Ich habe Euch im Mai einige Funde vorgestellt, die im Archäologischen Nationalmuseum in Athen ausgestellt sind. Mit dieser kleinen Reihe möchte ich fortfahren.
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Eine Lyra aus Elfenbein |
Konkret geht es um eine Lyra aus Elfenbein. Der Klangkörper unten zeigt zwei Sphinxe. Eine wunderschöne Arbeit, die damals eine wunderschöne Musik ermöglicht haben dürfte.
Die beiden oberen Enden der Lyra sehen aus wie Stierhörner. Sie sehen für mich aus wie das Zeichen der Minoer auf Kreta.
Ob dies die Lyra war, die Achilles bei der Ankunft der Gesandten des Agamemnon gespielt hat?
Wohl kaum. Mit Achill hatte sie nichts zu tun. Er aber führt uns in die minoische Zeit, aus der das Instrument stammt.
Immerhin nämlich sagt die Überlieferung, das Achill bei seinem Erzieher, dem Kentauren Cheiron, unter anderem die Musik erlernt habe. Das ist zumindest etwas.
Gefunden wurde diese Lyra im Kuppelgrab von Menidi. Ihr findet dieses Grab im Großraum Athen, und zwar in Acharnes. Datiert wurde die Lyra auf das 14. oder 13. Jahrhundert v.Chr.
Das Grab wurde von Bauern im Jahr 1872 entdeckt. Ende des Jahres meldete ein Antikenhändler den Fund den zuständigen Behörden. Dann passierte erst einmal nicht viel. 1879 führte Habbo Gerhard Lolling Ausgrabungen durch, die von den griechischen Autoritäten beaufsichtigt wurden. Die Funde aus diesem Grab befinden sich im Archäologischen Nationalmuseum in Athen.
Abschließen möchte ich diesen Beitrag mit einem Hinweis auf ein Video, das bei YouTube veröffentlicht ist.
Spyros Giasafakis bringt antike Musikinstrumente zum Klingen. Er ist Komponist und Gründer des Ensembles Daemonia Nymphe. Das Projekt widmet sich der Wiederbelebung der Klänge in der altgriechischen Tradition mit Nachbauten antiker Instrumente. Neben der Lyra spielt er auch die Pandoura (eine Langhalslaute) und den Barbitos.
Ihr erhaltet mit Sypros Musik eine Vorstellung, wie die Instrumente in der Antike geklungen haben könnten. Spyros hat auch auf Spotify einen Kanal, auf den ich Euch zum Abschluss dieses Beitrags gerne hinweisen möchte.
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