Der Iguanodon lebte in der Unterkreide, etwa von 139 bis 113 Millionen Jahre vor der heutigen Zeit. Sein Aussterben fällt in das Ende der Unterkreide. Vermutlich waren durch klimatische Veränderungen die Ursache für sein Verschwinden. Andere Dinosauriergruppen konnten sich besser anpassen und verdrängten den Iguanodon.
Sein Name kann mit Leguanzahn übersetzt werden. Das kommt von seinen charakteristischen Daumenspikes, die an Zähne eines Leguans erinnern.
So lebte der Iguanodon
Der Iguanodon bewohnte offene Wälder und Flussufer mit vielfältiger Vegetation. Fossilfunde zeigen, dass er in Gruppen gelebt hat.
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Iguanodon (generiert von ChatGPT) |
Der Iguanodon war ein Pflanzenfresser. Er ernährte sich von Niedrigvegetation wie Farnen, Palmfarnen, Koniferen. Also Blütenpflanzen aufkamen, bereicherten diese seinen Speiseplan.
Als Pflanzenfresser war er eine willkommene Nahrungsquelle für nicht vegetarisch lebende Dinosaurier. Sein Daumensporn diente als Verteidigungswaffe. Mittegroße fleischfressende Dinosaurier haben Jagd auf ihn gemacht.
Zum Ende der Kreidezeit gab es klimatische Veränderungen auf der Erde. Die neu aufkommenden Hadriosaurier lebten ganz ähnlich wie er Iguanodon. Wahrscheinlich konnten sie sich besser anpassen und verdrängten den Iguanodon. Der starb aus.
Fossilienfunde des Iguanodon
Der Iguanodon ist insofern spannend, weil seine Fossilien die ersten sicher zuweisbaren Dinosaurierfossilien sind. Schon deshalb ist der Iguanodon ein für die Paläontologie sehr spannendes Tier. Es war im Jahr 1809, als Wiliam Smith in der Nähe von Cuckfield in Sussex (Großbritannien) das Fragment eines großen Schienenbeinknochens fand.
1822 entdeckte Gideon Mantell in der gleichen Gegend mehrere Zähne des Iguanodon. Zunächst nahm man an, dass dieses Tier sich ähnlich einem Leguan auf vier Beinen fortbewegt hat. Schnell erkannte man jedoch, dass die Vorderläufe kürzer waren und dachte an eine känguru-artige Fortbewegung.
In den nächsten Jahrzehnte fand man auf der ganzen Welt Fossilien des Iguanodon. Berühmt sind vollständige Skelette, die man 1878 in einer Kohlemine bei Bernissart fand. Sie gelten bis heute als die wohl ikonischsten Exemplare eines Iguanodon. Insgesamt 31 Tiere sind aus einer Tiefe von 322 m ans Tageslicht gebracht worden.
In Nehden (Nordrhein-Westfalen) ist eine ganze Iguanodon-Gruppe gefunden worden. Erfahre mehr darüber auf der Seite des Feriendorf Nehden. Besonders an diesem Fund ist, dass auch zwei Skelette von Jungtieren mit dabei waren.
Weitere Funde sind in West- und Mitteleuropa, Rumänien, Nordafrika, Nordamerika und in der Mongolei gemacht worden. Das zeigt, dass der Iguanodon eine auf der damaligen Welt wirklich weit verbreitete Tierart war.
Wer Fossilien des Iguanodon sehen möchte, sollte im Natural History Museum in London und im Oxford University Museum of Natural History vorbeischauen. Im Naturhistorischen Museum Wien gibt es eine Skelettrekonstruktion.
Die Funde aus Bernissart sind in Brüssel zu sehen, und zwar im Königlichen Museum der Naturwissenschaften. Wenn Du Dich für den Iguanodon interessierst, ist das wahrscheinlich die bestmögliche Wahl.
Mein Fazit
Der Iguanodon hat es nicht zum Popstar der Unterhaltungsbranche gebracht, wie zum Beispiel der T-Rex. Er taucht ab und zu in gut gemachten Dokumentationen auf, zum Beispiel der BBC.
Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass er wirklich sehr weit verbreitet war. Er zeigte ein komplexes Sozialverhalten. Ich finde den Iguanodon spannend.
Veröffentlichungen zum Iguanodon
Der Iguanodon ist zwar schon lange bekannt. Aber für die wissenschaftliche Forschung ist er nach wie vor von sehr hohem Interesse.
Hier sind einige wissenschaftliche Publikationen über den Iguanodon. Durch Klick auf den jeweiligen Link könnt ihr ein Abstract und dort ggf. auch die Veröffentlichung selbst aufrufen.
- McDonald, A. T. et al.
New Basal Iguanodonts from the Cedar Mountain Formation of Utah and the Evolution of Thumb‑Spiked Dinosaurs
2010, PLoS ONE - McDonald,
A. T., Barrett, P. M. & Chapman, S. D.
A new basal iguanodont (Dinosauria: Ornithischia) from the Wealden (Lower Cretaceous) of England
2010, Zootaxa - Norman,
D. B. & Barrett, P. M.
Ornithischian dinosaurs from the Lower Cretaceous (Berriasian) of England
2002, Special Papers inPalaeontology
Norman, D. B.
A taxonomy of iguanodontians (Dinosauria: Ornithopoda) from the lower Wealden Group (Cretaceous: Valanginian) of southern England
2010, Zootaxa - Verdú,
F. J., Godefroit, P., Royo‑Torres, R., Cobos, A. & Alcalá, L.
Individual variation in the postcranial skeleton of the Early Cretaceous Iguanodon bernissartensis (Dinosauria: Ornithopoda)
2017, CretaceousResearch - Verdú,
F. J., Royo‑Torres, R., Cobos, A. & Alcalá, L.
New systematic and phylogenetic data about the early Barremian Iguanodon galvensis (Ornithopoda: Iguanodontoidea) from Spain.
2018, HistoricalBiology - Verdú,
F. J., Royo‑Torres, R., Cobos, A. & Alcalá, L.
Perinates of a new species of Iguanodon (Ornithischia: Ornithopoda) from the lower Barremian of Galve (Teruel, Spain).
2015, CretaceousResearch - Verdú,
F. J., Royo‑Torres, R., Cobos, A. & Alcalá, L.
Systematics and Paleobiology of a New Articulated Axial Specimen Referred to Iguanodon cf. galvensis (Ornithopoda, Iguanodontoidea)
2021, Journal ofVertebrate Paleontology
In dieser Auflistung habe ich nur Veröffentlichungen erwähnt, die ich online gefunden habe. Es gibt weitere Veröffentlichungen, auf die ich online nicht zugreifen kann. Daher habe ich sie in diesem Beitrag nicht erwähnt.
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