Dienstag, 20. Dezember 2022

Bronzemünze aus Patras, die das Schiff Kaiser Neros zeigt

Eine Bronzemünze zeigt das Schiff von Kaiser Nero

Im Museum für Antike Schifffahrt in Mainz habe ich eine sehr interessante Bronzemünze gesehen. Sie hat die Inventarnummer O.42352.

Sie wurde in Patras geprägt und erinnert an einen Besuch des Kaisers Nero dort. Dieser fand 66 n.Chr. statt.

Das ist in mehrfacher Hinsicht ein bemerkenswertes Stück. 

Zu sehen ist ein zweireihiges Kriegsschiff. Mit diesem reiste Nero von Italien nach Griechenland.

Nero: Er war der fünfte und letzte Kaiser der julisch-claudischen Dynastie und lebte von 37 bis zum 11. Juni 68. Im Jahr 66 reiste er nach Griechenland. Dort nahm er an den Olympischen Spielen teil. In mehreren griechischen Städten gab er Theateraufführungen oder trat als Sänger auf, der sich auf der Kithara begleitete. 

Mehr über diese Münze und die Geschichte aus dem Jahr 66 nach Christus erfahrt Ihr im Hellas Blog.

Donnerstag, 15. Dezember 2022

Der Tiber in Rom

Rom: Der Tiber fließt durch die Ewige Stadt 

Durch Rom fließt ein großer Fluss. Sein deutscher Name ist Tiber. Die Italiener nennen ihn den Tevere, bei den Römern hieß er Tiberis.

Der Tiber in Rom -  il Tevere a Roma - The Tiber in Rome - Ο Τίβερης στη Ρώμη - Тибр в Риме
Der Tiber in Rom
Mit einer Länger von 405 km ist der Tiber nach Po und Etsch der drittlängste Fluss Italiens.  Wenn er die ewige Stadt erreicht, hat der den größten Teil seines Weges schon hinter sich. Westlich der Stadt mündet er ins Meer.

Die Geschichte der Stadt Rom ist untrennbar mit dem Tiber verbunden. Die Gründer der Stadt waren die Zwillinge Romulus und Remus. Sie wurden auf dem Tiber ausgesetzt und im Bereich des späteren Forum Boariums an Land gespült. Romulus war es, der die Stadt Rom im Jahr 753 v.Chr. gegründet hat.

Über den Tiber gibt es noch viel mehr zu berichten. Dazu bringe ich zu einer anderen Zeit etwas.

Donnerstag, 1. Dezember 2022

Paläobotanik

Paläobotanik nennen wir die Wissenschaft, die sich mit fossilen Pflanzen beschäftigt.

Hier spielen zwei Themen eine Rolle. Das ist einmal die Paläontologie, die sich mit dem Leben in vergangenen Erdzeitaltern befasst. Die andere Disziplin ist die Chorologie. Das ist die Lehre vom Verbreitungsraum des Gegenstands einer Forschungsdisziplin. Bei der Paläobotanik geht es daher nicht nur um die Frage, welche Pflanzen es früher gab. Es geht auch darum, wann und wo sie existierten.

Fossiles Blatt in Ölschiefer - Rolands History Channel
Fossiles Blatt in Ölschiefer

Pflanzen sind mit die ältesten Lebewesen, die es auf der Erde gibt. Die ältesten Vertreter dieser Spezies sind vermutlich Grünalgen, die vor circa 460 Millionen Jahren entstanden sind. Pflanzen entstanden zunächst im Wasser, besiedelten dann aber das Land. Die ersten Landpflanzen waren vermutlich Moose.

Vor etwa 380 bis 360 Millionen Jahren, im Oberdevon, kamen die ersten Samenpflanzen auf. Diese entwickelten sich rasant und eroberten unseren Planeten. Im darauffolgenden Erdzeitalter Karbon (vor 360 bis 298 Millionen Jahren) war die Erde von dichten Wäldern geprägt. Diese wurden zu Steinkohle, was diesem Erdzeitalter seinen Namen gab. Die Wälder nennt man auch Steinkohlenwälder.

Die paläobotanischen Zeitabschnitte werden so, wie auch die der Paläozoologie bezeichnet. Ihre Grenzen in beiden Disziplinen stimmen aber nicht immer überein. Denn die Entwicklung der Tierwelt richtete sich immer nach der Entwicklung der Pflanzen.

Man kann sogar sagen, dass die Evolution der Tiere von der Evolution der Pflanzen abhing und immer noch abhängt.

1941 hat der Geologe Kurd von Bülow vorgeschlagen, sich für die Grenzziehung der Erdzeitalter an der Entwicklung der Pflanzen zu orientieren. Das hat sich in Deutschland durchgesetzt, nicht jedoch in der englischsprachigen Wissenschaft. Denn häufig fehlen fossile Pflanzenteile als Zeitmarker, es gibt aber tierische Fossilien. Diese werden dann herangezogen, um die Erdzeitalter festzulegen. Insofern kann es zwischen der deutschen und der englischsprachigen Literatur zu geringfügigen Abweichungen bei den Erdzeitaltern kommen.

In meinem Blog und im Paläontologie-Kanal auf YouTube beschäftige ich mich auch mit den Pflanzen aus früheren Erdzeitaltern. Ich finde es aber auch interessant, sich die Nutzbarmachung der Pflanzen durch den Menschen anzuschauen. Die Kultivierung und Entwicklung der Landwirtschaft bedeutet für mich das Ende des Zeitraums, der für die Paläobotanik interessant ist. Der Anfang dieses Zeitraum geht freilich zurück zu den Anfängen des Lebens auf der Erde.

Diesen Beitrag könnt Ihr auch auch meinem YouTube Kanal für Paläontologie anhören. 



Dienstag, 22. November 2022

Wie viele Menschen sind im Kolosseum zu Tode gekommen?

Rom: Im Kolosseum sind sehr viele Menschen gestorben 

Im August habe ich einen Beitrag zum Kolosseum in Rom geschrieben. Heute möchte ich auf einen Aspekt eingehen, an dem man auch denken muss. In ihm sind viele Menschen zu Tode gekommen.

Blick vom Forum Romanum auf das Kolosseum
Blick auf das Kolosseum vom Forum Romanum
Es war das Unterhaltungszentrum seiner Zeit. In ihm fanden die Spiele statt: Gladiatoren kämpften, Tiere wurden gehetzt und zum Tode verurteilte Menschen kamen hier sehr zur Unterhaltung eines breiten Publikums zu Tode. Ob hier auch Christen gezielt zu Tode gebracht wurden, ist wissenschaftlich nicht belegt. Am Anfang fanden hier sogar Schiffskämpfe statt. Das alles war spektakulär für die Zuschauer, für die Beteiligten aber in der Regel tödlich.

Von einem Wert des Menschen sprach man damals allenfalls, wenn dieser einen Preis hatte der zu bezahlen war.

Genaue Zahlen darüber, wie viele Menschen hier zu Tode gekommen sind, gibt es nicht. So etwas hat man in der Antike vielleicht für die teuren Gladiatoren notiert, die Stars der damaligen Unterhaltungsbranche. Menschen, die zum Tode verurteilt wurden, waren keine Notiz wert. Die Aufzeichnungen, die es gegeben haben mag, sind allesamt verloren gegangen. 

Einige Historiker schätzen, dass im Kolosseum zwischen 300.000 und 500.000 Menschen ums Leben gekommen sind. Andere halten die Zahl für übertrieben, da die Gladiatorenkämpfe oft nicht tödlich für den Unterlegenen ausgingen. Auf jeden Fall hat es zahlreiche Hinrichtungen gegeben. Für die 450 Jahre seiner Nutzung darf zumindest von einer sechsstelligen Anzahl von Menschen ausgegangen werden, die im Kolosseum zu Tode kamen.

Das ist nur eine Seite des Kapitels über Menschen, die in römischen Amphitheatern starben. Solche gab es ja überall im Imperium Romanum, auch im heutigen Deutschland. Frei zugänglich ist das Gelände des früheren Kohortenkastells Arnsburg / Altenburg in der Nähe von Lich. In Xanten könnt Ihr ein wieder aufgebautes Amphitheater des archäologischen Parks sehen. Wie viele Menschen in den Theatern in der Provinz ihr Leben lassen mussten, habe ich bislang nicht herausfinden können.

Freitag, 18. November 2022

Der Petersdom in Rom - Erinnerungsort für den Heiligen Petrus

Rom: Der Petersdom im Vatikan

Der Petersdom in Rom ist DER Ort, an dem Christen an den Heiligen Petrus denken. Hier ist das Zentrum der katholischen Kirche. "Richtig" heißt die Basilika Sankt Peter im Vatikan oder auf Italienisch San Pietro in Vaticano.

Der Petersdom in Rom
Der Petersdom in Rom
Den Grundstein für den heutigen Bau hat der Papst Julius II am 18. April 1506 gelegt. Er war der Meinung, dass der etwa 1200 Jahre alte Vorgängerbau nicht angemessen und monumental genug sei, um ihm selbst als Grabmal dienen zu dürfen. Also: Weg damit und neu gebaut.

Der Bau dauerte sehr lange. Erst im Jahr 1626 war der Dom so weit fertig gestellt, dass er am 18. November geweiht werden konnte. 

An dieses Ereignis möchte ich mit diesem Beitrag erinnern.

Wirklich fertig gestellt war der Dom zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht. Die gewundenen Säulen des Baldachins mussten erst noch gebaut werden, auch waren die Glockentürme noch zu errichten. Der heute sehr beeindruckende Petersplatz war ebenfalls noch nicht gebaut.

Die Seite help-tourists-in-rome.com berichtet von etwa 55.000 Besuchern, die jeden Tag den Petersdom aufsuchen. Wenn Ihr mal in Rom seid, empfehle ich Euch den Besuch in den frühen Morgenstunden, vor 9 Uhr.

Bitte denkt daran, dass der Petersdom kein Eventzentrum für neugierige Touristen ist. Es ist der Erinnerungsort an den Heiligen Petrus schlechthin, der hier begraben ist. Achtet auf eine angemessene Kleidung.

Sonntag, 13. November 2022

Die Fährpreise sind in Griechenland deutlich teurer geworden. Wie ist die Aussicht für 2023?

Ende Mai habe ich über die Preissteigerungen bei den Fährpreisen berichtet. Seit dem hat es noch eine weitere Runde der Preissteigerungen gegeben. In einem Video für den Hellas Blog beleuchte ich die Situation in diesem Jahr und wage einen Blick auf das nächste Jahr.



Dienstag, 1. November 2022

Die Engelsburg in Rom

Rom: Die Engelsburg in der Nähe des Vatikan

Ursprünglich wurde sie als Mausoleum für Kaiser Hadrian gebaut:  Die Engelsburg.

Die Engelsburg in Rom
Die Engelsburg in Rom
Die Italiener nennen sie das Castel Sant’Angelo. Die Burg wurde noch zu Lebzeiten Hadrians begonnen und im Jahr 139 beendet. Neben Hadrian selbst wurden hier noch sechs weitere Kaiser beigesetzt.

Ab dem 10. Jahrhundert befand die Engelsburg sich im Besitz der Päpste. Mal diente sie ihnen als Zufluchtsort bei Gefahr. Mal war sie Gefängnis. Zeitweise sicher auch beides.

Heute befindet sich oben ein kleines Museum. Und vom Dach aus hat man einen wundervollen Blick über Rom.

Die Engelsburg ist auf ihre Weise wirklich einzigartig. Erbaut wurde sie als Mausoleum und Grabstätte mehrerer römischer Kaiser. Dann war sie Fluchtburg der Päpste. Heute ist sie ein verdammt beeindruckender Bau, den zu besuchen sich lohnt. Nicht umsonst ist es Teil des UNESCO Weltkulturerbes.