Athen, griechische Agora: Der Tempel des Hephaistos.
Der Tempel des Hephaistos |
Der Tempel des Hephaistos |
Mein heutiger Beitrag über die Lego-Akropolis hat auf Facebook eine Rückmeldung gegeben, die mich zu diesem Beitrag veranlasst.
Karl wollte wissen, wo denn die Statue der Athene im Lego-Modell der Akropolis sei. Er sah sie nicht auf dem Foto. Da ich Karl schon länger kenne (wir trafen uns vor einigen Jahren in Eisenach), ließ mir das keine Ruhe. Standbild der Athena Promachos
Sie war auf dem von mir geposteten Bild recht gut versteckt. Zum Glück habe ich noch eine Detailaufnahme, die ich hiermit nachreiche.
Dieses Standbild ist übrigens die Athena Promachos. Das Original war ein sehr großes Standbild aus Bronze. Gefertigt hat es der Bildhauer Phidias. So hat es Pausanias überliefert.
Ihm entnehme ich auch, dass sie wohl aus der Beute finanziert wurde, die Athen in der Schlacht von Marathon machen konnte. Andere nennen die Schlacht am Eurymedon als Quell der Beute. Aufgestellt wurde das Standbild vor 450 v.Chr. Die Bauzeit hat in etwas 9 Jahre gedauert.
All das weiß man, weil sich etwas erhalten hat, was es in ähnlicher Form heute auch noch bei Bau- und Kunstprojekten gibt: Abrechnungsurkunden. Die lassen sich zwar nicht zu 100% dem Standbild der Athena Promachos zuordnen. Aber eine andere monumentale Bronzestatue der Athene ist in dieser Zeit nicht errichtet worden.
Die Basis dieses Standbilds war aus Marmor gefertigt. Sie war 5,5 mal 5,6 Meter groß und ist zum Teil noch erhalten.
Die Lego-Athena auf dem Bild hält in ihrer rechten Hand Speer und Schild, herabgesenkt gen Boden. Tatsächlich war der Schild an ihr Bein gelehnt. Das Standbild war insgesamt sehr hoch, Helmbusch und Speer waren noch von der See bei Kap Sounion her zu sehen.
Die Statue hat sehr lange existiert. Über 9 Jahrhunderte stand sie auf der Akropolis. Im Jahr 465 schaffte man sie nach Konstantinopel. Während des vierten Kreuzzuges wurde sie zerstört, und zwar im Jahr 1203. Kreuzfahrer belagerten Konstantinopel. Aufgebrachte Christen in der Stadt glaubten, die heidnische Göttin würde die Kreuzfahrer anlocken.
Durch Zerstörung des Standbilds wollten sie die Gefahr abwenden. Wie sie im folgenden Jahr bitter erfahren mussten, nützte ihnen die Zerstörung des Standbilds der Athena Promachos nichts. Doch das ist eine andere, wirklich furchtbare Geschichte.
Im Oktober 2015 hatte ich die Möglichkeit, mich für eine Woche in Athen aufzuhalten. Das war eine wundervolle Zeit, in der ich fast jede Minute mit dem Besuch vor allem historischer Sehenswürdigkeiten verbracht habe. Eine dieser Sehenswürdigkeiten ist das moderne Akropolis-Museum.
Die Akropolis in Lego |
Lego-Steine waren das Kreativ-Spielzeug meiner Kindheit. Wie kommt eine Spielsache in das repräsentative Akropolis-Museum?
Ganz einfach: Es
handelt sich um ein Geschenk mit wissenschaftlichem Hintergrund. Das Nicholson
Museum an der Universität Sidney hat dem neu gebauten Akropolis-Museum dieses
Lego-Modell geschenkt.
Michael Turner,
Kurator des Nicholson Museums, sagte leicht ironisch über dieses Geschenk:
"The British Museum may refuse to return the Parthenon Sculptures to
Athens, but we will donate an entire Acropolis to the new Acropolis
Museum." Leider musste das Nicholson Museum im Februar 2020
endgültig schließen. Mit der Lego-Akropolis bleibt aber etwas von ihm in Europa
erhalten.
Das Akropolis-Museum gehört zu meinen Tipps für Athen. Geht unbedingt vorbei. Ich finde, dass auch diese Akropolis aus Lego sich lohnt.
Das Athens Epidauros Festival ist das Kulturereignis im Sommer. Wer - auch nur kurz - in der Gegend ist, dem empfehle ich eine Veranstaltung zu besuchen.
Werbeplakat für das Athens Epidauros Festival Foto: Christiane Großimlinghaus |
Eine weitere Location in der griechischen Hauptstadt ist das im Stadtteil Tavros gelegene Peiraios 260.
In Epidauros gibt es ebenfalls zwei Locations.
Das kleine Theater von Epidauros ist normalerweise nicht zu besichtigen. Aber für Veranstaltungen im Rahmen des Festivals wird es genutzt.
Das absolute Highlight Für Aufführungen ist das Antike Theater. Es hat eine gigantische Akustik. Es kann auch außerhalb des Festivals besichtigt werden. Ich selbst war vor einigen Jahren dort. Neben einer wunderschönen Aussicht in die Landschaft hört man wirklich auch von den oberen Rängen jedes Wort, das unten auf der Spielfläche gesprochen wird.
Über das Programm des Festivals informiert Euch bitte auf seiner Homepage. Es gibt sie sowohl auf Griechisch als auch auf Englisch. Falls Ihr keine der beiden Sprachen könnt, nutzt einfach die Übersetzungsfunktion Eures Browsers.
Tickets könnt Ihr über die Homepage des Festivals kaufen. Ich empfehle Euch auch, das zu tun. Nur hier könnt Ihr sicher sein, dass Ihr die Tickets zum günstigsten Preis bekommt und dass sie überhaupt gültig sind.
Leider gibt es im Netz einige unseriöse Anbieter, die falsche Tickets verkaufen. Damit kommt Ihr nicht rein, Euer Geld ist aber weg. Und es gibt andere Anbieter, die verkaufen zwar Original-Tickets - aber mit Aufschlag. Ihr zahlt also mehr als direkt beim Veranstalter.
Mein Hinweis auf Dachrestaurants in Athen ist auf großes Interesse gestoßen. Aus dem Kreis der Leserinnen haben mich weitere Hinweise erreicht.
Erechtheos mit Hinweisschildern Foto: Christiane Großimlinghaus |
Den entsprechenden Straßenabschnitt seht Ihr auf dem Foto rechts. Die beiden Restaurants heißen Psaras und Elaia.
Der nächste Tipp ist die 360° Cocktail Bar. Diese im Industriestil gehaltene Bar liegt direkt am Monastiraki Platz.
Ich bin in diesen drei Restaurants noch nicht gewesen. Daher kann ich zur Qualität der Speisen oder Cocktails nichts sagen. Ich empfehle dringed, die Bewertungen bei Google zu den Locations anzuschauen. Achtet vor allem auf die jüngeren Bewertungen. Mängel, die es vor einem Jahr gab, können inzwischen abgestellt sein. Leider gilt das auch für positive Feedbacks.
Zum Psaras kann ich sagen, dass die Bezeichnung als Rooftop-Restaurant nicht bedeutet, dass man ausschließlich ganz oben sitzt. Sie haben Restaurantplätze auf allen Ebenen des Gebäudes. Alle Restaurants haben auch einen Innenbereich.
Ich kenne weitere Restaurants in der Nähe aus eigenem Erleben. In der nächsten Zeit will ich daher noch ein oder zwei weitere Tipps in meinem Blog bringen.
Athen ist nicht nur die Hauptstadt Griechenlands und ein Ort mit wahnsinnig viel Geschichte. Athen ist auch ein wirklich wunderbarer Ort um zu verweilen. Und wenn es nur kurz ist.
Vor kurzem habe ich über die drei Tage berichtet, die Alec Russell in Athen verbracht hat.
Ausblick vom Restaurant A for Athens auf die Stadt Foto: Christiane Großimlinghaus |
Heute beginne ich mal eine lose Folge mit Tipps für Athen. Vor allem wenn man nur kurz da ist, sollte man nicht ziellos "irgendwo" hingehen.
Ich fange mal mit dem Monastiraki Platz an. In seiner Nähe gibt es mehrere Restaurants, deren Gäste auf dem Dach des betreffenden Gebäudes sitzen und neben einem leckeren Essen die tolle Aussicht genießen können.
Heute habe ich ein Foto zugeschickt bekommen, das Ihr hier im Bericht seht. Eine Bekannte hat es im Restaurant des A for Athens aufgenommen. Selbst kann ich weder zu dem Restaurant noch zum gleichnamigen Hotel etwas sagen. Ich war selbst noch nicht dort. Das Essen soll gut sein. Sie ist begeistert und geht immer wieder dort hin, wenn sie in Athen ist.
Was ich auf jeden Fall sehe, ist eine wirklich tolle Aussicht. Unten sieht man den Monastiraki Platz. Monastiraki ist ein ganz zentraler Stadtteil. Er grenzt an die Plaka, an Thissio und an das Vergnügungsviertel Psirri. Optisch fällt die alte Moschee von Tzistaraki auf. Sie wurde 1759 erbaut, als noch die Osmanen über die Stadt herrschten. Heute beherbergt sie eine Zweigstelle des Museums für Volkskunst.
Hinter diesem Museum sind die Reste der Bibliothek des Hadrian. Der römische Kaiser Hadrian hat in Athen eine umfangreiche Bautätigkeit entfaltet, nicht nur diese Bibliothek zeugt davon. Und im Hintergrund thront die Akropolis über der Stadt. Man sieht sie von wirklich vielen Orten aus.
Mein Tipp für heute ist also: schaut mal, ob Ihr einen Platz in einem Restaurant um den Monastiraki bekommt, in dem Ihr auf dem Dach sitzen und den Abend in Athen einfach nur genießen könnt.
Das Akropolis Museum am Abend |
unter dem Museum |
Alec Russell ist Herausgeber der Financial Times Weekend. Er hat ein Wochenende in Athen verbracht und darüber einen Artikel geschrieben: Three days - and 3,000 years of history - in Athens.
Blick auf Athen von der Akropolis aus gesehen |
Aber gelegentlich lese ich Greece Is (in the News). Und dort gibt es einen Artikel über den Bericht von Alec Russell.
Offen gestanden war ich amüsiert. Alec hat einen Tag dem antiken Athen und einen Tag dem modernen Athen gewidmet. Und am dritten Tag hat er einen Ausflug nach Hydra gemacht. Das finde ich sehr viel in der Zeit. Mir wäre das zu oberflächlich.
Tag 1: Die Antike
Alec Russell ist hoch auf die Akropolis. Zum Gelände, durch das die Touristen geschleust werden, gehört auch das Odeon des Herodes Atticus. Oben auf der Akropolis muss ein sehr guter Führer gewesen sein. Der schlug den Bogen über die klassische Antike über den Beginn von Restaurierungsarbeiten auf der Akropolis kurz nach der griechischen Unabhängigkeit bis hin zum Streit um die Rückgabe der Elgin Marbles - des größten Teils des Parthenon Frieses. Das Akropolis Museum und das Hadrianstor scheinen noch besucht worden zu sein. Das war es dann wohl mit der Antike.
Tag 2: Die Moderne
Viel Architektur, das Nationale Theater und den Syntagma Platz habe er gesehen. Der Tag sei dann mit einem Essen in einem Restaurant ausgeklungen.
Tag 3: Hydra
Am dritten Tag ging es von Piräus aus zu einem Tagesausflug auf die Insel Hydra. Sein Anker für die Insel ist Leonard Cohen, der eine Zeit lang auf Hydra lebte. Das Besondere an der Insel ist, dass sie (weitgehend) autofrei ist.
Mein Fazit zu den Tipps
Meine Empfehlungen für 3 Tage Athen würden etwas anders aussehen. Ich würde Hydra weg lassen und einen Schwerpunkt auf die klassischen Orte setzen. Aber das ist sicherlich Geschmackssache.
Das macht aber nichts. Entscheidend ist, dass jeder seine ganz eigenen Schwerpunkte setzt. Die von Alec Russell empfohlenen kennen wir jetzt.
Athen ist sehr vielfältig und hat für jeden etwas zu bieten. Auch für einen Trip über das Wochenende.