Im Blog befinden wir uns auf einer kleinen Gold-Reise. Erst eine goldene Totenmaske, dann ein Ring aus Gold. Heute führt sie uns zu einer Löwenjagd.
Bronzedolch mit Löwenjagd: Ein Löwe kämpft, zwei Löwen fliehen |
Detail: Ein Löwe tötet einen Jäger |
Die Waffe stammt aus dem Schachtgrab IV. Das ist eine Gemeinsamkeit mit dem Ring mit der Jagdszene, den ich gestern vorgestellt hatte.
Einige Details: Auf dem Schild eines Jägers sehe ich Muster, die an ein Rinderfell erinnern. Die drei dunklen Flächen auf dem zweiten Schild links vom Löwen sind etwas dunkler als das Schwert. Hier wurde mit Farbeffekten gearbeitet, um das Gezeigte lebendig zu machen. Gewänder, Bewaffnung und auch der Löwe sind mit feinen Linien ausgearbeitet.
Mich beeindruckt, wie fein die Einlegearbeiten ausgeführt
sind. Die Szene wirkt auf mich lebendig, der Handwerker war ein echter Meister. Dieser Dolch ist sicherlich eines der schönsten Artefakte, die Heinrich Schliemann bei seinen Ausgrabungen in Mykene gefunden hat.Jäger und Löwen kämpfen miteinander
Dass die Löwenjagd für die Jäger mit großen Risiken verbunden war, sieht man vor dem Löwen. Dort liegt ein Jäger, der dem Löwen zum Opfer gefallen ist. Die Jäger arbeiten mit Lanzen, die das Tier auf Distanz halten.
Bis in die Antike lebten Löwen in Griechenland und dem südlichen Balkan. Die letzte mir bekannte Erwähnung gibt es bei Pausanias im 2. Jahrhundert n.Chr. Er gab allerdings an, dass die Löwen im Gebirge lebten. Das passt nicht zu ihrem natürlichen Lebensraum. Sicher ist allerdings, dass es zur Zeit der Entstehung dieses Dolchs in Griechenland noch Löwen gab.