Heute möchte ich mit Euch einen Blick auf die Brücke werfen, die sich vor der Engelsburg über den Tiber spannt.
Bernini und seine Schüler haben 10 wundervolle Statuen geschaffen, welche die Brücke schmücken.
Grund dafür war, dass man die Brücke passend zur dahinter passenden Burg - der Engelsburg - gestalten wollte. Zwei der Statuen sind übrigens Kopien.
Die Apostel Petrus und Paulus stehen - ebenfalls als Marmorstatuen - am Eingang der Brücke. Man hat sie dort im 19. Jahrhundert aufgestellt.
Die Brücke heißt heute Engelsbrücke. Erbaut wurde sie in der Antike unter Kaiser Hadrian. Damals hieß sie Pons Aelius. Sie galt schon in der Antike als schönste Brücke der Welt. Ich persönlich finde, dass sich diese Schönheit bis heute gehalten hat.
Sie wurde in Patras geprägt und erinnert an einen Besuch des Kaisers Nero dort. Dieser fand 66 n.Chr. statt.
Das ist in mehrfacher Hinsicht ein bemerkenswertes Stück.
Zu sehen ist ein zweireihiges Kriegsschiff. Mit diesem reiste Nero von Italien nach Griechenland.
Nero: Er war der fünfte und letzte Kaiser der julisch-claudischen Dynastie und lebte von 37 bis zum 11. Juni 68. Im Jahr 66 reiste er nach Griechenland. Dort nahm er an den Olympischen Spielen teil. In mehreren griechischen Städten gab er Theateraufführungen oder trat als Sänger auf, der sich auf der Kithara begleitete.
Mehr über diese Münze und die Geschichte aus dem Jahr 66 nach Christus erfahrt Ihr im Hellas Blog.
Durch Rom fließt ein großer Fluss. Sein deutscher Name ist Tiber. Die Italiener nennen ihn den Tevere, bei den Römern hieß er Tiberis.
Der Tiber in Rom
Mit einer Länger von 405 km ist der Tiber nach Po und Etsch der drittlängste Fluss Italiens. Wenn er die ewige Stadt erreicht, hat der den größten Teil seines Weges schon hinter sich. Westlich der Stadt mündet er ins Meer.
Die Geschichte der Stadt Rom ist untrennbar mit dem Tiber verbunden. Die Gründer der Stadt waren die Zwillinge Romulus und Remus. Sie wurden auf dem Tiber ausgesetzt und im Bereich des späteren Forum Boariums an Land gespült. Romulus war es, der die Stadt Rom im Jahr 753 v.Chr. gegründet hat.
Über den Tiber gibt es noch viel mehr zu berichten. Dazu bringe ich zu einer anderen Zeit etwas.
Paläobotanik nennen wir die Wissenschaft, die sich mit
fossilen Pflanzen beschäftigt.
Hier spielen zwei Themen eine Rolle. Das ist einmal die
Paläontologie, die sich mit dem Leben in vergangenen Erdzeitaltern befasst. Die
andere Disziplin ist die Chorologie. Das ist die Lehre vom Verbreitungsraum des
Gegenstands einer Forschungsdisziplin. Bei der Paläobotanik geht es daher nicht
nur um die Frage, welche Pflanzen es früher gab. Es geht auch darum, wann und
wo sie existierten.
Fossiles Blatt in Ölschiefer
Pflanzen sind mit die ältesten Lebewesen, die es auf der
Erde gibt. Die ältesten Vertreter dieser Spezies sind vermutlich Grünalgen, die
vor circa 460 Millionen Jahren entstanden sind. Pflanzen entstanden zunächst im
Wasser, besiedelten dann aber das Land. Die ersten Landpflanzen waren
vermutlich Moose.
Vor etwa 380 bis 360 Millionen Jahren, im Oberdevon, kamen
die ersten Samenpflanzen auf. Diese entwickelten sich rasant und eroberten
unseren Planeten. Im darauffolgenden Erdzeitalter Karbon (vor 360 bis 298
Millionen Jahren) war die Erde von dichten Wäldern geprägt. Diese wurden zu
Steinkohle, was diesem Erdzeitalter seinen Namen gab. Die Wälder nennt man auch
Steinkohlenwälder.
Die paläobotanischen Zeitabschnitte werden so, wie auch die
der Paläozoologie bezeichnet. Ihre Grenzen in beiden Disziplinen stimmen aber
nicht immer überein. Denn die Entwicklung der Tierwelt richtete sich immer nach
der Entwicklung der Pflanzen.
Man kann sogar sagen, dass die Evolution der Tiere von der
Evolution der Pflanzen abhing und immer noch abhängt.
1941 hat der Geologe Kurd von Bülow vorgeschlagen, sich für
die Grenzziehung der Erdzeitalter an der Entwicklung der Pflanzen zu orientieren.
Das hat sich in Deutschland durchgesetzt, nicht jedoch in der
englischsprachigen Wissenschaft. Denn häufig fehlen fossile Pflanzenteile als
Zeitmarker, es gibt aber tierische Fossilien. Diese werden dann herangezogen,
um die Erdzeitalter festzulegen. Insofern kann es zwischen der deutschen und
der englischsprachigen Literatur zu geringfügigen Abweichungen bei den
Erdzeitaltern kommen.
In meinem Blog und im Paläontologie-Kanal auf YouTube
beschäftige ich mich auch mit den Pflanzen aus früheren Erdzeitaltern. Ich
finde es aber auch interessant, sich die Nutzbarmachung der Pflanzen durch den
Menschen anzuschauen. Die Kultivierung und Entwicklung der Landwirtschaft bedeutet
für mich das Ende des Zeitraums, der für die Paläobotanik interessant ist. Der
Anfang dieses Zeitraum geht freilich zurück zu den Anfängen des Lebens auf der
Erde.
Diesen Beitrag könnt Ihr auch auch meinem YouTube Kanal für Paläontologie anhören.
Rom: Im Kolosseum sind sehr viele Menschen gestorben
Im August habe ich einen Beitrag zum Kolosseum in Rom geschrieben. Heute möchte ich auf einen Aspekt eingehen, an dem man auch denken muss. In ihm sind viele Menschen zu Tode gekommen.
Blick auf das Kolosseum vom Forum Romanum
Es war das Unterhaltungszentrum seiner Zeit. In ihm fanden die Spiele statt: Gladiatoren kämpften, Tiere wurden gehetzt und zum Tode verurteilte Menschen kamen hier sehr zur Unterhaltung eines breiten Publikums zu Tode. Ob hier auch Christen gezielt zu Tode gebracht wurden, ist wissenschaftlich nicht belegt. Am Anfang fanden hier sogar Schiffskämpfe statt. Das alles war spektakulär für die Zuschauer, für die Beteiligten aber in der Regel tödlich.
Von einem Wert des Menschen sprach man damals allenfalls, wenn dieser einen Preis hatte der zu bezahlen war.
Genaue Zahlen darüber, wie viele Menschen hier zu Tode gekommen sind, gibt es nicht. So etwas hat man in der Antike vielleicht für die teuren Gladiatoren notiert, die Stars der damaligen Unterhaltungsbranche. Menschen, die zum Tode verurteilt wurden, waren keine Notiz wert. Die Aufzeichnungen, die es gegeben haben mag, sind allesamt verloren gegangen.
Einige Historiker schätzen, dass im Kolosseum zwischen 300.000 und 500.000 Menschen ums Leben gekommen sind. Andere halten die Zahl für übertrieben, da die Gladiatorenkämpfe oft nicht tödlich für den Unterlegenen ausgingen. Auf jeden Fall hat es zahlreiche Hinrichtungen gegeben. Für die 450 Jahre seiner Nutzung darf zumindest von einer sechsstelligen Anzahl von Menschen ausgegangen werden, die im Kolosseum zu Tode kamen.
Das ist nur eine Seite des Kapitels über Menschen, die in römischen Amphitheatern starben. Solche gab es ja überall im Imperium Romanum, auch im heutigen Deutschland. Frei zugänglich ist das Gelände des früheren Kohortenkastells Arnsburg / Altenburg in der Nähe von Lich. In Xanten könnt Ihr ein wieder aufgebautes Amphitheater des archäologischen Parks sehen. Wie viele Menschen in den Theatern in der Provinz ihr Leben lassen mussten, habe ich bislang nicht herausfinden können.
Der Petersdom in Rom ist DER Ort, an dem Christen an den Heiligen Petrus denken. Hier ist das Zentrum der katholischen Kirche. "Richtig" heißt die Basilika Sankt Peter im Vatikan oder auf Italienisch San Pietro in Vaticano.
Der Petersdom in Rom
Den Grundstein für den heutigen Bau hat der Papst Julius II am 18. April 1506 gelegt. Er war der Meinung, dass der etwa 1200 Jahre alte Vorgängerbau nicht angemessen und monumental genug sei, um ihm selbst als Grabmal dienen zu dürfen. Also: Weg damit und neu gebaut.
Der Bau dauerte sehr lange. Erst im Jahr 1626 war der Dom so weit fertig gestellt, dass er am 18. November geweiht werden konnte.
An dieses Ereignis möchte ich mit diesem Beitrag erinnern.
Wirklich fertig gestellt war der Dom zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht. Die gewundenen Säulen des Baldachins mussten erst noch gebaut werden, auch waren die Glockentürme noch zu errichten. Der heute sehr beeindruckende Petersplatz war ebenfalls noch nicht gebaut.
Die Seite help-tourists-in-rome.com berichtet von etwa 55.000 Besuchern, die jeden Tag den Petersdom aufsuchen. Wenn Ihr mal in Rom seid, empfehle ich Euch den Besuch in den frühen Morgenstunden, vor 9 Uhr.
Bitte denkt daran, dass der Petersdom kein Eventzentrum für neugierige Touristen ist. Es ist der Erinnerungsort an den Heiligen Petrus schlechthin, der hier begraben ist. Achtet auf eine angemessene Kleidung.
Ende Mai habe ich über die Preissteigerungen bei den Fährpreisen berichtet. Seit dem hat es noch eine weitere Runde der Preissteigerungen gegeben. In einem Video für den Hellas Blog beleuchte ich die Situation in diesem Jahr und wage einen Blick auf das nächste Jahr.
Die Zentren des öffentlichen Lebens im antiken Rom waren die Foren. Das älteste von ihnen ist das Forum Romanum.
Das Forum Romanum
Es beginnt unterhalb des Kapitols und reicht bis zu der Velia genannten
Höhe, auf der wir den Titusbogen und den Tempel der Venus und der Roma finden. Kurz dahinter steht das Kolosseum.
Auf dem Forum befinden sich zahlreiche historisch sehr bedeutsame Gebäude - oder zumindest deren Ruinen.
Beeindruckend finde ich die Triumphbögen und die Überreste der vielen Tempel. Der Tempel der Vestalinnen war sehr wichtig, seine Anlage erinnert mich an spätere Klöster. Die Vestalinnen lebten hier ähnlich wie heute die christlichen Nonnen. Das Gebäude der Curia Iulia ist wieder aufgebaut, hier tagte früher der römische Senat. In der Nähe steht die Rostra, dort wurden die großen Reden an das Volk gehalten.
Die auf dem Forum befindlichen Monumente lassen sich grob ein drei
Gruppen einteilen:
Religiöse Gebäude
Weltliche Bauten
des römischen Staates
Marktplätze
Es gab keine ausdrückliche Trennung der drei Funktionen. Im
Saturn-Tempel wurde der römische Staatsschatz verwahrt. Im Tempel der Vesta haben
die Römer ihre Testamente hinterlegt, damit diese nach ihrem Tod nicht
„verschwinden“ konnten oder „geändert“ wurden.
Nachfolgend führe ich die wichtigsten Bauten auf. Im Laufe der nächsten
Monate folgen zu einzelnen davon Beiträge im Blog.
Religiöse Gebäude
Die wichtigsten religiösen Stätten im Bereich des Forum Romanum waren:
Concordia-Tempel
Dioskuren-Tempel (Tempel des Castor und Pollux)
Doppeltempel der Venus und der Roma
Janus-Tempel
Juturna-Quelle
Tempel der Vesta
Tempel des Antoninus Pius und der Faustina
Tempel des Divus Iulius (Cäsar-Tempel)
Tempel des Romulus
Tempel des Saturn
Tempel des Vespasian und des Titus
Volcanal
Weltliche Bauten
Da das Forum Romanum das politische Zentrum Roms war, finden sich hier
viele Bauten mit staatlicher Funktion. Hier sprechen wir nicht nur von Orten
der staatlichen Macht wie der Rostra oder der Curia Julia. Auf dem Forum gibt
es auch mehrere Triumphbögen, mit denen Feldherren geehrt wurden (die dabei
aber auch eine propagandistische Funktion hatten). Die wichtigsten weltlichen
Bauten sind:
Carcer Tullianus
Comitium
Curia Iulia
Phokas-Säule
Rostra
Triumphbogen des Septimius Severus
Triumphbogen des Titus
Wirtschaftsgebäude
Die Funktion als Marktplatz hat das Forum Romanum nie verloren. Das
sehen wir an Basiliken, die wir uns als große Markthallen vorstellen dürfen:
Basilica Aemilia
Basilica Iulia
Maxentius-Basilica
In den kommenden Monaten werde ich über einzelne dieser antiken Stätten schreiben.
Ursprünglich wurde sie als Mausoleum für Kaiser Hadrian gebaut: Die Engelsburg.
Die Engelsburg in Rom
Die Italiener nennen sie das Castel Sant’Angelo. Die Burg wurde noch zu Lebzeiten Hadrians begonnen und im Jahr 139 beendet. Neben Hadrian selbst wurden hier noch sechs weitere Kaiser beigesetzt.
Ab dem 10. Jahrhundert befand die Engelsburg sich im Besitz der Päpste. Mal diente sie ihnen als Zufluchtsort bei Gefahr. Mal war sie Gefängnis. Zeitweise sicher auch beides.
Heute befindet sich oben ein kleines Museum. Und vom Dach aus hat man einen wundervollen Blick über Rom.
Die Engelsburg ist auf ihre Weise wirklich einzigartig. Erbaut wurde sie als Mausoleum und Grabstätte mehrerer römischer Kaiser. Dann war sie Fluchtburg der Päpste. Heute ist sie ein verdammt beeindruckender Bau, den zu besuchen sich lohnt. Nicht umsonst ist es Teil des UNESCO Weltkulturerbes.