Hafenanlagen bei Athen |
Mittwoch, 1. Juni 2022
Griechische Häfen: Eine Chance auch für Bayern?
Dienstag, 31. Mai 2022
31. Mai 1941: die griechische Fahne weht auf der Akropolis
2. Weltkrieg in Athen: zwei Junge Männer leisteten Widerstand
Am 27. April 1941 besetzte die Wehrmacht Athen. Ab diesem Tag wehte die Kriegsflagge mit dem Hakenkreuz weithin sichtbar auf der Akropolis.
Die griechische Fahne auf der Akropolis |
Als Athen am 31. Mai erwachte, konnte jeder sehen, dass die griechische Fahne wieder dort wehte, wo sie hingehörte. Das war ein Zeichen, das viele Griechen zum Widerstand anregte.
Die beiden jungen Männer hießen Manolis Glezos und Apostolos Santas. Sie hatten bewusst Fingerabdrücke hinterlassen, um eine Identifizierung der Täter zu ermöglichen. So wollten sie verhindern, dass jemand anderes für diese Tat bestraft wurde. Sie hatten Glück: Sie wurden nicht gefasst und für diese Tat nicht bestraft. Apostolos lebte bis 2011, Manolis sogar bis 2020. Ihre Biographien sind sehr spannend. In späteren Beiträgen möchte ich mehr über die beiden Männer schreiben, die in jungen Jahren wirklich viel für Griechenland gewagt haben.
Montag, 30. Mai 2022
Griechenland: Die Ticketpreise der Fähren steigen um 10% bis 15%
Sonntag, 29. Mai 2022
Schliemann der Entdecker, Schliemann der Zerstörer
Ich habe über drei Goldfunde berichtet, die Heinrich Schliemann in Mykene gemacht hat: Eine Totenmaske, einen Siegelring und einen Dolch, auf dem eine Löwenjagd dargestellt ist.
Heinrich Schliemann |
Schliemann ist eine Person, die bis heute fasziniert. Ein Autodidakt, der im kaufmännischen Beruf zu sehr viel Geld kam und es sich leisten konnte, in späteren Jahren seinem Kindheitstraum nachzugehen: der Suche nach der antiken Stadt Troja.
Dabei hatte er nicht als erster die Idee, anhand antiker Quellen nach den dort beschriebenen Orten zu suchen und diese freizulegen. Aber seine Suche war von Erfolg gekrönt.
Im Stern ist heute ein Bericht über Heinrich Schliemann erschienen, den ich recht lesenswert finde. Daher weise ich Euch auf diesen hin. In der Überschrift bringt der Verfasser das Leben Schliemanns gut auf den Punkt: Er wollte Troja finden, und zerstörte es. Darin liegt eine sehr harte Wertung. Schliemann war ein Stück weit Kind seiner Zeit, und so muss man ihn auch bewerten.
Im Hellas Blog habe ich einen ausführlichen Beitrag über das Leben von Heinrich Schliemann veröffentlicht. Wer mehr über ihn wissen möchte, dem sei diese Lektüre empfohlen.
Samstag, 28. Mai 2022
Deutschlandfunk: Bericht zur Kaltzeit in der Ägäis um 1600 v.Chr.
Palea Kameni in der Caldera von Santorini |
Am 9. Mai habe ich Euch darüber berichtet, dass die Frage der Datierung der großen Eruption des Vulkans auf Santorin wieder offen ist. Die Klimaveränderungen um 1627 v.Chr. sind entgegen bisheriger Annahmen damit nicht zu erklären. Vielmehr ist dafür ein Vulkanausbruch in Alaska verantwortlich.
Ich möchte Euch auf einen Bericht des Deutschlandfunks hinweisen, der am 27.05.2022 ausgestrahlt worden ist. Momentan kann er im Internet nachgehört werden.
Durch Klick auf diesen Link kommt Ihr dorthin.
Pisa Test in Griechenland: Trotz Protest der Lehrer-Gewerkschaften durchgeführt
Etwa 12.000 Schülerinnen und Schüler haben in Griechenland an den diesjährigen Pisa-Tests teilgenommen. Sie kamen zur Hälfte aus der dritten und zur anderen Hälfte aus der sechsten Klasse.
Darüber berichtet die Griechenlandzeitung in ihrer Online-Ausgabe. Sie berichtet auch über Proteste der Lehrer-Gewerkschaften gegen die Durchführung der Tests. Die waren allerdings durch ein Gericht nicht zugelassen worden, so dass die Tests durchgeführt werden konnten.Schule in Poros
Der Hintergrund der Gewerkschaftsproteste dürfte sein, dass Griechenland regelmäßig schlecht abschneidet. Das bedeutet: Eine schlechte Leistung der Lehrer wird festgestellt.
Die Kriterien für die Pisa-Studie sind überall gleich. Und da es um die Zukunft der Kinder geht und nicht um die Gegenwart der Lehrer, finde ich es auch richtig, dass die griechischen Lehrer sich mit ihrem Protest nicht durchgesetzt haben.
Freitag, 27. Mai 2022
Strände auf Santorin: sechs Blaue Flaggen
Gestern habe ich darüber berichtet, dass Griechenland weltweit Nummer 2 in Sachen Blaue Flagge ist. 581 Strände dürfen diese Auszeichnung führen.
Heute möchte ich mir die Sache mal etwas näher anschauen auf einer Insel, die ich recht gut kenne: Santorin. Dort dürfen sechs Strände die Blaue Flagge führen:Der Strand von Perissa
Den Strand von Perissa kenne ich am besten. Dort bin ich 1990 das erste mal gewesen, 2014 zuletzt. Auch wenn der Ort sich in der Zeit wirklich sehr verändert hat: Das Wasser ist heute noch so sauber und klar, wie ich es in Erinnerung habe.
Auf Santorin spielen dabei zwei Faktoren eine Rolle. Einmal die Hochseelage: Das Mittelmeer ist hier sehr sauber. Und vor allem spielt eine Rolle, dass es auf Santorin keinen Sandstrand gibt. Auf dem Foto sieht man Lavasand, der mit Steinchen durchsetzt ist. Das setzt sich ins Meer fort. Das Wasser wird wunderbar gefiltert.
Also: Wer für einen Badeurlaub ans Mittelmeer möchte, sollte die Strände auf Santorini mal anschauen. Natürlich sind auch die anderen Strände einen Blick wert. Eine Übersicht über die mit einer Blauen Flagge ausgezeichneten Strände findet Ihr auf der Seite der griechen Sektion der Blauen Flagge.
Donnerstag, 26. Mai 2022
Blaue Flagge: Dank vieler toller Strände ist Griechenland weltweit auf Platz 2
Griechenland ist sehr beliebt bei Touristen. Und es lebt auch vom Fremdenverkehr.
Ein Grund dafür sind die vielen tollen Strände, die es in Hellas gibt. Auf dem Foto sehr Ihr einen ganz normalen Hotelstrand, den ich 2015 auf Korfu genossen habe.
Die Qualitätsstandards der Strände werden durch eine Zertifizierungsorganisation kontrolliert: der Blauen Flagge. Dieses Umweltzeichen wird im Bereich des nachhaltigen Tourismus vergeben. Mehr als 40 Länder sind ihr angeschlossen, neben Griechenland übrigens auch Deutschland. Ein Strandgebiet, das mit der Blauen Flagge ausgezeichnet wird, möchte auf besondere Sauberkeit des Badewassers und der umliegenden Natur hinweisen. Hotelstrand auf Korfu
Die Blaue Flagge wird nicht nur für Strände, sondern auch für Marinas und Touristenboote vergeben. Auch Deutschland ist übrigens beteiligt, bei uns wird die Blaue Flagge seit 1987 vergeben.
Die griechische Sektion der Blauen Flagge meldete am 16.05.2022 voller Stolz, dass Griechenland weltweit auf Platz 2 bei der Vergabe der Blauen Flagge liege. 581 Strände, 15 Marinas und 6 Touristenboote brachten diesen Erfolg. Im Internet ist dokumentiert, wohin in Griechenland die Flagge vergeben wurde.
Zu verdanken hat Griechenland diesen Erfolg vor allem den Stränden. Marinas und Touristenboote spielen hier kaum eine Rolle bei der Blauen Flagge. Da stellt sich mir die Frage nach dem Warum.
Beispiel Touristenboote: Die gibt es im Land in Hülle und Fülle, nur 6 Boote mit Blauer Flagge scheint erst einmal sehr wenig. Man muss aber sehen, dass die Zertifizierung sehr teuer ist. So sollen die Kosten für die Zertifizierung eines Strandes in Irland bei ca. 40.000 Euro liegen. Weder für Griechenland noch für Deutschland habe ich eine Übersicht der Kosten gefunden. Das ist sehr viel Geld.
Bei Stränden mag die Blaue Flagge mehr Besucher anlocken. Aber bei Touristenbooten spielen andere Kriterien eine Rolle: Was kann man damit unternehmen? Ist das Boot sauber? Passt der Preis ins Urlaubsbudget? Macht ein Boot mit und ein Boot ohne Blaue Flagge die selbe Tour, ist der Preis ein wichtiger Faktor um Gäste zu gewinnen. Das rechnet sich nicht.
Eingangs habe ich ja gesagt, dass Griechenland weltweit auf Platz 2 ist. Platz 1 geht an Spanien, und Platz 3 an die Türkei. In den beiden Ländern wird auch viel getan, um zu zeigen, dass Nachhaltigkeit und ein Strandurlaub keine Gegensätze sein müssen.
Deutschland liegt weltweit übrigens bei uns auf Platz 9 bei der Blauen Flagge. Wir verdanken das vor allem den Marinas: 92 Häfen dürfen die Blaue Flagge hissen. Hinzu kommen 45 Strände. Eine Übersicht bietet die deutsche Sektion der Blauen Flagge auf ihrer Homepage.
Mittwoch, 25. Mai 2022
Der Dolch mit der Szene einer Löwenjagd
Im Blog befinden wir uns auf einer kleinen Gold-Reise. Erst eine goldene Totenmaske, dann ein Ring aus Gold. Heute führt sie uns zu einer Löwenjagd.
Bronzedolch mit Löwenjagd: Ein Löwe kämpft, zwei Löwen fliehen |
Detail: Ein Löwe tötet einen Jäger |
Die Waffe stammt aus dem Schachtgrab IV. Das ist eine Gemeinsamkeit mit dem Ring mit der Jagdszene, den ich gestern vorgestellt hatte.
Einige Details: Auf dem Schild eines Jägers sehe ich Muster, die an ein Rinderfell erinnern. Die drei dunklen Flächen auf dem zweiten Schild links vom Löwen sind etwas dunkler als das Schwert. Hier wurde mit Farbeffekten gearbeitet, um das Gezeigte lebendig zu machen. Gewänder, Bewaffnung und auch der Löwe sind mit feinen Linien ausgearbeitet.
Mich beeindruckt, wie fein die Einlegearbeiten ausgeführt
sind. Die Szene wirkt auf mich lebendig, der Handwerker war ein echter Meister. Dieser Dolch ist sicherlich eines der schönsten Artefakte, die Heinrich Schliemann bei seinen Ausgrabungen in Mykene gefunden hat.Jäger und Löwen kämpfen miteinander
Dass die Löwenjagd für die Jäger mit großen Risiken verbunden war, sieht man vor dem Löwen. Dort liegt ein Jäger, der dem Löwen zum Opfer gefallen ist. Die Jäger arbeiten mit Lanzen, die das Tier auf Distanz halten.
Bis in die Antike lebten Löwen in Griechenland und dem südlichen Balkan. Die letzte mir bekannte Erwähnung gibt es bei Pausanias im 2. Jahrhundert n.Chr. Er gab allerdings an, dass die Löwen im Gebirge lebten. Das passt nicht zu ihrem natürlichen Lebensraum. Sicher ist allerdings, dass es zur Zeit der Entstehung dieses Dolchs in Griechenland noch Löwen gab.
Dienstag, 24. Mai 2022
Ein Siegelring aus Gold, gefunden in Mykene
Heute zeige ich Euch einen Siegelring aus Gold. Er zeigt eine Jagdszene. Die Form nennt man einen Schildring.
Der Ring mit der Jagdszene |
Zur Jagdszene: Ein Wagen wird von zwei Pferden gezogen. Es gibt einen Wagenlenker und einen Schützen, der mit Pfeil und Bogen einen Hirschen erlegt.
Ich persönlich finde die Darstellung der Waffe interessant. Pfeil und Bogen gehörten als Fernwaffen zur Standardausrüstung mykenischer Krieger. Das ist in bildlichen Darstellungen auf Gefäßen nachgewiesen. Aus Funden weiß man, dass die Technik des Baus von Kompositbögen bereits bekannt war: Holz, Horn und Sehen wurden verleimt. Es liegt nahe, dass solche leistungsfähigen Bögen nicht nur militärisch, sondern auch bei der Jagd eingesetzt wurden. Typisch für einen Kompositbogen wäre allerdings eine Gegenkrümmung an den Enden, die der Abbildung auf dem Siegenring fehlt. Da der abgebildete Bogen aber relativ klein ist, kann angenommen werden, dass es sich um einen Kompositbogen handelt.
Ich schätze das Alter dieses Ringes zwischen 1600 v.Chr. und 1500 v.Chr. Das ist aber nur eine Vermutung von mir. In den mir zugänglichen Quellen habe ich dazu leider nichts gefunden.
Die Werkstatt, in der dieser Ring gefertigt wurde, wird nach einer jüngeren Ansicht in Mykene verortet. Nach überwiegend vertretener Meinung stammt er aus Kreta. Er mag als Raub, Handelsware oder ein Geschenk nach Mykene gekommen sein.
Ich habe mir die Inventurnummer dieses Ringes mit 240 notiert. Wenn Ihr ihn sehen möchtet, geht ins Archäologische Nationalmuseum in Athen. Wenn ich das nächste Mal dort bin, versuche ich auf jeden Fall, ein etwas besseres Foto zu machen.
Dort wird noch ein zweiter Ring Kampfszene gezeigt. Dessen Inventarnummer ist 241. Beide Ringe sind in der Deutschen Fotothek zu sehen.
Die meisten mykenischen Siegel waren aus Halbedelsteinen wie etwa Karneol, Achat und Jaspis oder in späterer Zeit aus Steatit und Glas gefertigt. Gold, wie bei diesem Ring, ist schon ein sehr besonderes Material.
Übrigens sind die meisten goldenen Siegel aus der mykenischen / minoischen Zeit nicht massiv. Sie bestehen aus dickem Blech. Der Goldschmied hat das Bild durch Gravieren, Ziselieren oder Treibarbeit hergestellt. Diese Techniken kamen auch bei massiven Siegeln zum Einsatz. Sie wurden nicht gegossen. Ein Trick bei den Schilden der Ringen war, unedles Metall oder Silber zu verwenden. Das wurde mit einer starken Goldfolie überzogen, was die Herstellungskosten senkte und optisch erst einmal wie ein massiver Schild aussah.
Ihr könnt diesen Ring und andere Funde von Heinrich Schliemann im Archäologischen Nationalmuseum in Athen sehen.