Montag, 15. September 2025

Die Portara auf der Insel Naxos

 Sie ist die wahrscheinlich berühmteste Bauruine der Welt: Die Portara auf der Insel Naxos.

Die Portara von Naxos
Die Portara von Naxos

Sie gilt als das Wahrzeichen der Insel Naxos schlechthin: Die Portara.

Wie der aus dem lateinischen Wort Porta (deutsch: Tür, Eingang) hergeleitete Name dieses Bauwerks vermuten lässt, war die Portara ursprünglich als Zugang zu einem Gebäude geplant. Und zwar zu einem Tempel für Apollo, den der damalige Tyrann von Naxos bauen lassen wollte. Sein Name war Lygdamis. Als er abgesetzt war, fand sich niemand, der den Bau fortsetzen wollte.

Der bereits begonnene Tempelbau diente als Steinbruch, so dass er weitgehend verschwunden ist. Nur die Steine der geplanten Tempeltür waren für den Abtransport zu schwer. 

So kommt es, dass die Portara heute noch an Ort und Stelle steht. Sie hat sich immerhin zum Wahrzeichen von Naxos gemausert. Und wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, dann lies gerne den Beitrag zur Portara im Hellas Blog.

Juli 2025: ein Vorfall verändert die Portara 

Im Juli 2025 macht ein Vorfall die Runde, erst in sozialen Medien und dann überall. Im Hellas Blog habe ich darüber geschrieben. 

Ein Tourist hebt einen etwa 2.500 Jahre alten Stein hoch. Damit lässt er sich fotografieren und - Angeber, der er ist - postet das in sozialen Medien. 

Er dachte vermutlich, damit ist er der Held.

Alle, die das sahen, haben einen Vollidioten gesehen. 

Konsequenz: Wachen sind jetzt an der Portara. Ein Bauzaun wurde provisorisch aufgestellt. Und ich vermute,  dass es im nächsten Jahr definitiv Maßnahmen gibt, um solch einen Vorfall für die Zukunft zu unterbinden. 

Montag, 1. September 2025

Der Hannover Amun

Im Museum August Kestner in Hannover könnt Ihr in der Ägyptischen Sammlung eine beeindruckende Statue des ägyptischen Gottes Amun sehen.

Hannover Amun
Hannover Amun
Die Statue stammt aus dem Totentempel des Pharao Mentuhotep II. Sein Name wird auch Montuhotep geschrieben. 

Dieser Parao der 11. Dynastie regierte sein Reich imposante 51 Jahre lang. Er herrschte von 2061 vor Christus bis 2010 vor Christus. Diese Regentschaft ist im Königspapyrus von Turin belegt und darf deshalb als gesichert gelten.

Meiner Meinung nach war Mentuhotep II. ein sehr bedeutsamer Pharao. Zwischen seinem 30. und seinem 39. Lebensjahr gelang es ihm, ganz Ägypten unter seiner Herrschaft zu einigen. Das war auch aus seiner Sicht sehr wichtig. Denn er änderte seinen Horusnamen in Schema-taui, was so viel wie Vereiniger beider Länder bedeutet. Gemeint sind natürlich Ober- und Unterägypten.

Natürlich benötigte auch Mentuhotep II. einen Totentempel. Diesen ließ er auf dem Thebanischen Westufer im Talkessel von Deir el-Bahai errichten. Leider ist dieser aufgrund späterer Nutzungen und einem Bergsturz nicht gut erhalten.

Amun ist eine sehr facettenreiche Gottheit der alten Ägypter. Unter anderem galt er als der Schöpfer von Allem, oberste Gottheit und Sonnengott. Aber auch der Krieg war seine Angelegenheit. Im Laufe der Jahrhunderte änderte sich die Mythologie der Ägypter in Bezug auf Amun immer wieder mal ein wenig. 

Die Statue des sitzenden Amun

Der Hannover Amun besteht aus Kalzit. Entstanden ist er um 1300 v.Chr., also deutlich nach der Lebzeit des Mentuhotep II. Ursprünglich war die Skulptur bemalt. Im Museum August Kestner ist sie als Leihgabe der Fritz Behrens Stiftung zu sehen.

Man hat diese Figur 1859 bei Grabungen am Tempel gefunden. Seit 1972 ist befindet sie sich im Museum August Kestner. Eine ausführliche Beschreibung findet Ihr auf der Seite von Piepo Restaurierung Hannover, auf die ich Euch zum Abschluss dieses Beitrags hinweisen möchte.