Sonntag, 14. Juli 2024

Kantharos mit Eselskopf

 Im Britischen Museum in London ist ein Trinkgefäß zu sehen, das wie ein Eselskopf geformt ist. Diese Form nennt man einen Kantharos. 

Kantharos in Form eines Eselkopfs
Kantharos in Form eines Eselkopfs

Ein Kantharos (κάνθαρος) ist ein antikes Trinkgefäß, das wie ein Becher geformt ist. Es hat zwei ausschweifende Henkel.

Der Kantharos auf dem Foto ist mit einem großen Eselskopf verbunden. 

Das Gefäß ist bemalt, es handelt sich um eine schwarzfigurige Keramik. Ihre Entstehung wird auf die Zeit zwischen 520 v. Chr. und 500 v. Chr. datiert.

Möchtest Du mehr wissen? Dann lies doch meinen Beitrag über den Kantharos mit Eselskopf im Hellas Blog.

Montag, 1. Juli 2024

Das Kurhaus in Wiesbaden - ein Stück Geschichte in der Stadt

Wiesbaden hat eine sehr lange Tradition als Kurstadt. Bereits die Römer kannten die Thermalquellen. Der Stadtname entstand im Mittelalter. Wisibada bedeutet "heilendes Bad".

Das Kurhaus von Wiesbaden mit dem Bowling Green im Vordergrund - Foto von F. Roland A. Richter - www.frar.com
Das Kurhaus mit dem Bowling Green im Vordergrund
1810 wurde erstmals ein Kurhaus errichtet. Das hing damit zusammen, dass die Kur in höheren Gesellschaftsschichten und beim Adel nicht nur wegen ihrer medizinischen Wirkung beliebt war. Im Vordergrund stand für viele das Amüsement. Wer auf Kur war, konnte im Großen und Ganzen tun und lassen was er wollte. Das war im normalen Leben oft nicht möglich. Der Kurbetrieb nahm einen steten Aufschwung, ab 1852 durfte Wiesbaden sich "Weltkurstadt" nennen. Von der Bedeutung her konnte Wiesbaden sogar das für Kuraufenthalte beliebte Baden-Baden überholen.

Als alte Kurhaus war für die Bedürfnisse der vielen Gäste zu klein geworden. Es wurde 1905 abgerissen. Der Architekt Friedrich von Thiersch errichtete den Neubau. Das heute noch stehende Kurhaus ist ein klassizistischer Bau mit vielen Elementen des Jugendstils. 

Das neue Kurhaus wurde 1907 eröffnet. Zugegen war Kaiser Wilhelm II, der es "das schönste Kurhaus der Welt" nannte. Ich finde, damit hatte er völlig Recht.


Samstag, 1. Juni 2024

Die Burgruine Mandelberg ist fast barrierefrei zu erreichen

Ich habe Dir vor einiger Zeit den Besuch der Burgruine Mandelberg empfohlen.

Heute möchte ich auf ein Detail zu sprechen kommen, das bei solchen Burgruinen nicht selbstverständlich ist: Die Burg Mandelberg ist fast barrierefrei zu erreichen.

Fahre mit dem Auto nach Bösingen. Dort biege an der Kirche ab in Richtung Mandelberg. Du kannst bis zum Sportplatz fahren. Dort sind Parkplätze, an denen Du selbst mit einem Rollstuhl problemlos aussteigen kannst. 

Es geht immer weiter geradeaus in den Wald. Auf dem Weg bis zur Burg gibt es keine nennenswerten Hindernisse. Geht es in das Burggelände hinein, sind Stufen zu überwinden.

Einzig wenn es in die Ruine rein geht, sind Treppen zu überwinden. Mir ist bewusst, dass das für Menschen mit Rollator oder Rollstuhl kaum zu überwinden sein kann. Ob Du das in Deiner konkreten Situation überwinden kannst, musst Du selbst beurteilen. Rechts habe ich ein Foto eingestellt, auf dem Du die Treppen sehen kannst. So kannst Du entscheiden, ob Du es versuchen möchtest.

Die Burgruine Mandelberg hat eine interessante Geschichte. Das ist auch für Menschen mit Einschränkungen bei der Mobilität interessant. Deshalb erscheint dieser Artikel. 


Mittwoch, 8. Mai 2024

Das sowjetische Ehrenmal in Berlin-Tiergarten

Gleich nach dem Sieg über Deutschland im Mai 1945 errichtete die Sowjetunion im Zentrum Berlins ein Ehrenmal für die gefallenen Rotarmisten. Dort steht es noch heute.

Das sowjetische Ehrenmal in Tiergarten - Foto von F. Roland A. Richter (Wiesbaden) - www.frar.com
Das sowjetische Ehrenmal in Tiergarten
Es geht bei diesem Denkmal darum, an die ca. 80.000 Rotarmisten zu erinnern, die in der Schlacht um Berlin gefallen sind. 

Aber es ging auch noch etwas anderes. Das Denkmal wurde in Sichtweite des Reichstages errichtet, im Zentrum Berlins. Den Deutschen sollte an zentraler Stelle deutlich gemacht werden, wem sie künftig Respekt zu zollen hatten: Den Siegern. Der Sowjetunion.

Es gibt heute Kritik an den Panzern, die ein Teil des Denkmals sind. Aus der CDU gibt es Stimmen, die Panzer zu entfernen. Ich halte das für Unsinn. 

Und so unverständlich es auf den ersten Blick sein mag: auch der Krieg in der Ukraine ist für mich kein Argument, an diesem Denkmal etwas zu ändern. Denn auch Ukrainer waren seinerzeit unter den Rotarmisten.

Das Denkmal ist ein Teil der Geschichte. Und zwar in seiner Gesamtheit. Einen missliebigen Teil der Geschichte durch Beseitigung der Denkmäler zu beseitigen, finde ich nicht richtig. Außerdem kann man die Panzer nicht mit den Fahnen der Ukraine verhüllen, wenn sie abgebaut sind.

Donnerstag, 18. April 2024

Via di Nola in Pompeji: spektakuläre Entdeckung

Die Via di Nola war eine der Hauptstraßen von Pompeji. Die verlief von Osten nach Westen und war eine der Hauptverkehrsadern der Stadt. 

Archäologen haben jetzt Fresken freigelegt, die Szenen aus der Ilias zeigen. In Spiegel Online gibt es einen recht ausführlichen Beitrag dazu, auf den ich Euch heute hinweisen möchte.

Wer die Sache in einem Video sehen möchte, für den habe ich ein Video, welches das Magazin spot on news auf YouTube veröffentlicht hat. 



Dienstag, 2. April 2024

Thesion oder Theseion?

Der Tempel des Hephaistos auf der griechischen Agora in Athen ist ein absoluter Hingucker. 
Thesion oder Theseion? 

Früher dachten die Leute, dass Theseus im Tempel begraben sei. Die Griechen nennen ihn deshalb Θησείο (Theseio).

Das kann man auf Deutsch mit Theseion oder mit Theseion umschreiben. Beides ist vertretbar.

Streng genommen ist Theseion richtig. Aber das griechische ει wird als i ausgesprochen. Daher passt die Schreibweise Thesion besser zur heutigen Aussprache des Namens.

Freitag, 1. März 2024

Eisenach - Die Stadt von Bach und Luther ist einen Besuch wert

Ich kenne Eisenach seit Anfang der 1990er Jahre und war seit dem immer wieder mal in der Stadt.

Eisenach: links die Wartburg, rechts die Stadt
Eisenach: links die Wartburg, rechts die Stadt
Ohne Zweifel: Die Stadt ist sehr schön. Man kann sehr viel Jugendstil an den Gebäuden sehen, mehr als z.B. in Darmstadt. 

Die ältesten Siedlungsspuren sind etwa 5.500 Jahre alt. Im 8. Jahrhundert ließen sich Franken am Petersberg nieder. Seit dem ist die Gegend durchgehend besiedelt. 

Im Mittelalter stand Eisenach in hoher Blüte. Die heilige Elisabeth kommt von hier, der bei der Wartburg ausgetragene Sängerwettstreit war das Woodstock seiner Zeit. Dank eines Handelsweges ging es der Stadt gut. Martin Luther verbrachte einige Zeit auf der Wartburg, wo er die Bibel auf Deutsch übersetzte. Johann Sebastian Bach stammt von hier und schließlich ging mit dem Wartburgfest von hier ein Signal der Freiheit aus. Mit gutem Grund kann man sagen, dass Eisenach eine der Geburtsstätten der deutschen Demokratie ist.

Es lohnt sich wirklich, hier einmal herzufahren und sich ein paar Tage Zeit zu nehmen, um die Stadt zu besichtigen.