist weitere Ladung zu sehen, die zu einem Frachtschiff auf einem Fluss passt. Der unschlagbare Beweis ist allerdings ein zweites Relief 

Das Relief ist Teil eines größeren Grabmals. Es wurde in Mainz beim heutigen Münstertor gefunden. Vermutlich stammt es aus der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts nach Christus, eventuell auch aus dem Beginn des 3. Jahrhunderts.

Sackträger entladen ein römisches Schiff - zu sehen im Museum für antike Schifffahrt - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.frar.com
Sackträger entladen ein römisches Schiff
Es gibt auch noch ein zweites Relief. Es zeigt eine weitere Ladungsszene, dieses mal tragen Männer Säcke. In gewisser Weise ist es das Gegenstück, denn die Ladung wird vom Schiff herunter getragen. Man kann das Schiff gut erkennen, und unten die Wellen des Rheins.

Von dem Mann auf der Laufplanke ist leider nur der untere Teil des Körpers erhalten. Unten sind drei Männer zu sehen. Zwei von ihnen tragen einen Sack, ein dritter ist mit seinem Sack zu Boden gefallen. Ich finde diese Szene deswegen sehr interessant, weil sie das reale Leben zeigt. 

Leider kann ich den Schiffstyp nicht erkennen. Mich erinnert die Darstellung ein wenig an den Typus des Neumagener Weinschiffs. Es kann aber auch ein anderer Schiffstyp sein. Ich habe keine Quelle gefunden, die einen Schiffstyp identifiziert hätte. Es gibt durchaus auch Bilder eines römischen Frachtboots, auf denen andere Schiffstypen zu sehen sind. 

Im Museum für antike Schifffahrt sind Repliken der beiden Reliefs zu sehen. Die Originale sind im Landesmuseum Mainz. Die Inventarnummern sind S 662 und S 1053.

Freitag, 15. September 2023

Schiff vom Typ Neumagen auf einer Münze

Im Museum für Antike Schifffahrt in Mainz sind einige römische Münzen ausgestellt, auf denen Schiffe zu sehen sind.

Heute zeige ich Euch eine Münze, auf der ein Schiff vom Typ Neumagen zu sehen ist. Im Gegensatz zur Abbildung auf dem Grabrelief werden darauf aber keine Weinfässer transportiert. Dieses Schiff war im militärischen Einsatz, für den dieser Schiffstyp auch konzipiert war.

Es handelt sich um einen Quinar des Allectus. Er wird auf 294 n.Chr. datiert. Die Abbildung auf einer Münze macht Sinn, wenn viele Menschen den Typus dieses Schiff erkennen. 

Allectus versuchte den ganz großen Griff nach der Macht. Er wollte Kaiser werden. Er gilt als Ursupator, er wollte ein Gegenkaiser sein zu Diokletian und Maximian. Damit die Menschen seine Macht erkennen konnten, ließ er Münzen prägen, auf denen Militärschiffe zu sehen sind.  Letzten Endes scheiterte er und musste seine Ambitionen mit dem Leben bezahlen. 


Dienstag, 20. Dezember 2022

Bronzemünze aus Patras, die das Schiff Kaiser Neros zeigt

Eine Bronzemünze zeigt das Schiff von Kaiser Nero

Im Museum für Antike Schifffahrt in Mainz habe ich eine sehr interessante Bronzemünze gesehen. Sie hat die Inventarnummer O.42352.

Sie wurde in Patras geprägt und erinnert an einen Besuch des Kaisers Nero dort. Dieser fand 66 n.Chr. statt.

Das ist in mehrfacher Hinsicht ein bemerkenswertes Stück. 

Zu sehen ist ein zweireihiges Kriegsschiff. Mit diesem reiste Nero von Italien nach Griechenland.

Nero: Er war der fünfte und letzte Kaiser der julisch-claudischen Dynastie und lebte von 37 bis zum 11. Juni 68. Im Jahr 66 reiste er nach Griechenland. Dort nahm er an den Olympischen Spielen teil. In mehreren griechischen Städten gab er Theateraufführungen oder trat als Sänger auf, der sich auf der Kithara begleitete. 

Mehr über diese Münze und die Geschichte aus dem Jahr 66 nach Christus erfahrt Ihr im Hellas Blog.

Dienstag, 14. Juni 2022

Das Museum für Antike Schifffahrt in Mainz schließt zum 30. Juni 2022

Ende Juni könnt Ihr die römischen Schiffe noch sehen, ab dem 1. Juli nicht mehr.

Das Museum für Antike Schifffahrt in Mainz
Der Eingang zum Museum für Antike Schifffahrt

Das Museum für Antike Schifffahrt schließt. Denn es wird modernisiert und umgestaltet. 

Ich war heute dort und die Dame am Empfang sprach davon, dass das Museum unter anderem auch barrierefrei gemacht werden soll. Das finde ich ganz hervorragend. 

Denn Menschen mit Rollstuhl oder Rollator können es derzeit nur mit Einschränkungen besuchen. 

Was wird in diesem Museum gezeigt? Kurz gesagt: Römerschiffe.

Der Innenbereich des Museums für Antike Schifffahrt in Mainz
Der Innenbereich des Museums
1981 sind in Mainz die Überreste von Schiffen aus der Römerzeit gefunden worden. Das war eine Sensation, handelte es sich doch um Militärschiffe. Diese Wracks beweisen, dass auf dem Rhein römische Patrouillenboote fuhren. Er bildete die Grenze zum freien Germanien und wurde kontrolliert.

Diese Schiffe sind aber nicht einfach nur konserviert und ausgestellt worden. Die Holzreste wurden so ausgelegt, wie sie einst im Schiff zusammengefügt waren. In der zum Museum gehörenden Werkstatt sind zwei Nachbildungen gebaut worden. Die kann man ebenfalls im Museum sehen, und sie sind wirklich sehr eindrucksvoll. 

Im Jahr 2020 musste das Museum aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen werden. In dieser Zeit hat die Allgemeine Zeitung aus Mainz einen virtuellen 360-Grad Rundgang erstellt, auf den ich Euch abschließend noch hinweisen möchte.

Beim anstehenden Umbau geht es nicht nur darum, das Museum behindertengerecht zu machen. Die Dauerausstellung wird auch neu gestaltet. Mehr über diesen Umbau erfahrt Ihr auf den Seiten des Museums.

Während der Umbauphase ist das Museum für Euch aber nicht unerreichbar. Im Blog werde ich in den nächsten Monaten das eine oder andere interessante Exponat vorstellen, das ich dort gesehen habe.