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Donnerstag, 1. Juni 2023

Woher hat der Binger Mäuseturm seinen Namen?

Wisst Ihr, woher die Binger Mäuseturm seinen Namen hat? Er steht am heutigen Binger Loch. Die Geschichte, die sich hinter dem Namen verbirgt, ist echt gruselig.

Hatto soll sehr hartherzig gewesen sein. Es kam zu einer großen Hungersnot. Die Armen im Lande bettelten um Korn, das in den Speichern reichlich vorhanden war. Hatto war genervt und ließ die Bettelnden in eine Scheune sperren.

Gegen Ende des 10. Jahrhunderts gab es in Mainz einen Erzbischof mit Namen Hatto. Bingen gehörte damals zum Mainz. Das war schon der 2. Hatto, weshalb er in den Geschichtsbüchern als Hatto II genannt wird.

Die Scheune ließ Hatto von seinen Schergen anzünden. Die Schreie der Sterbenden kommentierte er mit "Hört Ihr die Kornmäuslein unten pfeifen?"

In diesem Moment kamen tausende von Mäusen in die Gemächer des Bischofs. Ihre schiere Masse hat Hatto und seine Bediensteten in die Flucht geschlagen.

Sicherheit suchte Hatto auf der Insel bei Bingen, im Mäuseturm. Dort schloss er sich ein. Das aber nützte ihm nichts. Die Mäuse spürten ihn auf und fraßen ihn bei lebendigem Leibe auf.

So musste Hatto für seine Hartherzigkeit und für das Verbrechen an den bettelnden Menschen büßen. Zur Erinnerung daran heißt der Turm seit dem der "Mäuseturm".



Mittwoch, 15. März 2023

Ein römisches Frachtboot - Abbildung auf einer Keramik

Im Museum für Antike Schifffahrt in Mainz habe ich die Darstellung eines römischen Frachtboots gesehen, die ich Euch heute zeigen möchte.

Flüsse und Meere waren im Römischen Reich wichtige Verkehrswege, um Waren und Menschen zu transportieren. Wein war zu dieser Zeit eine bedeutende Handelsware, die in großen Mengen produziert und gehandelt wurde. Um den Weintransport zu erleichtern, entwickelten die Römer spezielle Frachtschiffe, die auf Flüssen und Meeren zum Einsatz kamen.

Bild eines kleinen römischen Frachtschiffs auf einer antiken Keramik
Bild des Frachtschiffs auf der Keramik
Auf dem Bild seht Ihr das Bruchstück einer Keramik, die aus dem 3. Jahrhundert nach Christus stammt. Gefunden wurde das Stück in Trier. Das Original befindet sich im Rheinischen Landesmuseum in Trier. In Mainz ist eine Replik zu sehen.

Zwei Männer transportieren auf einem kleinen Boot zwei Fässer. Vermutlich enthalten diese Wein. Die Römer haben den Weinanbau nach Germanien gebracht, wo er sich bis heute gehalten hat.

Der abgebildete Typ eines Frachtbootes ist auch von anderen Abbildungen aus dem gallo-römischen Bereich bekannt.

Am Rhein waren römisches Flussschiffe im Einsatz. Eines ist im 3. Jahrhundert n. Chr. auf dem in der Nähe von Speyer gesunken, es ist bei archäologischen Ausgrabungen in den 1980er Jahren entdeckt worden. Dieses Schiff war etwa 25 Meter lang und 4 Meter breit und hatte eine Ladekapazität von rund 70 Tonnen. Es war mit einem flachen Boden ausgestattet, der es ermöglichte, auch flache Gewässer zu befahren, und hatte einen Mast und ein Segel, um den Wind als Antriebskraft zu nutzen.

Die Ladung des Weinschiffs bestand aus Amphoren, die mit Wein gefüllt waren. Die Amphoren wurden in stapelbarer Form auf dem Schiff gelagert und durch Holzplanken und Strohpolsterung geschützt, um Beschädigungen während des Transports zu vermeiden. Auf diese Weise konnte der Wein sicher und effizient transportiert werden und wurde in den verschiedenen Provinzen des Römischen Reiches verkauft und konsumiert.


Dienstag, 20. Dezember 2022

Bronzemünze aus Patras, die das Schiff Kaiser Neros zeigt

Eine Bronzemünze zeigt das Schiff von Kaiser Nero

Im Museum für Antike Schifffahrt in Mainz habe ich eine sehr interessante Bronzemünze gesehen. Sie hat die Inventarnummer O.42352.

Sie wurde in Patras geprägt und erinnert an einen Besuch des Kaisers Nero dort. Dieser fand 66 n.Chr. statt.

Das ist in mehrfacher Hinsicht ein bemerkenswertes Stück. 

Zu sehen ist ein zweireihiges Kriegsschiff. Mit diesem reiste Nero von Italien nach Griechenland.

Nero: Er war der fünfte und letzte Kaiser der julisch-claudischen Dynastie und lebte von 37 bis zum 11. Juni 68. Im Jahr 66 reiste er nach Griechenland. Dort nahm er an den Olympischen Spielen teil. In mehreren griechischen Städten gab er Theateraufführungen oder trat als Sänger auf, der sich auf der Kithara begleitete. 

Mehr über diese Münze und die Geschichte aus dem Jahr 66 nach Christus erfahrt Ihr im Hellas Blog.

Dienstag, 14. Juni 2022

Das Museum für Antike Schifffahrt in Mainz schließt zum 30. Juni 2022

Ende Juni könnt Ihr die römischen Schiffe noch sehen, ab dem 1. Juli nicht mehr.

Das Museum für Antike Schifffahrt in Mainz
Der Eingang zum Museum für Antike Schifffahrt

Das Museum für Antike Schifffahrt schließt. Denn es wird modernisiert und umgestaltet. 

Ich war heute dort und die Dame am Empfang sprach davon, dass das Museum unter anderem auch barrierefrei gemacht werden soll. Das finde ich ganz hervorragend. 

Denn Menschen mit Rollstuhl oder Rollator können es derzeit nur mit Einschränkungen besuchen. 

Was wird in diesem Museum gezeigt? Kurz gesagt: Römerschiffe.

Der Innenbereich des Museums für Antike Schifffahrt in Mainz
Der Innenbereich des Museums
1981 sind in Mainz die Überreste von Schiffen aus der Römerzeit gefunden worden. Das war eine Sensation, handelte es sich doch um Militärschiffe. Diese Wracks beweisen, dass auf dem Rhein römische Patrouillenboote fuhren. Er bildete die Grenze zum freien Germanien und wurde kontrolliert.

Diese Schiffe sind aber nicht einfach nur konserviert und ausgestellt worden. Die Holzreste wurden so ausgelegt, wie sie einst im Schiff zusammengefügt waren. In der zum Museum gehörenden Werkstatt sind zwei Nachbildungen gebaut worden. Die kann man ebenfalls im Museum sehen, und sie sind wirklich sehr eindrucksvoll. 

Im Jahr 2020 musste das Museum aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen werden. In dieser Zeit hat die Allgemeine Zeitung aus Mainz einen virtuellen 360-Grad Rundgang erstellt, auf den ich Euch abschließend noch hinweisen möchte.

Beim anstehenden Umbau geht es nicht nur darum, das Museum behindertengerecht zu machen. Die Dauerausstellung wird auch neu gestaltet. Mehr über diesen Umbau erfahrt Ihr auf den Seiten des Museums.

Während der Umbauphase ist das Museum für Euch aber nicht unerreichbar. Im Blog werde ich in den nächsten Monaten das eine oder andere interessante Exponat vorstellen, das ich dort gesehen habe.