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Sonntag, 24. Dezember 2023

Weihnachten in Griechenland

Die Gebräuche zu Weihnachten haben sich in Europa mittlerweile etwas angeglichen. Ich denke, das ist den modernen Medien geschuldet und auch dem Einfluss amerikanischer Filme.

Kreuz vor einer Kirche - in Griechenland ist der christliche Glaube nach wie vor sehr wichtig
Das Kreuz vor einer Kirche
Gerade deshalb finde ich es spannend, auf die Gebräuche zu schauen. Zum Beispiel in Griechenland. Manches ist anders als bei uns. 

Der christliche Glaube ist in Griechenland zumindest in der Öffentlichkeit viel wichtiger als bei uns. Ich denke, dass das mit der Rolle der orthodoxen Kirche während der osmanischen Besatzung zusammenhängt. Das wirkt bis heute nach. Auf dem Foto seht Ihr ein Kreuz, das ich auf Santorin bemerkt habe.

Am Morgen des 24. Dezember ziehen Kinder von Haus zu Haus. Sie singen Lieder und erhalten dafür etwas Geld. Das ist ähnlich wie bei uns mit den Sternensingern. Die Kinder verkünden Christi Geburt.

Die Geschenke bringt nicht der Weihnachtsmann. Dafür ist der Heilige Vasilios zuständig. Früher kamen die Geschenke am 1. Januar. Heute kommen sie oft schon am 24. oder 25. Dezember. 

Wer einen Kamin hat, lässt den während der 12 heiligen Nächte brennen. Eine alte Legende besagt, dass die Kobolde zu Christi Geburt aus der Unterwelt entfliehen und die Menschen 12 Tage lang ärgern. Durch das Feuer im Kamin kann man sie sich aus der Bude halten. Die kleinen Dämonen heißen übrigens Kalikanzari.

Ansonsten ist vieles ähnlich wie bei uns: Die Familie kommt zusammen und man geht in die Kirche.

Da sage ich nur eines: Frohe Weihnachten für Euch!


Sonntag, 20. August 2023

Müll am Strand - ein Phänomen nicht nur in Griechenland

Santorin: Müll am Strand gibt es auch hier 

Anfang Juli 2022 habe ich Euch vom tollen Strand in Perissa auf Santorini vorgeschwärmt. 
Müll am Strand von Perissa auf Santorini
Müll am Strand

Im Großen und Ganzen ist der Strand sehr sauber. Ich habe dort aber auch schon Müll liegen sehen. Das seht Ihr auf dem Foto.

Dass ich dieses Bild in Perissa gemacht habe, ist aus zwei Gründen ein Zufall. Einmal war es Zufall, dass Müll am Touristenstrand lag und noch nicht weg geräumt worden ist. Zum anderen war es Zufall, dass die Leute den Müll ausgerechnet hier abgelegt haben. 

Das Thema "wilde Mülldeponie" gibt es nicht nur in Griechenland, und in Griechenland gibt es solche Ablageplätze nicht nur am Strand.

Wenn ich mit Griechen über das Thema spreche, sind die meisten recht wütend über ihre Landsleute, die den Müll einfach so in der Gegend ablegen. Aber was will man machen?

In der Einstellung der Griechen hat sich schon viel geändert. Vor 20 Jahren traf man immer Leute, die für wilde Mülldeponien Verständnis hatten. Das ist weniger geworden. Das Umweltbewusstsein hat sich deutlich verbessert. Die Leute, die wilde Mülldeponien billigen, wird es vermutlich immer noch geben. Sonst gäbe es diese Müllhalden nicht. Aber sie sind nur noch wenige in Griechenland. Das ist gut.

Freitag, 17. Oktober 2014

Bürgersteig in der Straßenmitte - möglich ist das

In Perissa auf der Insel Santorin habe ich etwas gesehen, das mir bislang so noch nicht aufgefallen ist: ein Bürgersteig in der Straßenmitte.

Perissa: Bürgersteig in der Straßenmitte
Bürgersteig in der Straßenmitte
Rechts und links führt die Bebauung bis unmittelbar an die Straße heran. Für Fußgänger ist auf dem (nicht sehr langen) Straßenabschnitt zwischen Uferpromenade und Kirche kein Platz. Den hat man in der Straßenmitte geschaffen.

Viele Fußgänger laufen trotzdem auf der Straße. Optimal finde ich die Lösung nicht. Und ich kann mir vorstellen, dass die Straßenbehörde die eigenen Bauvorschriften "großzügig" ausgelegt hat - normalerweise ist eine Bebauung bis unmittelbar an die Straße auch in Griechenland nicht erlaubt. Man sieht sie trotzdem allerorten.

Was ich aber interessant fand ist der pragmatische Umgang mit der Situation. Durch die Schaffung des erhöhten Gehwegs in der Straßenmitte wurde für Fußgänger hier noch ein sicherer Durchgang geschaffen.

Samstag, 21. Mai 2022

Neues Thema: Archäologie und Geschichte

Im Blog komme ich zu einem neuen Thema: Geschichte und Archäologie. Das Thema Geschichte habe ich ab und an schon angerissen. Ich möchte es gerne vertiefen. 

Das archäologische Nationalmuseum in Athen
Das archäologische Nationalmuseum in Athen
Es gibt wundervolle Museen, die Exponate aus der Vergangenheit zeigen. Ein Schwerpunkt dabei wird zunächst einmal Griechenland sein, das mich sehr interessiert. 

Ich beginne mit einigen Fundstücken, die im Archäologischen Nationalmuseum in Athen gezeigt werden. Es ist das größte derartige Museum in Griechenland und wohl eines der wichtigsten archäologischen Museen der Welt. Es befindet sich in einem imposanten Gebäude, das Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde. 

Auf 8.000 qm Ausstellungsfläche werden über 11.000 Objekte gezeigt. Es gibt fünf ständige Sammlungen:

  • Sammlung prähistorischer Altertümer: Neolithikum, Kykladen, Mykene, Santorin: Fundstücke der großen Zivilisationen der Ägäis, die sich vom 6. Jahrtausend v.Chr. bis 1050 v.Chr. entwickelten.
  • Skulpturensammlung: Die Entwicklung der antiken Skulpturen wird durch Exponate gezeigt, die zwischen dem 7. Jahrhundert v.Chr. und dem 6. Jahrhundert n.Chr. entstanden sind.
  • Vasensammlung: Sie sehen repräsentative Werke der antiken griechischen Keramik zwischen dem 11. Jahrhundert v.Chr. bis in die Römerzeit.
  • Sammlung metallurgischer Werke: Sie sehen viele Exponate aus Metall, zum Beispiel Statuen und kleine Figuren.
  • Sammlung altägyptischer und östlicher Altertümer aus der Zeit von 5.000 v.Chr. bis hin zur römischen Zeit.

In den nächsten Tagen werde ich Euch einige dieser Funde vorstellen.

Dienstag, 14. Juni 2022

Instagram vs. Wirklichkeit auf Santorin

Oia ist sowohl auf Instagram als auch im real life schön!

Es als Blogger in "richtige Medien" zu schaffen, ist schon cool. Die Reisebloggerin Lucy Tranos hat den Sprung geschafft: Moneyreview.gr berichtet über sie.

Oia auf Santorini
Oia auf Santorini
Und zwar völlig zu Recht! 

Das Problem: Gerade in Oia stehen die Touristen an den ganz fotogenen Stellen Schlange. Sie möchten Selfies machen, ein Bild von den Liebsten oder einfach nur die schöne Location knipsen.

Lucys Tipp: Steht früh auf und seht zu, dass Ihr um 7 in Oia seid. Oder geht in die anderen, weniger überfüllten Orte auf der Insel.

Sie rät, dass man sich von den touristischen Hot Spots fern halten solle. Ihren Rat, dass man sich in den Orten treiben lassen und ruhig auch mal in den Gassen verirren solle, kann ich bestätigen. Das Fira weniger überfüllt ist als Oia, habe ich so nicht erlebt. Aber Imerovigli ist von Fira aus gut per Pedes zu erreichen, sehr schön und dort sind in der Tat viel weniger Touristen.

Dienstag, 13. September 2022

Lamanai in Belize - Entdeckt die Perle der Maya im Dschungel am New River

Lamanai in Belize: Eine Hochburg der Maya

Im August habe ich Euch von den Maya in Mittelamerika berichtet. Heute nehme ich Euch mit nach Lamanai in Belize. Dort habe ich faszinierende Tempel gesehen.

Die Maya-Ruinen von Lamanai befinden sich an einer Lagune des New River in Belize. Die Anreise war sehr spanend: Mit dem Boot über einen großen See.


Was bedeutet der Ortsname Lamanai?

Das Wort Lamanai kommt aus der Sprache der Maya. Wir kennen den Namen, weil er von frühen spanischen Missionaren aufgezeichnet wurde. 

Lamanai - Blick über den Dschungel zum New River - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.frar.com
Blick über den Dschungel zum New River
In einer alten Maya-Inschrift ist er als Lam'an'ain dokumentiert. Seine Bedeutung ist untergetauchtes Krokodil.

Der Zusammenhang mit dem New River ist deutlich. Lamanai liegt an dessen Ufer. Und im New River kommen Krokodile vor. Krokodile ziehen ihre Beute gerne unter Wasser, um sie zu ertränken. Die Namensgebung legt nahe, dass es am Anfang der Besiedelung eine Begegnung zwischen Mensch und Krokodil gegeben haben muss, die für die ersten Maya vor Ort sehr unangenehm und gefährlich gewesen sein dürfte. Aber für die Menschen muss es gut ausgegangen sein. Denn sonst hätten sie anderen nicht berichten und sie vor dem untergetauchten Krokodil warnen können. 

Diese Geschichte muss für die ersten Maya in der Region so bedeutsam gewesen sein, dass sie ihre neue Siedlung am Ufer des (heute so genannten) New River danach benannt haben.


Lamanai ist für die Maya eine ganz besondere Stadt

Meiner Meinung nach ist Lamanai etwas ganz Besonderes. Das hat schon mit der bereits geschilderten Entstehung des Ortsnamens zu tun. Aber auch mit dem, was hier nach Entstehung der Maya-Siedlung passiert ist. Lamanai war über gut 3000 Jahre lang durchgehend besiedelt. Auf dem Höhepunkt der klassischen Periode lebten hier um die 20.000 Menschen. Das war etwa um 700 n.Chr. Im Gegensatz zu anderen Orten im südlichen Tiefland wurde Lamanai nicht während des präkolumbianischen Kollaps im 10. Jahrhundert aufgegeben.

Die Maya lebten noch in Lamanai, als die Spanier im 16. Jahrhundert die Gegend unterworfen haben. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts sollen hier Maya gelebt haben. Vom Herrlichkeit der alten Inka-Stadt war zu diesem Zeitpunkt aber kaum mehr etwas übrig. Der Dschungel hatte sich die Stadt zurück erobert.


Sehenswerte Tempel und Pyramiden

In Lamanai gibt es drei sehr berühmte Bauten. Einen Ausschnitt des Masken-Tempels seht Ihr unten auf dem Bild. Dann gibt es den Hochtempel (High Temple) und den Jaguar Tempel. Diese drei Bauten werde ich Euch in den nächsten Monaten hier im Blog vorstellen.


Lamanai ist für mich eine der faszinierendsten antiken Städte der Welt

Roland vor dem Maskentempel in Lamanai

Lamanai gehört damit zu den am längsten durchgehend bewohnten Städten der Maya.

Die meisten Städte der Maya waren aufgegeben worden, als die Spanier im 16. Jahrhundert die Gegend erobert haben. Nicht so Lamanai. 

Im 17. Jahrhundert waren die allermeisten Menschen weg, die Stadt wurde vom umliegenden Dschungel zurück erobert. 

Der Amateurarchäologe Thomas Gann hat die Ruinen 1917 wieder entdeckt. Dann ist erst einmal nicht viel passiert, aber zwischen 1974 und 1988 gab es systematische Ausgrabungen. Seit 2006 läuft ein Programm zur Analyse gefundener Artefakte.

Für mich ist Lamanai eine der faszinierendsten antiken Städte, die ich je gesehen habe. Gewiss, Pompeji in Italien oder Akrotiri auf Santorin sind auch faszinierende Orte, in denen die Antike erhalten geblieben ist. Für mich spielt Lamanai genau in dieser Liga.