Montag, 1. August 2022

Das Kolosseum in Rom

Das Kolosseum ist Vorbild aller modernen Arenen der Erde.

Der Prototyp aller Amphitheater im Römischen Reich war das Kolosseum in Rom. Das Kolosseum war DIE Arena der Antike. Heute ist es eine der Sehenswürdigkeiten, die man in Rom überhaupt nicht übersehen kann. 

Das Kolosseum in Rom - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden)
Das Kolosseum in Rom
Im gesamten Imperium Romanum gehörten solche Amphitheater zur Mindestausstattung einer Siedlung oder Garnison. Das können wir in Deutschland zum Beispiel in Xanten sehen (z.T. wieder aufgebaut) oder im Kohortenkastell Arnsburg / Alteburg in der Nähe von Lich (man sieht in der kalten Jahreszeit die Umrisse am Boden. Zu einem guten römischen Standort gehörte auch immer eine Arena, in der Gladiatoren gegeneinander antragen.

DAS Amphitheater im römischen Reich war das Kolosseum in Rom. Bis heute werden Arenen und Stadien nach seinem Muster gebaut. Nicht umsonst ist es Teil des UNESCO Weltkulturerbes.

Es steht noch heute und ist ein wahrhaft beeindruckender Bau. Bis heute ist es das größte Amphitheater, das jemals auf dieser Erde errichtet worden ist. 

Nicht ohne Grund steht das Kolosseum gleich hinter dem Forum Romanum. In Sichtweite des politischen Zentrums war das Zentrum der Volksunterhaltung. Zudem war es nahe dem Palatin, auf dem Roms Elite wohnte.

Das Kolosseum ist ein sehr beeindruckendes Bauwerk. Man vergisst leicht, dass hier sehr viele Menschen gestorben sind. Die Schätzungen liegen zwischen 300.000 und 500.000 Gladiatoren, Verurteilten und anderen Unglücklichen, die in ihm umgekommen sind. Lest mehr darüber in einem eigenen Beitrag, in dem ich der Frage nachgehe, wie viele Menschen im Kolosseum zu Tode gekommen sind.


Erbaut auf Neros Palastgrundstück, finanziert aus der Beute im Jüdischen Krieg

Der Grund und Boden, auf dem das Kolosseum steht, gehörte zuvor Kaiser Nero. Hier hatte er seinen Palast, die Domus Aurea.

Nach Neros trat Vespasian die Nachfolge als Kaiser an. Das von Nero im Herzen Roms beanspruchte Gelände gab der neue Kaiser demonstrativ der Öffentlichkeit zurück. Vespasian begründete die Kaiser-Dynastie der Flavier. Daher nennt man das Kolosseum auch das Flavische Amphitheater.

Das Kolosseum wurde zwischen 72 und 80 n. Chr. erbaut. Zur Einweihung gab es ein großes Fest mit Spielen über 100 Tage. Wie viele Gladiatoren und andere Menschen dabei um ihr Leben kämpften und es verloren, ist nicht überliefert. Der Glanz dieses imposanten Baus überstrahlt das.

Finanziert hat der Kaiser seinen Bau unter anderem mit der Beute aus dem Jüdischen Krieg. Vermutlich hat er den im Jahr 70 geplünderten Schatz aus dem Tempel in Jerusalem dafür verwendet. 

Die Arena war auch sehr zentral im alten Rom gelegen. Die Reichen und Mächtigen konnten auf dem Forum Romanum ihren Geschäften nachgehen. Dann amüsierten sie sich im Kolosseum ehe sie sich auf ihre Villen begaben, die vielleicht auf dem Palatin standen.


Eine Arena für bis zu 50.000 Zuschauer

Rom: Die Reste der Zuschauerränge im Kolosseum - Foto von F. Roland A. Richter - www.frar.com
Die Reste der Zuschauerränge im Kolosseum
Es wird geschätzt, dass bis zu 50.000 Zuschauer auf den Rängen des Kolosseums Platz fanden. Das ist eine unglaubliche Menge. Das System der Wege in der Arena war ausgeklügelt. Binnen kürzester Zeit fanden die Menschen ihren Platz oder konnten das Amphitheater wieder verlassen. Auf den heute noch zu sehenden Rängen waren Konstruktionen mit den Sitzen angebracht. Diese sind im Laufe der Jahrhunderte jedoch "verschwunden". 

Die Kehrseite des begeisterten Publikums waren diejenigen, die in der Arena das ihnen zugedachte Schicksal entgegen zu nehmen hatte. Ein Menschenleben zählte nicht viel. Gladiatoren kämpften miteinander oder mit wilden Tieren. Das waren die Stars der Arena. Gladiatoren waren nur zum Teil Sklaven. Auch Freie waren unter ihnen, die mit diesem Beruf ihr Geld verdienten. Unter den Gladiatoren kamen die wilden Tiere. Diese wurden aufeinander gehetzt oder auf Menschen. Es gab auf den Kampf mit Tieren spezialisierte Gladiatoren. Aber viele Menschen, die sich den Tieren stellen mussten, waren keine Gladiatoren.

Im antiken Rom gab es die Todesstrafe. Die wurde für bestimmte Verbrechen verhängt. Die Hinrichtung im Kolosseum sollte nicht nur unterhalten, Die Todesstrafe diente auch dazu, andere Täter abzuschrecken. Man sagt, dass auch Christen im Kolosseum den wilden Tieren zum Fraß vorgeworfen worden sind. Ob das stimmt, ist heute in der Wissenschaft umstritten. Harte Belege für diese Geschichte gibt es nicht.

Das Hypogäum des Kolosseums

Das Kolosseum in Rom: Blick in das Hypogäum - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.frar.com
Blick in das Hypogäum
Unter einem Hypogäum versteht man einen unterirdischen Bau. Der Begriff stand im Griechischen schlicht für "Keller". In anderen Sprachen bezeichnete er jede unterirdische Anlage unter einem Bauwerk. In der Antike galt das Hypogäum des Kolosseums als eines der bekanntesten Beispiele seiner Art. 

Das Kolosseum hatte ein gewaltiges Untergeschoss. Im Unterbau der Arena gab es mehr als nur eine Ebene. Dort befand sich ein verzweigtes und kompliziertes System von Gängen, Falltüren und Flaschenzügen. Dieses ermöglichte erst die Bühnentechnik, die Gladiatoren oder wilde Tiere durch eine sich plötzlich öffnende Tür im Boden der Arena in diese brachte. Schien ein Kampf bereits zu Gunsten eines Gladiators beendet zu sein, ging er so weiter und sein Ende war offen. Unter dem Kampfplatz der Arena eilten die vielen helfenden Hände von einer Ebene zur nächsten Ebene, um die folgende Attraktion für ihren Einsatz vorzubereiten.

Im Hypogäum waren auch die Kerker für die Menschen, die zum Tode verurteilt wurden und die in der Arena ihr Ende finden sollten. Direkt neben dem Kolosseum stand die Gladiatorenkaserne, das Ludus Magnus. Über einen unterirdischen Gang von der Kaserne zum Hypogäum der Arena konnten die Gladiatoren in das Kolosseum gelangen, ohne durch die außen befindliche Menschenmenge laufen zu müssen.


Modernste Bühnentechnik ermöglichte eine hochklassige Unterhaltung

Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass das Herz des Kolosseums die Zuschauer waren. Oder aber die Gladiatoren, die ihn ihm kämpften. Die wilden Tiere oder die Verurteilten, die zur Belustigung des Publikums zu Tode gebracht wurden, will ich gar nicht erst nennen.

Das Kolosseum in Rom: Blick in den Unterbau der Arena - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.frar.com
Blick in den Unterbau der Arena
Das stimmt aber nicht. Das Herz des Kolosseums ist die modernste Bühnentechnik, die es in der damaligen Welt gab. Ohne diese Bühnentechnik waren die Spiele nicht möglich.

Während der 100 Tage dauernden Spiele zur Einweihung gab es nicht nur Gladiatorenkämpfe und Tierhetzen. Auch hat man im Kolosseum eine Seeschlacht veranstaltet. Die hatten im Kolosseum aber keine Zukunft. Denn der Bereich unterhalb der Arena wurde unterkellert und mit einer hochmodernen Bühnentechnik ausgestattet.

Kolosseum in Rom: Modell der Hebebühnentechnik - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.frar.com
Modell der Hebebühnentechnik
Man unterteilt das Kolosseum heute in mehrere Korridore, Für den Korridor B konnte ein ganzes System von Aufzügen nachgewiesen werden. 28 Käfige dienten dazu, Tiere bis zur Größe eines Bären oder einer Raubkatze hochzuziehen und in der Arena freizulassen.

Der Effekt für Zuschauer und Kämpfer war eine große Überraschung. Sie wussten nicht, ob, wann und wo sich der Untergrund des Kolosseums auftun und eine neue Schar von wilden Tieren in das Geschehen eingreifen würde. Im Kolosseum wird ein Modell dieser Hebebühnentechnik gezeigt, das ich für Euch fotografiert habe. 

Die Dampfmaschine oder ähnliche Antriebstechniken waren noch nicht erfunden. Was es gab, war billige Muskelkraft. Hunderte Sklaven und Arbeiter bedienten die Winden und sorgten so im Hintergrund dafür, dass die Spiele reibungslos funktionierten.

Die Konstruktion des Unterbodens war aus Holz. Im Jahr 217 n. Chr. schlug ein Blitz im Kolosseum ein und verursachte einen Brand. Die Arbeiten zur Widerherstellung der Arena zogen sich über fast 20 Jahre hin. Zunächst mussten die Mauerzüge im Untergeschoss stabilisiert werden. Die bisherigen Aufzugsysteme waren schon dadurch nicht mehr zu gebrauchen. Eine Winde je Aufzugkäfig nahm zu viel Platz weg. Jetzt wurden größere Winden konstruiert, die mehrere Käfige hochziehen konnten. 


Das Kolosseum im Mittelalter

Im Mittelalter war das Kolosseum keine Arena mehr, in der Gladiatoren ihren Tod fanden. Zumindest ein Teil des Kolosseums wurde anders genutzt. Forscher haben Überreste einstiger Geschäfte und Wohnungen freigelegt. Hier gab es einen regelrechten Marktplatz,

Aber das war noch mehr. Forscher haben ein Kelterbecken entdeckt. Im Kolosseum wurde also Wein hergestellt und ganz sicher auch verkauft. Eine Herdstelle belegt das, was wir heute ein Fast Food Restaurant nennen würden. Reste von Muscheln, Schnecken und sogar Schildkröten deuten auf das hin, was hier zubereitet und verzehrt worden ist. Münzen und Keramikscherben belegen, dass das Amphitheater im 12. und 13. Jahrhundert als Gebäude zum Wohnen, Arbeiten und Einkaufen diente.

Es gibt sogar Berichte, wonach im Kolosseum ein Krankenhaus untergebracht war.


Erdbeben, Schäden, Steinbruch

Die Steine des Kolosseums wurden durch Metallklammern zusammen gehalten. So konnte das Gebäude auch Erschütterungen stand halten, die von Erdbeben ausgingen. Verwendet wurden Blei und auch Eisen. Und da dies begehrte Rohstoffe waren, wurden die Metall-Elemente im Laufe der Jahrhunderte entfernt. Das hatte für die Statik des Kolosseums natürlich Folgen. In den Jahren 847 und 1349 gab es schwere Erdbeben, die das Kolosseum beschädigten. Renovierungsarbeiten wurden nicht mehr durchgeführt. Im Mittelalter bedienten die römischen Bauherren sich vom Material des Kolosseums. Es wurde regelrecht zum Steinbruch.Papst Benedikt XIV machte dem ein Ende. Er ordnete den Erhalt des Kolosseums an. Er war der Ansicht, dass im Kolosseum zahlreiche Christen wegen ihrer Religion gestorben sind. Er erklärte das Kolosseum zur geweihten Märtyrer-Stätte. Auch richtete er einen Kreuzweg mit Kapellen ein. Im Jahr 1744 erließ er ein Edikt, das den Erhalt des Kolosseums anordnete.


Denkmal gegen die Todesstrafe

Seit dem Jahr 1999 dient das Kolosseum auch als Denkmal gegen die Todesstrafe. Wenn ein verhängtes Todesurteil irgendwo auf der Welt ausgesetzt wird, wird das Kolosseum 48 Stunden lang in bunten Farben angestrahlt. Das geschieht auch, wenn ein Staat dieser Welt die Todesstrafe gänzlich abschafft.


Das Kolosseum war fast 450 Jahre in Betrieb

Als Arena war das Kolosseum fast 450 Jahre in Betrieb. Bei den Spielen kamen zahllose Menschen und Tiere ums Leben. Spiele, bei denen Menschen getötet wurden, sind zu Beginn des 5. Jahrhunderts verboten worden. Die letzte Tierhetze im Kolosseum ist für 523 n. Chr. aus Quellen belegt. 


Heute ist das Kolosseum DIE Sehenswürdigkeit für Touristen

Von außen kann das Kolosseum zu jeder Tages- und Nachtzeit besichtigt werden. Möchtest Du rein, musst Du ein Ticket kaufen. Ich empfehle unbedingt, das vorab zu erledigen. Tickets sind ganz einfach online zu bekommen. 

Man kann ein Kombiticket zusammen mit anderen Sehenswürdigkeiten kaufen. Das letzte mal, als ich in Rom war, kaufte ich ein Ticket am Forum Romanum. Damit konnte ich erst das Forum und anschließend das Kolosseum besichtigen.


Ein Ticket für den Eintritt ins Kolosseum

Ich empfehle Euch, ein Ticket für das Kolosseum online zu buchen. Im Internet habe ich einen Hinweis gelesen, dass man vor Ort kein Ticket mehr kaufen könne.

Teuer sind die Eintrittskarten nicht. Bürger unter 18 Jahre kommen derzeit kostenlos rein. Zwischen 18 und 25 Jahren gibt es für EU-Bürger einen ermäßigten Eintritt. Ihr müsst unbedingt zum Nachweis Eures Alters einen Personalausweis dabei haben.

Ich habe im Internet viele verschiedene Anbieter gefunden, die Online-Tickets für das Kolosseum anbieten. Dabei habe ich gesehen, dass die Preise dafür auch unterschiedlich hoch sind. Daher empfehle ich, den Eintritt über die offizielle Seite des Kolosseums zu lösen. Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, auch Kombitickets mit anderen archäologischen Attraktionen in Rom. Bitte schaut Euch die Sache genau an, ehe Ihr ein Ticket bucht.



Sonntag, 24. Juli 2022

Santorin: Besucht einen Winzer - zum Beispiel Santo Wines in Pyrgos oder Vassaltis in Vourvoulos

Auf Santorin gibt es Weine, die nirgendwo anders angebaut werden. Besucht einen der Winzer auf der Insel, kostet seine Weine und habt eine schöne Zeit!

Wein gehört in Griechenland irgendwie immer mit dazu. Das gilt erst Recht für Santorini. Denn dort gibt es Weine, die sonst nirgendwo angebaut werden, zum Beispiel Vinsanto. Aber auch andere Weine sind eine Spezialität dieser Insel.

Santorin: Wein bei Sonnenuntergang an der Caldera genießen - Foto von F. Roland A. Richter - www.frar.com
Wenn Du auf Santorin bist, solltest Du den griechischen Wein nicht nur trinken. Besuch doch mal einen Winzer, probiere seine Weine vor Ort und nimm Dir eine Flasche von dem mit, der Dir am besten schmeckt.

Das ist ganz einfach. Du musst nur hinfahren. Die meisten Winzer haben einen kleinen Hofladen, wo man auch alles rund um den Weinanbau erklärt bekommt. 

Der Weinkeller von Santo Wines in Pyrgos auf Santorini - Foto von F. Roland A. Richter - www.frar.com
Der Weinkeller von Santo Wines in Pyrgos
Mein Tipp: Fahrt mal bei Santo Wines in Pyrgos vorbei. Mir hat es dort gut gefallen. Santo Wines  ist eine Winzergenossenschaft, deren Hofgeschäft sehr gut auf Gäste eingestellt ist. Auf Wunsch bekommt man die unterschiedlichen Weinsorten sehr gut erklärt. Man kann seinen Wein am Kraterrand mit Blick über die Caldera. Selbst wenn man kein Wein-Enthusiast ist, lohnt der Besuch hier auf jeden Fall. 

Recht neu im Geschäft ist Vassaltis in Vourvoulos. Der Besitzer, Yannis Vassaltis ist ein Kind der Insel, beruflich war er aber in der Finanzwirtschaft in Großbritannien tätig. Yannis hatte von seinem Vater einige Weinberge geerbt. Sein Ziel war, die Weinberge seiner Familie in ein modernes Boutique-Weingut zu verwandeln. Die hohe Qualität des auf Santorin angebauten Weines sollte in ihm zur Geltung kommen. 2016 war der Neubau des Weinguts abgeschlossen und es ging los. Heute kann man hier nicht nur Wein bekommen, sondern 

Es gibt viele andere Winzer auf Santorin, die ebenfalls einen Hofladen haben oder zumindest auf Besucher eingestellt sind. Frag in Deinem Hotel oder such bei Google. Es lohnt sich auf jeden Fall.

Freitag, 22. Juli 2022

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende

Wie romantisch: Der Mond geht über der Bucht von Kokkari auf. Mit diesem Bild geht die Arbeitswoche zu Ende. Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende.

Der Mond über der Bucht von Kokkari - Foto von Birgit Bauer
Der Mond über der Bucht von Kokkari
Foto von Birgit Bauer

Donnerstag, 21. Juli 2022

Die Kirche des Heiligen Georg in Oia (Santorini)

Oia auf Santorin: Die Kirche Agios Georgios

Agios Georgios. Der Heilige Georg. Das ist der Name der Kirche in Oia auf Santorin, die Du auf dem Foto siehst.
Die Kirche des Heiligen Georg in Oia -  Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.frar.com
Die Kirche des Heiligen Georg in Oia

In der orthodoxen Kirche gibt es mehrere Heilige mit dem Namen Georg. Diese Kirche ist dem berühmtesten Georg gewidmet: Dem Drachentöter.

Diese Kirche ist eine der beiden Pfarrkirchen von Oia. Sie wurde im frühen 19. Jahrhundert erbaut.

Sie wird auch "Perivolas" genannt. So heißt das Viertel von Oia, in dem sie steht. Eine weitere Bezeichnung ist "Apanomeritis", da Oia früher Apano Meria genannt wurde. 

Die Kirche beherbergt eine Ikone des Heiligen Georg, die ursprünglich aus Konstantinopel stammt. Sie wurde 1869 versilbert. 

Beim großen Erdbeben von 1956 ist die Kirche fast dem Erdboden gleichgemacht worden. In den Jahren 1966-67 man man sie wieder aufgebaut und vollständig restauriert. Möglich war dies durch die Großzügigkeit eines Reeders, Herrn Loukas Nomikos. Im Hof der Kirche steht eine Büste dieses großzügigen Spenders.

Mittwoch, 20. Juli 2022

Update zum Waldbrand in Attika

Heute früh habe ich vom Waldbrand östlich von Athen berichtet und dazu auch einige Fotos veröffentlicht. Leider ist die Lage viel schlimmer, als zunächst gedacht.

Der Waldbrand von Vrilissia aus gesehen - Foto von Kleopatra Kyparissidou
Der Waldbrand von Vrilissia aus gesehen
Foto von Kleopatra Kyparissidou
Die Athener Morgenzeitung Kathimerini berichtet ausführlich. Das Feuer bei Penteli hat Häuser und Fahrzeuge vernichtet. Bitte klickt auf den Link. Hier seht Ihr viele aktuelle Fotos aus der Gegend.

Leider sind auch andere Orte in der Region betroffen. Die Einsatzkräfte geben alles, um die Kontrolle um die Situation zu erlangen.

Besonders tragisch ist das Schicksal eines Mannes, der sein Haus an die Flammen verloren hat. Er ist schon 80, und hatte in Jahren davor schon Häuser durch Waldbrände verloren. Er hat die Situation nicht mehr ausgehalten und sich das Leben genommen. 

Die aktuelle Entwicklung könnt Ihr auf den Seiten von Kathimerini verfolgen. Wenn Ihr mit dem Computer online seid, könnt Ihr Euch deren Berichte auf Deutsch übersetzen lassen (Rechtsklick mit der Maus, dann "in Deutsch übersetzen" anklicken).

Waldbrand östlich von Athen

Östlich von Athen brennt der Wald. Ich habe gerade einige Bilder und Videos von gestern und heute Nacht übermittelt bekommen, ich ich an dieser Stelle veröffentlichen darf.



So schien das Feuer in der letzten Nacht. Es brennt in der Nähe des Athener Vorortes Pallini. In Videos erkennt man gut, wie dramatisch die Lage ist.



Die Bilder sind in der benachbarten Kleinstadt Vrilissia gemacht worden. Eine Studienfreundin von mir lebt dort. Sie berichtet, dass die Menschen in Vrilissia nicht in Gefahr sind. Der Wind weht in die andere Richtung. Die Region ist sehr stark besiedelt. Ich erwarte daher, dass andere Orte gefährdet sein könnten. Das ist wirklich schlimm.

So sieht es bei Tage aus:



In 2018 hatte ich im Blog bereits über Waldbrände bei Athen berichtet. Leider sind die großen Feuer auch in diesem Jahr ein Thema in Griechenland und anderen Mittelmeerstaaten. 



Nachtrag: Inzwischen ist bekannt, dass auch Siedlungen und Menschen vom Feuer betroffen sind. Heute Abend mehr im Blog




Sonntag, 17. Juli 2022

Das Binger Loch

Ein Riff läuft quer durch den Rhein. Um den Fluss schiffbar zu machen, hat man ein Loch hinein gesprengt. So entstand das Binger Loch.

Im Rhein bei Bingen gibt es eine natürliche Barriere im Fluss. Ein quer den Rhein durchlaufendes Quarzit-Riff stellte für die Schifffahrt ein ernst zu nehmendes Hindernis dar. Das Binger Loch liegt am Rheinkilometer 530,8. Von ihm berichte ich heute.

Das Binger Loch - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.frar.com
Das Binger Loch

Schon die Römer wollten einen Durchbruch schaffen, um den Rhein schiffbar zu machen. Das gelang jedoch nicht.

Bis in das Mittelalter war es sehr gefährlich und sehr aufwändig, das Riff mit einem Schiff zu passieren. Vor dem Riff mussten die Schiffe entladen werden. Mit einem vom Ufer her gespannten Seil hat man sie dann durch das Riff gezogen. Anschließend konnte die Ladung wieder auf das Schiff gebracht werden. Die Fahrt ging weiter. Das kostete nicht nur viel Zeit, es kostete auch Geld.

Das Riff zu durchbrechen und es schiffbar zu machen gelang erst im 17. Jahrhundert. Inzwischen gab es Sprengstoff. Und es gelang, ein erstes Loch in das Riff zu sprengen. Daher kommt die Bezeichnung "Binger Loch" für diesen Flussabschnitt. Es war 4 m breit, was für die damaligen Schiffe ausreichend war.

Die Schaffung des Binger Lochs stellte aber zugleich auch einen heftigen Eingriff in die Natur dar. Das Wasser wurde vom Riff aufgehalten und konnte jetzt schneller abfließen. 

Schiffsverkehr am Binger Loch - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.frar.com
Schiffsverkehr am Binger Loch
Vor dem Eingriff gab es vor dem Binger Loch 32 Inseln im Rhein. Heute sind davon nur noch sechs Inseln da. Drei Inseln wurden vom schneller fließenden Rhein weggeschwemmt, der Rest ist verlandet. 

Die Breite von vier Metern reichte aber nicht. Zwischen 1830 und 1841 wurde das Binger Loch verbreitert, und zwar auf 14 Meter. Ende des 19. Jahrhunderts hat man das Binger Loch auf 30 m ausgebaut und es zwischen 1966 und 1974 noch einmal verbreitert. 

Seit dem haben wir an dieser Stelle 120 m Fahrwasser. Das reicht für den modernen Schiffsverkehr aus.

Die Beseitigung des Riffs hat auch weiter flussabwärts erhebliche Auswirkungen. Im Rheingau ist der Fluss etwa 1.000 breit. Im Rheintal ist er enger. Das Riff hat die Fließgeschwindigkeit reduziert. Das Wasser staut sich dort also und verringert dadurch auch die Fießgeschwindigkeit. Dadurch, dass das Riff faktisch wegfällt, kommt das Wasser mit höherer Geschwindigkeit im Rheintal an. Höhere Geschwindigkeit bedeutet mehr Druck und eine höhere Einwirkung auf das Ufer. Das muss stärker gesichert werden als früher, sonst wird es erst unter- und später weggespült.

Schaut Euch mal das erste Bild oben an. Links seht Ihr den Binger Mäuseturm. Und auf der rechten Seite des Flusses steht die Burgruine Ehrenfels. In der Region gibt es viel Geschichte zu entdecken. Ihr wisst jetzt mehr über die Geschichte des Binger Lochs. 

Freitag, 15. Juli 2022

Fira - die Inselhauptstadt von Santorin

Fira ist DER zentrale Ort auf Santorini 

Die Hauptstadt von Santorin heißt Fira. Etwa 2.100 Menschen leben hier. Fira ist der Verwaltungssitz der Insel und damit ganz offiziell ihre Hauptstadt.

Panoramablick über Fira - Foto von F. Roland A. Richter aus Wiesbaden
Fira auf Santorini
Fira wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts gegründet, und zwar ganz bewusst als Inselhauptstadt. Diese Entscheidung fiel durch die lokalen Behörden noch vor Entstehung des griechischen Staates.

In der Touristensaison ist hier sehr viel los. Santorin ist ein sehr beliebtes Ziel aller Kreuzfahrtschiffe. Die Passagiere landen unterhalb von Fira an. Viele halten sich nur in der Stadt auf. Du findest hier eine attraktive Mischung interessanter Geschäfte, guter Restaurants und einer wirklich schönen griechischen Stadt.

Ruft die Seite über Fira im Hellas Blog auf. Dort erfahrt Ihr mehr und auch aktueller über die Inselhauptstadt von Santorin.


Samstag, 9. Juli 2022

Es geht weiter mit dem Blog

Am 1.7. habe ich berichtet, dass ich mir über die Zukunft dieses Blogs Gedanken mache. 

Roland vor dem Maskentempel in Lamanai (Belize)
vor dem Maskentempel in Lamanai (Belize)

Nunmehr habe ich dazu eine Entscheidung gefällt: Es geht weiter. 

Früher waren Verkehrs- und Versicherungsrecht ein Schwerpunkt. Diese Themen lasse ich im Blog weitgehend hinter mir. Lediglich auf der Seite zu meinen Veröffentlichungen kommt noch was dazu.

In diesem Blog wird der Schwerpunkt bei geschichtlichen Themen liegen, der Archäologie und auch der Ur- und Frühgeschichte unseres Planeten. 

Allerdings setze ich keinen Schwerpunkt mehr auf Griechenland. Zu dem Thema will ich einen eigenen, neuen Blog starten. Den konzipiere ich jetzt erst einmal. Wenn er online geht, erfahrt Ihr es natürlich

Auch habe ich mich entschieden, in diesem Blog aufzuräumen. Bilder und Einträge zu alten Themen lösche ich. In diesem Zusammenhang bitte ich um Verständnis, dass Ihr die Bilder zu den aktuellen Beiträgen eine paar Tage lang nicht sehen werdet. Daran arbeite ich aber.

Den Blog habe ich umbenannt. Nunmehr heißt er Rolands History Blog. Dadurch mache ich deutlich, dass es hier vor allem um Themen mit Bezug zur Vergangenheit geht.

Die Frequenz neuer Beiträge in diesem Blog wird nicht mehr so hoch sein wie in den letzten Wochen. Aber versprochen: es gibt hier regelmäßig etwas Neues. Wenn Ihr diesem Blog weiter folgt, wird es sich lohnen.

Mittwoch, 6. Juli 2022

Samos: Die Spiele der Europameisterschaft der Damen guckt Ihr in der Goal Bar in Kokkari

Europameisterschaft der Damen 2022 - der Ball rollt ab dem 6. Juli in England.

Goal Bar in Kokkari - Foto von Birgit Bauer
Goal Bar in Kokkari
Foto von Birgit Bauer

Auch auf der griechischen Insel Samos gibt es Fußballfans. Und einige von denen möchten die Spiele nicht daheim, sondern in einer Gaststätte anschauen.

Hier habe ich einen heißen Tipp für Euch: Die Goal Bar in KokkariIhr findet sie in der Ikario Pelagos am Hafen von Kokkari.

Die Bar ist als Bierkneipe ausgelegt. Die Gäste kommen aus ganz Europa.  Nicht wenige davon sind Engländer. Die Goal Bar ist ein Ort guter Stimmung. Wie Ihr auf dem Foto seht, ist ein Hafenblick inklusive. Da die Meisterschaft in England ausgetragen wird, verleihen die englischen Gäste den Spielen Authentizität.

In der Goal Bar gibt es aber noch mehr. Der Inhaber heißt Andreas und ist ein wandelndes Fußball-Lexikon. Wer fachsimpeln möchte, der kann! Und seine Schwester Eva macht die allerbesten Burger der Gegend. So hat es mir eine Bekannte berichtet, die einen großen Teil des Jahres auf Samos lebt. Für das leibliche Wohl ist also auch gesorgt.

Zur Goal Bar gibt es sogar eine eigene Facebook Gruppe.

Also: Wer auf Samos ist und einen Ort sucht, um die Spiele der Fußballeuropameisterschaft zu gucken... in der Goal Bar wird er oder sie fündig.